Landwehr
Befestigung der Landesgrenze mit Wall und Graben
https://lobberi.ch/landwehr
An der Grenze der ehemaligen geldrischen und Jülich’schen Grafschaften und Herzogtümer wurde um 1350 eine Landwehr gebaut: Erdhindernisse aus Wällen und Gräben, die die Grenze markieren und die Herrschaftsgebiete sichern sollten. Dornenhecken machten diese Grenze für Mensch und Tier nahezu unüberwindbar.
Zwischen Lobberich und Süchteln, sowie in Dyck sind Reste dieser Landwehr zu sehen.
Die älteste Karte der Gegend aus dem Jahr 1646 zeigt den Verlauf der Landwehr von der Nette über Rennekoven nach Bocholt.
Von dort führt die Trasse weiter nach Nordwesten Richtung Grefrath.
Bearbeitete Karte des Dülkener Landmessers Goeurdt (Gerd) Heutmecher von 1646
(Landwehr wurde koloriert hervorgehoben, heutige Bezeichnungen eingefügt)
Sichtbare Reste der Landwehr um Lobberich
Der historische Grenzverlauf (grün) zwischen Gelderland
und dem Herzogtum Jülich (im Osten)
Mit Autobahnbau und Flurbereinigungen in den 1970er Jahren wurde an dieser Stelle die Grenze verschoben:
Lobberich (Nettetal) trat Gebiete südlich der Autobahn A61 ab, Süchteln (Viersen) einen Teil des Kölsumer Weges und das Gelände im Norden davon.
Rheinische Post, 28. Juli 2023: Landwehr-Buddelei diente auch zum Abkassieren
Die Wälle und Gräben verraten etwas über eine im Spätmittelalter einsetzende und sich in der frühen Neuzeit verstärkende Tendenz von Herren über ein Territorium ihre Macht und Autorität Jahrhunderte in dem Gebiet zu festigen. Dazu gehörte die Verteidigung und damit die Sicherung des Friedens in ihrer Herrschaft, aber auch wirtschaftliche Interessen konnten eine Rolle spielen. Nicht nur Menschen, auch Felder und Vieh sollten vor Übergriffen geschützt werden.