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Donnerstag, 29. Januar 2004


Windmühlenbruch mit neuem Damm


Netteverband baut zwei Fischaufstiegshilfen / Verbesserung der Gewässerqualität / Ökologie und Ökonomie im Einklang

Nettetal (dv). Mit einem Blick auf die Haushaltsentwicklung, die Maßnahmenplanung des Netteverbandes in diesem Jahr sowie der Entwicklung bei der Gewässerunterhaltung konnte Geschäftsführer Volker Dietl ein gutes Resümee seines Verbandes ziehen. Trotz wegbrechender Landeszuschüsse bleibt der Verband seinen orginären Aufgaben, der Betreuung der Gewässer (Gesamtlänge 200 Kilometer) um die Nette mit der Unterhaltung eines naturnahen Ausbaus von Gewässern und der Entschlammung der Seen, treu.

"Das vergangene Jahr was sehr technisch geprägt, aber dieses Jahr setzt der Verband einige Projekt um", so Dietl zufrieden. Besonders der Hochwasserschutz ist eine wichtige Aufgabe, so wie auch die Durchführung des Hochwasseraktionsplanes für die Nette dokumentiert.

Ein wesentlicher Baustein zur Steuerung der Netteseen, soll in diesem Jahr umgesetzt werden. An der Gartzmühle am Windmühlenbruch in Lobberich soll das alte baufällige Stauwehr durch eine neue Anlage ersetzt werden, die den Hochwasserschutzanforderungen gerecht wird und zusätzlich mit einer integrierten Fischaufstiegsanlage für die Wiederherstellung der Durchgängigkeit des Gewässers sorgt.

"Sollten das Land uns die zugesicherte Förderung zukommen lassen, so können wir im Sommer anfangen zu bauen", unterstreicht der Geschäftsführer des Netteverbandes. Sollte es nur eine Zusicherung der Gelder geben, überlegt man im Verband die Kosten in Höhe von 600.000 Euro vorzufinanzieren. 30 Meter vor der Gartzmühle wird am westlichen Ufer ein neuer Damm mit der integrierten Fischaufstiegshilfe aufgeschüttet. Zusätzlich wird ein Nebenarm des Windmühlenbruchs künstlich hergestellt. Der Weg soll mit einer wassergebundenen Decke ausgestattet werden und dient in der Hauptsache als Schulweg, da der jetzige Überweg mit Brücke abgerissen werden soll. "Diese Maßnahme soll parallel zu den Arbeiten der Eurogamaßnahmen durchgeführt werden", so Dietl.

Ein zweites Projekt ist die Errichtung einer weiteren Fischaufstiegshilfe an der Leuther Mühle. Um eine bessere Wasserzuführung für die Seen Schrolik und Poelvenn zu gewährleisten, soll am rechten Ufer der Uferbereich erweitert werden, damit das "Nadelöhr" von einem Meter Breite an der Leuther Mühle verbreitert werden kann (Kosten 50.000 Euro).

Netteverband-Geschäsführer Volker Dietl hält auch im
schweren finanziellen Fahrwasser den Verband auf Kurs.

Zur Zeit erarbeitet zudem ein Gutachter Möglichkeiten der Dammsicherung am östlichen Ufer der Nette insbesondere zwischen Leuther Mühle und Schrolik. Aus wasserwirtschaftlicher Sicht ist es wichtig, dass die Standsicherheit der bis zu zwei Meter hohen Deiche gesichert bleibt. "Der Bruchwald an den Krickenbecker Seen hat sich auf den konstant hohen Wasserspiegel eingestellt und würde empfindlich auf eine Schwankungen des Wassers reagieren", so Dietl.

Zu den eigentlichen Aufgaben des Netteverbandes gehört auch die Sicherstellung der Vorflut in den Gewässern. Aufgrund der angespannten Haushalts-Situation sollen nun zum Beispiel Teile des Schürkesbach an den Krickenbecker Seen keiner Gewässerunterhaltung mehr unterzogen und so naturnah rückgeführt werden.

Ein weiteres Ziel des Verbandes ist es, die in den 90er Jahren in Bereich Wachtendonk~ Grefrath und Nettetal erworbenen Uferrandstreifen mit Nutzungsvereinbarungen an die Landwirte zu verpachten, die diese dann extensiv nutzen können.

Zukünftig muss der Netteverband zum einen der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie Rechnung tragen sowie den vielfältigen Aufgaben mit einer knappen Kasse begegnen.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.netteverband.de.


Eine "grüne Offensive" für Nettetal


Grünen-Wahlkampfprogramm setzt Schwerpunkte im Umweltschutz, Kinder- und Jugendarbeit sowie im Klimaschutz

Von Daniela Veugelers

Nettetal. In der vergangenen Woche stellten die Grünen-Fraktionsmitglieder Markus Tillmanns und Guido Gahlings ihr Wahlprogramm mit dem Titel "Grünes Licht für Nettetal" vor. Mit diesem Programm wollen sie ihr Ergebnis vom letzen mal (5,3 Prozent) deutlich verbessern. Bereits in der jetzigen Wahlperiode konnte die "Zwei-Mann-Fraktion" einige Schwerpunkte setzen. Zu nennen sind hier der Solarstammtisch sowie der Einsatz umweltfreundlicher Materialien in Verwaltung und Schulen.

Fraktionsvorsitzender Markus Tillmanns (1.) und Guido Gahlings stellten ihr Wahlkampfprogramm vor.

In Zukunft wollen B90/Grünen mit einem dritten Sitz im Stadtrat ihr Wahlkampfprogramm "Zehn Punkte für Nettetal" voran bringen: An erster Stelle steht dort eine nachhaltige Finanzpolitik, denn Nettetal hat die höchste Pro-Kopf-Verschuldung im Kreis Viersen. Dies soll erreicht werden durch eine Sparliste für den Stadtrat.

An zweiter Stelle steht die Forderung nach einem Gebäude- und Energiemanagement aus einer Hand. Wir brauchen ein Energiemanagement aus einer Hand mit Beteiligung der städtischen Töchter", so Guido Gahlings. In Zukunft soll der Solarstammtisch - als grünes Erfolgsmodell - weiterhin in einer Runde, von Handwerkern, Architekten und Ingenieuren sich mit dem Thema nachhaltige Energieversorgung auseinander setzen.

Als vierten Arbeitsschwerpunkt haben sich die Grünen dem Thema Kinder und Jugendliche angenommen und plädieren für ein kinderfreundliches Nettetal auch durch die Abschaffung des flächendeckenden Ballspielverbotes und der Einrichtung weiterer Skatinganlagen und einem Streetballfeld für Nettetal.

Im Ausbau der offenen Ganztagsschule sehen die Grünen ein wirksames Mittel, gegen die vielfältigen Probleme von Schulkindern wie Leistungsdefizite oder mangelnde Betreuung, entgegen zu wirken.

Neben der Kinder- und Jugendpolitik soll allerdings auch die Umweltpolitik nicht zu kurz kommen. Mit einem Entsiegelungswettbewerb will man in der Bevölkerung das Bewusstsein für offene Grünflächen schaffen, "damit heimische Vorgärten nicht länger zubetonierte Flächen bleiben', so Fraktionsvorsitzender Markus Tillmanns.

Als siebten Arbeitsschwerpunkt wollen die Umweltschützer sich für den schnellen Ausbau des Breyeller Bahnhofes einsetzen - eventuell auch durch eine Abkopplung von den Planungen für die Ortsumgehung (Querspange).

Zum Forderungskatalog gehört auch die Schließung der Breyeller Nerzfarm, "weil dort nicht einmal die gesetzlichen Mindeststandards eingehalten werden, unterstreicht Guido Gahlings.

Ein Schwerpunkt der Arbeit soll neben dem Einsatz für Kinder und Jugendliche auch das Einstehen für Randgruppen wie Sozialhilfeempfänger, Obdachlose oder Asylbewerber sein. Wir setzen uns dafür ein, dass die öffentliche und private Hilfe nicht dem Rotstift zum Opfer fällt', unterstreicht Fraktionsvorsitzende Markus Tillmanns.

Abschließend , wollen die Grünen ein eigenes Stadtmarketingkonzept von der NetteAgentur erarbeitet wissen, damit Nettetal als Ansiedlungsstandort attraktiver wird.

Die Wahl eines eigenen Bürgermeisterkandidaten - vermutlich wird es Markus Tillmanns - erfolgt auf einer Ortsverbandsversammlung am 26. Februar in' der Gaststätte "Tach" bei der auch die Liste für die Kommunalwahl mit 21 Wahlbezirke bei 12 Parteimitgliedern besetzt wird.

Politik in Nettetal - Lobberich


Trotz Erhöhung kann man beim Müll sparen


Durch Mülltrennung kleinere Tonnen möglich

Nettetal (dv). Mit Januar diesen Jahres ist der Kreis Viersen verpflichtet, . all seinen Hausmüll der Müllverbrennung zuzuführen. Im Jahre 1999 führte die Bezirksregierung das Verbot der Deponierung ab 2004 ein.

Von Seiten des Abfallbetriebes des Kreises wurden seitdem die Kosten für die Müllabfuhr Jahr um Jahr angehoben, damit der Gebührensprung nicht die Endverbraucher auf einen Schlag träfe.

Auch die Stadt Nettetal erhöhte jährlich ihre Gebühren zuletzt noch um 19 Prozent. Trotz der Gebührenanhebung weist die Stadt noch einmal darauf hin, dass man unter anderem durch die Wertstoffsammelstationen im Stadtgebiet, dem Schadstoffmobil, der ganzjährigen Bündelsammlung für kompostierbare Gartenabfälle sich Einsparungspotentiale ergeben, die es eventuell ermöglich auf eine kleinere Tonne umzusteigen, denn in den "normalen" Müllgebühren sind die braune (Kompost) und blaue (Papier) Tonne mit enthalten.

"Besonders größere Wohneinheiten sollten sich überlegen, ob sie nicht anstatt einer 1.100 Liter Tonne eine 770 Liter Tonne anschaffen möchten. Diese Zwischengröße gibt es nur in Nettetal", so Christoph Kamps von der Stadt.


"Ein Botschafter der Versöhnung"


Großer Anteilnahme bei Einführung von Dr. Matthias Engelke als neuer Pfarrer der evangelischen Gemeinde

Von Daniela Veugelers

Lobberich/Hinsbeck. Am vergangenen Samstag wurde Pfarrer Dr. Matthias Engelke offiziell als neuer Pfarrer der evangelischen Pfarrgemeinde Lobberich und Hinsbeck mit einem Festgottesdienst eingeführt. Unter großer Beteiligung sowohl der Gemeindemitglieder als auch Pfarrer anderer evangelischer Gemeinden Nettetals konnte somit die eineinhalbjährige Priestervakanz in Lobberich und Hinsbeck beendet werden.

Mit einem fulminanten Einzug zahlreicher Würdenträger in vollem Ornat in die evangelische Kirche an der Lobbericher Steegerstraße begann der einstündige Festgottesdienst, an dem sowohl Bürgermeister Peter Ottmann, Vertreter der griechisch-orthodoxen-Kirche als auch knapp 50 Freunde und Bekannte des Pfarrers aus seinem ehemaligen Wirkungskreis teilnahmen.

Diakon Gerd Witte eröffnete die Liturgie, bei der die Kinder des neuen Pfarrers Carola und Tobias Engelke musikalisch mitwirkten. Der Superindendent des Kirchenkreises, Falk Neefken, beschönigte in seiner Ansprache die Probleme der Gemeinde nicht, die sich bei der Wahl eines neuen Presbyteriums gezeigt hätten: Es konnten nicht genügend Kandidaten gefunden werden. Bei der anschließenden Weihe bestätigten sowohl die Presbyter als auch Engelke mit einem Ja" die Frage nach, ihrer Bereitschaft für das jeweilige Amt. Ein herzliches Dankeschön ging auch an den Vakanz-Verwalter Pfarrer Richard Schmiedeke als auch an Christel Guntha aus der Verwaltung des Kirchenkreises. Beide erhielten eine Chagall-Bibel.

In der sich anschließenden Feststunde im Gemeindezentrum betonte der neue Pfarrer, dass er die Schwachen schonen und die Starken warnen wolle, noch stärker zu werden, damit ein gemeinsames Miteinander funktionieren kann. "Es sind die kleinen Dinge im Reich Gottes, die ungeahnte Folgen haben. Es sind die kleinen Anlässe, die viel Gutes nach sich ziehen", und so verkündete er, dass er ab sofort jeden 24. eines Monats tagsüber fasten und abends zum Friedensgebet einlädt.


Dr. Matthias Engelke (M.) wurde am Samstag als neuer Pfarrer der
evangelischen Gemeinde Lobberich-Hinsbeck in sein Amt eingeführt.
Foto: Susanne Zehner

Bürgermeister Peter Ottmann freute sich, einen Neubürger in Nettetal begrüßen zu dürfen. "Ich wünsche Ihnen Geduld und Gelassenheit für Ihre Aufgabe. Menschen die wie wir in der Öffentlichkeit stehen müssen uns immer bewerten lassen Ich kann nur sagen, vertrauen Sie auf den Rat Ihrer Frau, die meint es immer ehrlich mit Ihnen". Als Präsent überreichte er ein Video über die Seenstadt sowie ein kleines Geldgeschenk für die Jugendarbeit. Ein Vertreter der katholischen Pfarren St. Peter und St. Sebastian wünschte sich ein gutes Zusammenwirken im Bereich der Ökumene.

Besonders ein Grußwort eines Presbyters aus Engelkes ehemaliger Gemeinde berührte die Gemeinschaft: "Haben Sie starke Ohren für die leisen Worte".

Abschließend würdigte Superintendent des Kirchenkreises Falk Neefken den neu en Pfarrer als "einen Botschafter der Versöhnung".


Elferrat der Fidelen Heide bot einmalige Show


Ein lachender und tanzender Seerosensaal / 450 begeisterte Gäste

Manfred Göppert machte als Phantom der Oper" genauso eine gute Figur
wie Horst Peschkes (r) als seine schöne Unbekannte. Foto: Josef Rütten

Lobberich. Auch der neunte "Lachende und tanzende Seerosensaal" des Karnevalsgesellschaft Fidele Heide (KFH) war wieder ein fulminanter Erfolg zu dem nicht unwesentlich die 110 Mitwirkende sorgten. Mit rheinischen (Karnevals-) Melodien wurde das Publikum auf das "Schönste, was wir haben", so Präsident Manfred Mertens, die neun KFH Mariechen und die vier "Crazy Chicken" (Leitung Marie Luise Lüthgen und Stephanie Abraham) eingestimmt. Die 450 Gäste dokumentierten eindrucksvoll, dass das Konzept mit Tanz und Programm bei den Gästen ankommt.

Als Eisbrecher ging Manfred Baum als Schwaderhannes in die "Bütt" und wurde mit Applaus belohnt. Seine Pointen kamen aber an.

Wesentlichen Anteil am Gelingen hatte KFH-Präsident Manfred Mertens, der auch nach 21 Amtsjahren jedes Jahr wieder mit neuen Witzen, schlagfertig und souverän durch das gut fünfstündige Programm führte.

Gewichtig danach die KFH-Tanzgarde Blau-Weiß unter Leitung von Willibald Antwerpen. Nicht nur die Frauen waren von den zackig tanzenden Männern angetan.

Die "3 Fründe" spielten und sangen sich danach in die Herzen der Gäste und leiteten lückenlos zur ersten 30 Minuten Tanzpause über. Danach hatte es "der liebe Jung" (Andreas Dams, Düsseldorf) zunächst nicht leicht, das lachende, tanzende Publikum wieder zum Zuhören zu bringen. Doch der Büttenredner aus der Landeshauptstadt schaffte es.

Noch mehr begeisterten anschließend die zehn Nettetaler Girls der Tanzformation "Otto and the blind dates", so dass das Nettetaler Prinzenpaar "Hubert 1. und Rita I." mit ihrem rot-weißen, überwiegend Lobbericher Hofstaat danach ein Heimspiel im schunkelnden Saal hatten.

Den Höhepunkt des Abends bildete nach einer erneuten Tanzpause der KFH Elferrat mit 16 (!) Mitwirkenden, Diese boten ein fernsehreife Musical Show. Kostümierung, Maske, Mimik, Choreographie standen den Profi-Formationen ins nichts nach: Life auf der größten Bühne Nettetals: Szenen aus "König der Löwen", "Greece", "Phantom der Oper" und "Saturday night fever". Das Publikum war von soviel Mut und Engagement sichtlich begeistert. Schade, dass diese Schau nur einmal in Nettetal zu sehen war.

Die Stimmung steigerten danach 60 Aktive der Prinzengarde Köln-Porz. Der 20 Mann starke Kölner Musikzug brachte "Kölsche Tön" im Marschtakt in den Seerosensaal und auf die Bühne, die für das 40 Mann starke Tanzcorps fast zu klein schien. Ohne Zugabe kam die Prinzengarde nicht von der Bühne.

Die "Heier Jonges" (Marcel und Berthold Simons und Hans van Brüssel) leiteten danach singend zum großen Finale aller Mitwirkenden kurz nach Mitternacht über. Lange schunkelten, lachten und tanzten Gäste und Aktive noch zusammen. Die Letzten gingen zu Fuß im Morgengrauen heim.

Fidele Heide


Arbeitslosengeld nur bei drei Wochen Arbeit


Nettetaler Andre Franz hat sich fortgebildet und kassiert nun die Quittung

Von Daniela Veugelers

Nettetal. Zurzeit beschäftigen sich deutsche Politiker wieder mit den Themen Bildung und Forschung. Dem Fachkräftemangel entgegnet die Politik mit Eliteuniversitäten und Joboffensiven. Der Nettetaler Andre Franz ist ein gutes Beispiel dafür, wie bereitwillige, junge Menschen in den Mühlen der deutschen Bürokratie stecken bleiben können. Nachdem er sich innerhalb kürzester Zeit erfolgreich weitergebildet hatte, verweigert ihm das Arbeitsamt aufgrund von drei fehlenden Wochen das Arbeitslosengeld.

Nach seiner Gesellenprüfung zum Zentralheizungs-, und Lüftungsbauer stand für Franz sehr schnell fest, dass er sich gerne weiterbilden möchte. Aus diesem Grunde entschloss er sich, nachdem er zwei Jahre lang als Geselle gearbeitet hatte, eine Fortbildung zum staatlich geprüften Techniker anzugehen. Er kündigte sein bis dahin festes Arbeitsverhältnis im August 2001 und begann mit seiner Fortbildung.

Diese absolvierte er in der vorgesehenen Zeit von zwei Jahren Vollzeitunterricht und schloss mit einem Gesamtdurchschnitt von 1,7 ab.

"Für mich war bereits zu diesem Zeitpunkt klar, dass ich nur mit einem guten Abschluss erfolgreich sein kann", so Franz. Mit dem nötigen Willen entschied er sich direkt, den Meistertitel anzuhängen. "Da sich zwischen beiden Maßnahmen eine Zeit von cirka drei Wochen auftat, sagte ich mir, diese kurze Zeit mit meinen Rücklagen zu überbrücken, um nicht dem Staat und der Statistik zur Last zu falle", so Andre Franz.

Den Meistertitel erlangte er innerhalb von einem halben Jahr. Im kaufmännischem Bereiche reichte es sogar für die Gesamtnote "sehr gut". Durch einige Bewerbungen wusste er, dass die momentane wirtschaftliche Lage nicht gerade aussichtsreich ist. "Ich meldete mich daher bereits im November arbeitslos, obwohl meine Meisterschule erst am 23. Dezember endete". Auf seine Initiativbewerbungen erhielt er nur Absagen und wurde arbeitslos.

Im Dezember bekam er dann einen Brief vom Arbeitsamt, in dem mitgeteilt wurde, dass ihm der Anspruch auf Arbeitslosengeld, wegen der fehlenden Anwartschaftszeit, verweigert wurde. Zur Begründung hieß es, dass er in den letzten drei Jahren mindestens zwölf Monate hätte arbeiten müssen, um Arbeitslosengeld zu erhalten. Da die Fortbildungsmaßnahmen "nur" 2,5 Jahre betrugen, fehlen ihm unter dem Strich drei Wochen zum Erlangen des Arbeitslosenstatus. "Hätte ich mich zwischen dem Techniker und dem Meister (drei Wochen) arbeitslos gemeldet, bekäme ich jetzt Geld", empört sich Franz.

Die Moral von der Geschichte scheint zu sein, dass man sich vor einer Fortbildung über die Arbeitslosenregelungen informieren muss, um nicht später leer auszugehen. Da ist der Ehrliche der Dumme.


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