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Dienstag, 23. Dezember 2003
(Donnerstag, 25. Dezember 2003)


Ursula Kurwig - Der Engel des Kinderschutzbundes


Lobbericherin hatte neun Jahre den Vorsitz des Kinderschutzbundes Mönchengladbach / Noch heute engagiert sie sich im Verein für die Rechte der Kinder

Von Daniela Veugelers

Nettetal. Dass man durch ehrenamtliches Engagement viel bewegen kann, zeigt die Arbeit von Ursula Kurwig: Die Lobbericherin war zehn Jahre lang Vorsitzende des Deutschen Kinderschutzbundes, Ortsgruppe Mönchengladbach. Nachdem ihre eigenen drei Kinder nach dem Abitur das elterliche Haus zum Studieren verlassen hatten, wollte sich die Lobbericherin eheramtlich betätigen. Über den privaten Kontakt zur einem Richter in Mönchengladbach kam sie zum Verband "Anwalt des Kindes".

Im Jahre 1989 installierte sie mit 15 weiteren Frauen das Kinder? und Jugendtelefon in einem Rheydter Jugendheim. "Über drei Jahre haben wir einmal in der Woche den Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit geboten, uns ihre Sorgen und Nöte zu erzählen", berichtet Ursula Kurwig. Durch die Kontakte zu weiteren eheramtlichen Einrichtungen wurde sie auf den Deutschen Kinderschutzbund aufmerksam. Schon ein Jahr später, im Jahre 1990, übernahm sie den Vorsitz des Ortsverbandes MG des Kinderschutzbundes und zog 1995 als Beisitzerin in den Landesverband ein.

In ihrer Amtszeit, die sie 1999 aufgrund eines Augenleidens beenden musste, wurden die Büroräume an der Hindenburgstraße vergrößert. Zudem führte sie den "runden Tisch" als Beratungsangebot für Eltern, die inTrennung leben, ein. In ihrer Zeit als Vorsitzende führte sie auch den "Anwalt für das Kind" ein, welcher Kinder bei Scheidungsfällen anwaltlich vor Gericht vertritt.

Die Motivation, sich für die Rechte von Kindern und Jugendlichen einzusetzen, kommt aus dem Bedürfnis heraus, die Fähigkeiten und Talente der Kinder ernst zu nehmen. "Kinder können uns Erwachsenen so viel zeigen und werden dabei immer unterschätzt. Der Kinderschutzbund will den Kindern endlich eine Plattform in der Gesellschaft schaffen, damit Eltern anfangen, auf die Bedürfnisse ihrer Kinder einzugehen", so Kurwig. In ihrer Zeit als Vorsitzende musste die engagierte Frau viel Leid und Elend miterleben. Im Laufe der Jahre habe ich die Vormundschaft für zahlreiche Jungen und Mädchen übernommen, wo das Gericht den Eltern die Erziehungsberechtigung entzogen hatte", berichtet Kurwig. Bis zur Volljährigkeit begleitete sie die Jugendlichen auf ihrem Weg ins Erwachsenenleben. "Als Mutterersatz haben mein Mann Hans und ich die Jugendlichen zu den Feiertagen wie Weihnachten und Ostern zu uns nach Hause eingeladen, um ihnen ein Ruhepunkt innerhalb einer 'normalen' Familie ohne Alkoholismus, Gewalt oder sexuellem Missbrauch zu schaffen".

Noch heute engagiert sich Ursula Kurwig mit ihrem Ehemann Hans
im Deutschen Kinderschutzbund. In der Vorweihnachtszeit verkauften sie bei Farben Deckers in Lobbench diese Engel. Der Erlös geht komplett an den Kinderschutzbund. Foto: Daniela Veugelers

Ziel des Kinderschutzbun des ist es, sowohl den Kindern als auch den Eltern, die viel fach mit der Erziehungssitua tion überfordert sind, Freiräume zu schaffen. "Eines Tages kam ein neunjähriger Junge in die Beratungstelle und forderte uns auf, einen Platz in einem Heim zu,suchen, da er nicht mehr zurück zu seiner Mutter wollte. Wir haben dann das Jugendamt einge schaltet und der Junge ist freiwillig in ein Heim gezogen. Nach drei Jahren fühlte er sich stark genug, um zur Mutter zurück zu kehren", berichtet die Lobbericherin. Dieses Beispiel ist für sie der beste Beweis, dass man die Wünsche der Kinder ernst nehmen muss. "Vielfach werden Kinder in unserer Gesellschaft als klein und dumm abgestempelt, das ist eine grundlegend falsche Ansicht."

Die fachliche Qualifikation für ihre Arbeit erlangte sie durch eine Ausbildung im Tele? und Funkkolleg zum Thema Psychologie sowie durch zahlreiche Supervisionen. "In der tagtäglichen Arbeit muss man seine eigenen Emotionen zum Wohle des Kindes zurück stecken können. Meine Maxime war immer, dem Kind den Rücken zu stärken, ohne gegen die Eltern zu sein." Die Kraft für ihre Arbeit bezieht Ursula Kurwig noch heute aus

ihrer Familie. "Ich bin meinem Mann unendlich dankbar, dass ich als Hausfrau mir die Zeit nehmen konnte, um diese Aufgabe so lange Zeit wahrzunehmen."Das langjährige ehrenamtliche Engagement der Mutter hat auch auf die Kinder "abgefärbt". Eine Tochter, die in den USA lebt, betreut einmal in der Woche Aidsranke.

Eine Herzensangelegenheit ist für Ursula Kurwig immer noch das Frühstücksangebot in einer Gladbacher Hauptschule: "Ab 7 Uhr können dort die Kinder für 50 Cent ein richtiges Frühstück an einem gedeckten Tisch bekommen, denn die Sonntage sind für viele Kinder ein kritischer Tag. Vielfach sitzen die Kinder den ganzen Tag vor dem Fernseher und bekommen nicht genug zu Essen."

Als Leitlinien für den richtigen Umgang mit Kindern hat sie einige Grundregeln für den Umgang mit Kindern aufgestellt: "Man muss den Kindern Aufmerksamkeit, Respekt, Offenheit und Lieb eentgegen bringen und wenn man für sich selber ein gutes Gefühl im Umgang mit den Kleinen hat, sollte nichts schief gehen."


Exklusives für Katze oder Hund


Sina Helgers aus Lobberich übt sich als Jungunternehmerin bei "PetQuisit"

Von Ulrich Rentzsch

Nettetal/Venlo. Wir haben uns für die Premium-Strategie entschieden", sagt Sina Helgers. Das heißt nichts anderes als: hohe Qualität - angemessener Preis. Das für kurze Zeit gegründete Mini-Unternehmen "PetQuisit" möchte exquisite Fressnäpfe, jeweils in einer Ausführung für Katzen und Hunde, an die Frau oder Mann bringen.

Die 22-jährige Lobbericherin studiert an der Fontys Internationale Hogeschool in Venlo Betriebswirtschaft und lobt die hohe Praxisnähe ihrer Ausbildung. Dazu gehört auch, dass sich eine Gruppe von Studenten zu einer Firma zusammenfindet, sich für ein Produkt entscheidet und dieses verkaufen soll. Mit allem Drum und Dran. Jeder der 15köpfigen Gruppe musste sich, wie im "richtigen Leben", um eine Stelle bewerben. Sina Helgers wurde schließlich Finanzmanager-Assitentin. Anschließend stellten die Studenten verschiedene Produkte vor, das Produkt mit der besten Perspektive wurde ausgewählt. Man entschied sich für den Fressnapf für Katzen und Hunde.

"Das Unternehmen steht für eine einzigartige Futterstation für ihren Hund oder Katze mit gehobenen Ansprüchen. Dabei steht die Innovation verbunden mit der Exklusivität und Funktionalität im Mittelpunkt unseres Produktkonzeptes", heißt es auch der Homepage des JungUnternehmens.

Was vorher in der Theorie erlernt wurde, musste nun in der Praxis umgesetzt werden: Verhandlungen führen, Lieferanten suchen, Besprechungen organisieren, Präsentationen vorbereiten - alles in englischer Sprache. Eine Aktiengesellschaft wurde gegründet. 110 Aktionäre wurden gefunden, die Aktie hat einen Wert von 12,50 Euro. Mit diesem Startkapital von 1.375 Euro muss "PetQuisit' auskommen, ein Rahmen, der von der Hochschule vorgegeben wurde.

In Eigenarbeit bauen die Mitarbeiter des Jungunternehmens die Einzelteile zusammen. Anfangs waren die Fressnäpfe noch mit Holzfüßen ausgestattet, während eines Messebesuchs nahm man die Anregung auf, Füße aus Edelstahl zu verwenden. "Was passiert, wenn ich den Fressnapf nach draußen stelle?", hatte jemand gefragt. Flexibilität wird bei "PetQuisit" groß geschrieben.

Sina Helgers präsentiert den Fressnapf  für Katze oder Hund von "PetQuisit"

"Wir haben schnell festgestellt, wie zeitaufwändig unsere Arbeit ist" sagt Sina Helgers, lässt aber immer wieder durchklingen, wie viel Spaß es auch macht. Nach dem Abitur und einer Bankausbildung entschied sie sich für das Studium in Venlo. Die Anforderungen dort werden immer größer, Qualität ist gefragt. Nach 16 Quartestern wird sie das Studium abschließen, das in Deutschland einem Fachhochschulstudium entspricht.

Im Mai wird es "PetQuisit" allerdings nicht mehr geben. Bis dahin sollen 200 Fresssnäpfe verkauft sein. Die Nachfrage ist bereits so groß, dass man kaum mit der Produktion nachkommt. Im Mai wird man auch sehen, ob und wie erfolgreich man war. "Eine Hälfte unseres Gewinns werden wird spenden, möglicherweise für dennerschutz, die andere Hälfte geht zurück an die Aktionäre", berichtet Sina Helgers.

Einen genauen Überblick über "PetQuisit" erhält man im Internet unter www.petquisit.de. Dort kann natürlich auch der Fressnapf bestellt werden.


Die "fetten" Jahre sind auch in Nettetal vorbei


Grüne lehnten Doppelhaushalt 2003/2004 ab

Von Daniela Veugelers

Nettetal. Bei den diesjährigen Haushaltsreden war die Stimmung deutlich gedrückt: Die Sparzwinge macht den Kommunen zu schaffen, da sie sich von lieb gewonnenen Förderungen verabschieden muss. Der Doppelhaushalt 2003/2004 wurde mit den Stimmen von CDU, SPD und FDP verabschiedet, die Grüne stimmten dagegen.

SPD- Ja, aber

Als erstes begab sich SPDFraktionsvorsitzende Renate Dyck in den verbalen Ringkampf. Mit scharfen Worten kritisierte sie das Vorziehen der Konzessionsabgabe in Höhe von 2,8 Millionen Euro, da der Kämmerer die Rückzahlung der "versteckten Kreditaufnahme" nicht vor dem Jahre 2007 eingeplant hat. Kritisch beäugte sie auch den zu optimistisch veranschlagten Gewerbesteuersatz, hoffe allerdings "auf ein Licht am Ende des Tünnels" im Zusammenhang mit der Geme-mdefinanzreform. Einsparungsotential sieht die Sozialdemokratin in der Beendigung der Mitgliedschaft im Städte- und Gemeindebund (14.000 Euro), sie sprach sich gegen ein neues Pflaster auf dem Lobberieher Kinovorplatz'aus (15.000 Euro) sowie gegen einen Kanal für die Toilette auf dem Schaager Friedhof (10.000 Euro). "Es ist himrissig, 10.000 Euro auszugeben für den Fall, dass einmal im Monat jemand die Tofliette benutzen will".

CDU: Viel investiert

CDU-Fraktionsvorsitzender Günter Werner verwies in seiner mit Zahlen gespickten Haushaltsrede auf die verfehlte Landes- und Bundespolitik. Dies mache sich am Nettetaler Haushalt deutlich: "Heute stehen der Stadt 12,3 Millionen Euro weniger zur Verfügung als 1993. Solche Lücken können nicht durch Einsparungen geschlossen werden." Abschließend lenkte er den Blick auf die Investitionen der Stadt: Für die Schulen wurden 25 Millionen Euro ausgegeben.

FDP- Konsolidieren

FDP-Fraktionsvorsitzender Hans-Willi Troost gab das Maxim der Stunde aus: "Die fetten Jahre des allgemeinen oder großzügig strukturierten, oder öffentlichen Wohlstandes sind endgültig vorbei." Künftig müsse man in einen langen Prozess der Konsolidierung eintreten. Zudem sei die Zeit gekommen, alle Positionen auf den Prüfstand zu stellen und gegebenenfalls neu zu definieren.

Grüne. Weiter sparen

Alles auf den Prüfstand gesteht, hatte der Grünen-Fraktionsvorsitzende Markus Tillmanns und zeigte seinen Ratskollegen weitere Einsparmöglichkeiten auf. Verzicht auf die Vergößeru4 des Rates um zwei Mitglieder, Absenkung der Repräsentationskosten, Verzicht auf den dritten stellvertretenden Bürgermeister, Abschaffung der Ortsvorsteher und Absenkung der Fraktionszuwendungen auf 20 Euro je Mitglied. "Summa sumarum macht dies einen Betrag von 26.888 Euro." Von dem Geld solle ein Teil in den Jugendbereich fließen. Auch Tillmanns sprach sich, wie Dyck, gegen die Mitgliedschaft im Städte- und Gemeindetag sowie der Sanierung des Kinovorplatzes aus. Auch die derzeitige Planung der Dreifachturnhalle hielt Tillmanns für"ein Stück Realitätsverlust". Daher stimmten er gegen den Haushalt.


Ein Hauch von Weihnachtszauber


Große Weihhachtsgala der Gemeinschaftsgrundschule Lobberich / 280 Schüler präsentierten ihre einstudierten Werke

Von Daniela Veugelers

Lobberich. Seit 13 Jahren veranstaltet die Gemeinschaftsgrundschule Lobberich (GGS) eine große Weihnachtsrevue in der Werner-Jaeger-Halle. An zwei Aufführungsterminen (9 und 11 Uhr) laden die Schülerinnen und Schüler der ersten bis vierten Klasse alle Eltern, Verwandten und Freunde zur Revue ein. Dort stellen die Kleinen mit Liedern und kleinen Schauspielen ihr Können unter Beweis.

Die Idee zu dieser außergewöhnlichen Weihnachtsfeier hatte das Kollegium der GGS vor 13 Jahren als man merkte, dass alle Räume innerhalb der Schule für die 280 Schüler mitsamt Eltern und Verwandten zu klein wurden. Also beschoss man in die Wemer-Jaeger-Halle umzuziehen und ein komplettes Showprogramm auf die Beine zu stellen: Vom orientalischen Tanz über Singspiele, Aufführung von Wintergeschichten und sogar einem eigenen Musical.

"Die Aufführungen der Kinder sind jedes Mal etwas Einzigartiges. Aber vor allen Dingen ist dies ein Geschenk, das allen Freude bereitet und so gut wie nichts kostet", freute sich Schulleiter Theo Tillmanns am vergangenen Freitag: Jir haben das Weibnachtsfest einfach fünf Tage nach vorne verlegt." In zwei Aufführungen die jeweils eineinhalb Stunden dauerten, präsentierten jeweils 140 Kinder vor "ausverkauftem Haus" das Resultat ihrer Mühe der vergangenen Wochen. Lehrerin Bettina Goldengel probte mit ihrer ersten Klasse in den vergangenen drei Wochen jeweils zwei Mal, damit bei der Aufführung des Singspiels "Knisper, knusper, knack, knack, knack" auch alle kleinen Mäuse und Wichtelmänner am richtigen Platz waren. Der gelungene Auftritt der Erstklässler wurde von vielen Bravo-Rufen begleitet. Ebenso wurden der orientalische Tanz, die Wintergeschichte, das Krippenspiel und der Christmas-Reggae bejubelt. Unbestrittener Höhepunkt der Weihnachtsrevue war allerdings das Musical "Das Weihnachtsschiff" der vierten Klassen. Begleitet von Organist Markus Bellmann stachen die Schülerinnen und Schüler auf musikalische Seereise um zu erfahen, wie man in anderen Teilen der Erde Weihnachten feiert.

Auch eine kleine Horde Weihnnachtsmänner hatte sich zur großen Weihnachtsrevue der Gemeinschafsgrundschule Lobberich in der Werner-Jaeger-Halle eingefunden.

"Es ist jedes Jahr faszinierend zu sehen, welches Talent die Kinder entwickeln. Beim Musical mussten die Hauptsprecher sehr lange Textstelllen auswendig lernen und auch noch schauspielerisch umsetzten. Das ist einfach toll", so Schulleiter Tillmanns nach der gelungenen Vorstellung.

Dass die Weihnachtsrevue allen Freude bereitete, sah man daran, dass auch Kinder anderer Religionen beim christlichen Weihnachtsfest aktiv mitwirkten. So konnte der Schulleiter am vergangenen Freitag neben dem evangelischen Pfarrer Engelke auch den Vorsitzenden der islamischen Gemeinde Lobberich, Ukul, begrüßen.


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