Oktober: Ferkesmarkt
"Schweinemarkt"
Der "Ferkesmarkt" wird im 2-jährigen Turnus seit 1990 vom VVV und dem Werbering organisiert.
Er findet parallel zur Herbstkirmes am Sonntag nach dem 21. Oktober, dem Gedenktag der Hl. Ursula statt.
Der Name:
Ein in Mundart so genanntes "Vä-erke" ist ein ausgewachsenes Schwein, (vgl nl: het varken); der Begriff für Ferkel (pl.) wäre "Bigge",
Da sich die Aussprache auf Lobbericker-Plott schlecht vermarkten lässt, entschieden sich die Veranstalter für "Ferke(s)"
Der Markt erinnert vom Namen her an den Lobbericher Schweinemarkt, der am 13. Oktober 1910 zu Zeiten des Bürgermeisters Felder auf dem Marktplatz installiert wurde. 1912 sollen bereits rund 3000 Schweine auf dem Markt angeboten worden sein. Bald fand die Veranstaltung alle zwei Wochen statt, nach dem Zweiten Weltkrieg eine Weile sogar wöchentlich auf der heutigen Von-Bocholtz-Straße. Die hier erzielten Preise waren richtungweisend für die nähere und weitere Umgebung. Auch war er "nemben seiner Zweckbestuimmung auch für die Gaststätten und Einzelhandelsgeschäfte am Markt oder in dessen Nähe von Bedeutung". (GN vom 20. November 1964) Am 16. November 1964 setzte der Rat der Stadt Lobberich den Markt aus. Mit einer Wiederaufnahme wurde schon zu dieser Zeit nicht mehr gerechnet.
Anleihen an die Schweine gibt es noch, aber der Markt ist längst kein Vieh- oder gar Schweinemarkt mehr.
Schweinerennen der Landjugend
Presse:
Rheinische Post, 21. Oktober 2024: Als der Ferkesmarkt noch 3.000 Schweine hatte
Die Veranstaltung am 26. und 27. Oktober in Lobberich verweist auf eine Tradition, die lange im Ort gepflegt wurden: 1910 wurde vor dem Rathaus der erste Schweinemarkt abgehalten. Immerhin 299 Ferkel sollen am 13. Oktober 1910 vor dem Rathaus gequiekt haben, herangeschafft von neun Landwirten und einem Dutzend Viehhändlern. Etwa 240 Tiere sollen bei dieser Gelegenheit den Besitzer gewechselt haben.
Rheinische Post, 21. März 2024 Themen im Rat der Stadt Nettetal Ferkelrennen in Lobberich
Nach dem Ferkesmarkt im Oktober 2022 schrieb eine Bürgerin an die Stadt. Das Ferkelrennen sei kein artgerechter Umgang mit den Tieren und stelle diese unnötig zur Schau. An beiden Tagen hätten Ferkel an mehreren Rennen teilgenommen. Durch enge Startboxen, laute Musik und das Gegröle der Zuschauer würden die Ferkel gestresst werden.
Übersicht kultureller Jahreskalender