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Donnerstag, 27. Mai 2004


Netteseen zeigen Kontinentalbruch


"Sablonibus" will das Tal der Nette zum "Denkmal der Erdgeschichte" ernennen lassen

Von Daniela Veugelers

Nettetal. zahlreiche Touristen erfreuen sich Jahr für Jahr an der schönen Natur in Nettetal. Besonders die zwölf Seen sind einmalig in der Umgebung. Dass das Tal der Nette allerdings auch in geologischer und wissenschaftlicher Sicht einmalig ist, belegen nun wissenschaftliche Unteruchungen von Prof. Dr. Josef Klostermarm, Präsident des Geologischen Dienstes NRW- Landesbetrieb Krefeld und zugleich Professor für Geologie an der Universität Münster. Er und weitere Fachleute sind sich einig, dass das Tal der Nette einzigartig ist und europäische Bedeutung hat.

Aus diesem Grund stellte der "Historischer und Museums Verein für das Maas- und Nettetal Sablonibus" den Antrag an den Stadtrat, die Unterschutzstellung des Nettetals beginnend von der B7 am Schänzchen bis zur Kovemühle östlich des Nettedurchbruchs durch den Höhenzug Viersen-Süchteln-Hinsbeck-Buschberge als"Denkmal der Erdgeschichte" und als "Denkmal des Geotop und Biotop' zu beantragen. Der Rat berät am Dienstag 1. Juni, über den Antrag und wird ihn vermutlich anschließend an den Planungsaussehuss verweigen.

Namhafte Geologen haben in den vergangenen Jahren heraus gefunden, dass das TW der Nettetal damals wie heute aus der tektonischen Bewegung der Erdkruste gebildet wird. "Diese Bildung der Landschaft läuft messbaren Bewegungen abT unterstreicht der Geologe Klostermann. Die Höhen zwischen Viersen, Süchteln, Hinsbeck, Buschberge und Geldern stehen stabil und unbeweglich. Sie bilden die aufgewölbte Grenze der Eurasischen Platte und des Abbruchrandes des Bruches des Europäischen Kontinents von der Westeuropäischen Scholle.

Aus geologischer Sicht liegt das Hinsbecker Bocholt auf einer Linie mit Vladiwostock auf der eurasischen Platte, während zum Beispiel Lobberich ein Teil des osteuropäischen Kontinents ist. Der Graben, der sich schließlich durch Nettetal zieht, beginnt im Mittelmeer von Marseille, fiffirt zum Oberrheintal über Mönchengladbach, Viersen und schließlich nach Nettetal. "Mit den Netteseen wird diese Bruchlinie wieder sichtbar", so Dr. Klostermann. Die Sparkasse und die Kirche in Hinsbeck stehen im übrigen genau auf dem Riss.

Der Verein "Sablonibus" mit seinem Vorsitzenden Gunter Nonninger beantragen die Unterschutzstellung des Nettetals.

Nördlich der Krickenbecker Seen führt der Bruch wieder unter die Erdoberfläche zum nordholändischen Graben und verläuft im weiteren durch die Nordsee zum Vikkingergraben vor Norwegen.

Der Graben im Tal der Nette ist immer in Bewegung. Hier sinkt die Venloer Scholle gegenüber der Krefelder Scholle ab und so kam es damals auch zur Moorbildung in dieser Region. Durch den Abder Torf-Vorkommen im 17. und 18. Jahrhundert entstanden die Netteseen. "Die Erklärung des Nettetals zum Denkmal Geo- und Biotop soll den Zusammenhang der Erdgeschichte mit Fauna und Flora, des Wassers und der Menschen erläutern", unterstreicht Antragsteller Günter Nonninger. Nach Jahren der akribischen Arbeit soll mit dem Antrag die Einmaligkeit des Nettetals festgehalten werden.

"Natur kann man nicht kaufen und daher ist das Nettetal eine Art Gottesgeschenk", so Nonninger.

Einen Vortrag von Dr. Klostermann soll es geben. Der Termin wird bekannt gegeben.


50 Jahre "Ki-eßblättsche"


Großes Jubiläumsfest und Sonderausgabe zum "goldenen Zeitungsgeburtstag"

Erscheint in der nachsten Woche.
Die Jubiläumsausgabe der Grenzkind-Nachrichten.

Grenzland. Am 5. Juni ist es auf den Tag so weit: Vor 50 Jahren hielten die Lobbericher die erste Ausgabe ihrer GRENZLAND - NACHRICHTEN, ihres "Ki-eßblättsche", in den Händen. Mittlerweile gibt es die Zeitung nicht nur in Lobberich: Das Verbreitungsgebiet hat sich auf den ganzen Westkreis Viersen ausgedehnt. Auch der Umfang hat sich vervielfacht.

"Grund genug, richtig zu feiern", denken die GRENZLAND - NACHRICHTEN. Gemeinsam mit allen Leserinnen und Lesern wollen wir gemeinsam unser "Goldenes" zelebrieren.

Los geht es am Sainstag, 5. Juni, 13 Uhr, auf dem Verlagsgelände im Lobbericher Rosental. Die "New Orleans Heartbreakers" zeigen, was Jazz ist. Dabei gibt es Gulaschkanone, Gebackenes, Imbiss und mehr. Für die "Kleinen" ist auch gesorgt: Hüpfburg und Motorradparcours halten die Kinder bei Laune. Stündliche Verlosungen regen das Gewinnerherz, ab 18 Uhr geht es richtig zur Sache: "ups", "Undercover" und JM heizen dem Publikum ein.

Zum Jubiläum wird standesgemäß - wie es sich für eine Zeitung gehört - eine Sonderausgabe der GRENZLAND-NACHRICHTEN erscheinen. Sie wird ab kommenden Mittwoch in allen Briefkästen des Grenzlands zu finden sein. Darin: Alles rund um die Zeitung, die seit 50 Jahren jeden Donnerstag erscheint.


Schüler suchen Mörder, am Gymnasium


Ungewöhnliche Projektwoche am Werner-Jaeger-Gymnasiums / Schüler arbeiten am Kriminalfall Hänsel und Gretel

Von Daniela Veugelers

Nettetal. Der dunkle Keller der Wemer-Jaeger-Halle wird mit heilen Scheinwerfern ausgeleuchtet. Reporter drängeln sich unruhig hinter dem Absperrband und versuchen einen kurzen Blick auf den Tatort zu erhaschen. Im Inneren bewegen sich die Männer der Spurensicherung mit Ihren weißen Anzügen sehr bedacht, um ja keine Spur zu verwischen oder gar zu übersehen.. Wir befinden uns im größten Krimlnalfall, den das Grenzland je gesehen hat: Die gesamte Jahrgangstufe neun des Werner-Jaeger-Gymnasiums ist auf der Suche nach dem Mörder der Hexe aus dem Märchen "Hänsel und Gretel".

Seit Montag beschäftigt die 89 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe neun kein anderes Thema mehr, als dem Mörder der Hexe auf die Schliche zu kommen. Ihr einziger Anhaltspunkt für diesen ungewöhnlichen Kriminalfall ist das Märchen "Hänsel und Gretel".

Die Idee zu dieser fachüberübergreifenden Projektwoche stammt von der Mittelstufenkoordinatorin Angelika Erdorf, die mit Hilfe von elf Lehrern der Fachrichtungen Deutsch, Kunst, Bologie und Chemie ein einmaliges Szenario entwarf. "Bei diesem Projekt lernen die Schüler eine andere Art des Lernens, denn sie müssen ihr Wissen aus den unterschiedlichen Fächern miteinander kombinieren, um diesen einmaligen Mordfall zu lösen."

Eingestimmt wurden die Hobby-Polizisten am Montag durch das nochmalige Heranführen der Schüler an die literarische Gattung des Märchens. Im Anschluss teilten sich die Schüler auf die vier Expertengruppen: Spurensueher, Zeitungsreporter, Fernsehjournalisten und Beobachter auf.

Der Dienstag stand ganz im Zeichen der kriminalistischen Arbeit der Polizei. Die beiden Kriminalkomissare Wolfgang Peters und Wilfried Meuser bereiteten die Schüler auf ihre Arbeit am Tatort vor: Wie sammelt man Spuren, wie nehme ich diese auf und vor allem wie werte ich sie aus". Den medizinischen Part in der Aufklärung übernahm Dr. Jochen Post vom Städtischen Krankenhaus Nettetal. Er führte die Jugendlichen in die Hohe Kunst der Blutanalyse ein. Ausstaffiert mit diesem Wissen erlebten die Gruppen am gestrigen Mittwoch ihren wichtigsten Tag im Rahmen der gesamten Projektwoche.

Nach dem ersten Blick auf den Tatort ist klar, hier hat ein Verbrechen stattgefunden. In dem verwüsteten Zimmer finden sich zahlreiche Hinweise auf den oder die Täter.

Im Keller der Werner-Jaeger-Halle suchten am Mittwoch die Spurensucher nach Indizien für einen Mord an der Hexe aus dem Märchen"Hänsel und Gretel«. Foto: D. Veugelers

Die Spurensucher finden einen Fingernagel sowie zahlreiche Fingerabdrücke sowie Blut- und Haarspuren. Deutlich ist ein Fußabdruck im Sand zu erkennen. Die Reporter- und Journalistengruppen halten die Untersuchungen in Wort und Bild fest. Im Anschluss müssen die Jugendliche ihre gefundenen Spuren im Labor auswerten, dabei hilft ihnen unter anderem das (imaginäre) "Gentechnische Labor Ulm", welches einen genetischen Fingerabdruck vom Täter anfertigt.

Mit den richtigen Rückkschlüssen aus den Indizien müssten die Schüler am Freitag den oder die richtigen Täter enttarnen. Und dann weiß jeder, wer die Hexe umgebracht hat....


Parteien vor Europawahl,


"Halbe Kraft voraus"
Mit lokaler Politik ins Europaparlament: Kandidaten auf Positionssuche'

Grenzland. Kreativität ist Trumpf Das vermitteln jedenfalls die vier "großen" Parteien, die ihre Bewerber am 13. Juni zur Europawahl stellen. Während die Christdemokraten ihre lokalen Großen in den Vordergrund stellen, werben die Liberalen mit ihrer bundesweiten Die Sozialdemokraten üben sich im Minimalismus: Nur für die ersten 40 Kandidaten ihrer Liste existieren Portrait-Plakate. Wen wahlen wir da überhaupt? Die GN fragten nach.

"Die Partei geht von den realen Chancen aus", berichtete Lothar lüouten. Der Geschäftsstellenleiter der KreisSPD in Viersen kandidiert für das Europaparlament. Von ihm eidstieren keine Portrait-Pla. kate: "Weil die Aussichten, ins Parlament zu ziehen, gering sind. Ich stehe auf einem Platz hinter dem 70. Derzeit hat die SPD 30 Sitze. Da können Sie sich die Chancen ja ausrechnen." Brigitte Wucherpfennig aus dem Kreis Kleve allerdings habe beste Chancen. "Friedensmacht? Sie meinen die Themenplakate", antwortete Klouten auf die EuropawahlWerbung seiner Partei angesprochen, ja damit könnte von der Grundidee her gemeint sein, dass man anders als die USA versucht, Krisen ohne Militär zu meistern. Als Europa." Kloutens Ziele: Grenzüberschreitende Zusammenarbeit fördem, in den Regionen Europa über praktische Politik wachsen lassen."

Die Bundeszentrale der FDP konnte nicht weiterhelfen, als wir nach dem hiesigen liberalen Vertreter h-dgten. Man verwies uns auf den Landesverband, dort war die Pressestelle lange nicht besetzt. Natürlich konnte Wolfgang Lochner, Vorsitzender der Kreis-FDP, weiter helfen. Der Viersener Udo van Neer möchte unsere Region in Brüssel vertreten, eine realistische Chance mit seinem Listenplatz 71 (der Bundeswahlleiter führt ihn im Internet auf Rang 83) sieht er jedoch nicht. Doch van Neer will sich auch nach der Wahl intensiv bemühen, unsere Heimat als europäische Region herauszustellen. Auf den Plakaten ist derzeit lediglich die FDP-Spitzenkandidatin Silvana Koch-Mehrin zu sehen. "Wir haben aus Kostengründen auf weitere Plakate verzichtet", erklärte van Neer. In den nächsten Tagen sollen 120.000 Flyer im Kreisgebiet verteilt werden.

Der Grünen-Kandidat zur Europawahl, der den Niederrhein bereits "vertritt", ist Friedrich-Wilhelm Graefe zu Baringdorf, MdEP und Land-' wirt. Der Spengener war trotz Bemühungen des Kreisverbands, nicht zu sprechen.

Auch an den derzeitigen Vertreter der CDU für den Bereich Niederrhein im Europaparlament, Karl-Heinz Florenz aus Neukirchen-Vluyn, ist schwer zu erreichen. In seinem Europa Büro Niederrhein läuft nur der Anrufbeantworter. Gut, dass sich die CDU Nettetal vor Ort mit den Konterfeis ihrer Spitzenleute, CDU Vorsitzende Beatrix MüllersKostas, CDU-Fraktionsvorsitzender Günter Werner und der Bürgenneisterkandidat der CDU Nettetal, Christian Wagner, für mehr Beteiligung an der Europawahl einsetzten.

Florenz' Wahl-Botgehaft ,Deutschland kann mehr", spielt auf konkrete, deutsche und nicht europäische Befindlichkeiten an. Jn Europa werden nur die Rahmengesetze gemacht, die die Mitgliedsländer mit Leben füllen müssew" erläutert CDU-Kreisgeschäfstführer Hans-Josef Kampe. Er meint, dass die Europawahl auch' ein Indikator für die kommenden Bundestagswahl sind.


Falluja: Die Kinder werden nicht Überleben"


Pfarrer Matthias Engelke engagiert sich beim Versöhnungsbund / Augenzeugenbericht aus Falluja / Brutale Alltäglichkeit des Krieges im Irak

Von Ulrich Rentzsch

Grenzland/Nettetal. Matthias Engelke ist Pfarrer der evangelischen Gemeinden in Lobberich und Hinsbeck und aktives Vorstandsmitglied des Internationalen Versöhnungsbundes, der sich seit 1914 gewaltfrei gegen Unrecht und Krieg engagiert. In diesem Jahr feiert der Versöhnungsbund sein 90-jähriges Bestehen. Die weltweite Organisation steht nicht nur Christen offen, sondern verfolgt eine Kultur des Miteinanders, die bestehende Grenzen überwinden will.

"Gewaltfreiheit" - das ist ein tiefes Anliegen von Pfarrer Engelke. Schon früh engagierte er sich in der Jugendarbeit der Pfarre Bonn. 1997 folgte er dem Ruf zur Militärseelsorge und war später auch zuständig für die 2. Luftwaffen-Division in Birkenfeld unter anderem zuständig für Büchel. 1999 bezog er deutlich Position gegen die kriegerischen Auseinandersetzung im Kosovo-Konflikt. Dabei wurde er auch auf den Versöhnungsbund aufmerksam und konnte sich mit dessen Leitlinien identifizieren. "Gewaltfreiheit ist selbstverständlich", sagte Pfarrer Engelke im Gespräch mit den Grenzland-Nachrichten. Schließlich leistete er auch Vorstandsarbeit im deutschen Zweig des Versöhungsbundes.

Gegen jede Diktatur

So wurde auch der Krieg im Irak zum leidvollen Thema. "Was können wir tun?" fragte sich Pfarrer Engelke und fand schnell eine Antwort. Hinfahren, Öffentlichkeitsarbeit leisten und dafür sorgen, dass die Iraker nicht zum Feindbild in der Welt werden. Gleichzeitig sollte auch klar gestellt werden, dass der Versöhnungsbund sein Wirken gegen jede Diktatur und gegen jede Staatsgewalt richtet.

Im Dezember 2002 führte eine Reise Pfarrer Engelke in den Irak, bei der er die Möglichkeit nutzte, Beziehungen zu Menschen zu vertiefen, die heute noch vor Ort sind. In Kontakt trat er dabei auch mit der Organisation "Voices in the Wilderness", die sich bemüht, vor allem in den USA eine "Gegenöffentlichkeit" zu schaffen, um zum Beispiel die Auswirkungen zu verdeutlichen, die das Handels-Ernbargo für die Menschen im Irak verursacht. So steht Pfarrer Engelke in stetem Kontakt mit Menschen, die ihm von der brutalen Alltäglichkeit des Krieges im Irak, aber auch von anderen Orten in der Welt, berichten. "Die Wege sind nachvollziehbar", versichert Pfarrer Engelke, "alle Daten sind überprüfbar."

Die GRENZLAND-NACHRICHTEN lassen heute und in weiteren Ausgaben Augenzeugen berichten. Der nachfolgende Text stammt von Jo Wilding, die aus Falluja berichtet. Die E-Mail erreichte Pfarrer Engelke Mitte April.

11. April, Falluja: "Lastwagen, Oltanker und Panzer brennen auf der Hauptstraße östlich von Falluja. Jungen und Männer strömen zu einem Lkw, der nicht ausgebrannt ist, und nehmen ihn auseinander. Wir biegen ab auf die hinteren Straßen durch Abu Ghraib, Nuha und Ahrar und singen auf Arabisch, an den Fahrzeugen voller Menschen und deren wenigen Besitztümer vorbei, in die entgegengesetzte Richtung, vorbei an den improvisierten Erfrischungsständen, wo die Jungen uns durch die Busfenster Essen zuwerfen, für uns und für die Menschen, die immer noch in Falluja sind.

Weggesprengte Glieder

Der Bus folgt einem Auto mit dem Neffen des örtlichen Scheichs und einem Führer, der Kontakte bei den Mujahedin hat. Der Grund dafür, dass ich in dem Bus bin, ist, dass ein Journalist, den ich kenne, um 11 Uhr nachts aufgetaucht ist, um mir zu sagen, dass die Lage in Fallt~a verzweifelt ist. Er hat Kinder mit weggesprengten Gliedmaßen herausgetragen, die US-Soldaten gingen herum und sagten den Leuten, sie sollten bis zur Abenddämmerung verschwunden sein oder sie würden getötet. Als aber die Menschen dann flohen mit dem, was sie tragen konnten, wurden sie an dem US Militär Kontrollpunkt am Stadtrand aufgehalten und nicht herausgelassen, gefangen und schauten dem Sonnenuntergang zu. Er berichtete, Hilfsfahrzeuge und die Medien wären abgewiesen worden. Er sagte, es gäbe aber einige medizinische Hilfe, die unbedingt durchgelassen werden sollte und dass es hierfür eine bessere Chance mit Ausländern, mit Abendländern gäbe, durch die amerikanischen Kontrollpunkte zu kommen.

Der Rest des Weges war durch bewaffnete Gruppen gesichert, die die Straßen kontrollierten, auf denen wir reisen würden. Wir würden die medizinischen Vorräte in die Stadt bringen, sehen, was wir tun könnten, um zu helfen und dann den Bus benutzen, um die Menschen herauszubringen, die die Stadt verlas sen sollten.

Wir stapeln das Zeug in einem Gang und die Kartons werden sofort aufgerissen, die Decken sind höchst willko men. Es ist gar kein Krankenhaus, sondern eine Privatarztpraxis, die Menschen umsonst behandelt, seit Luftangriffe das Haupt-Krankenhaus der Stadt zerstört haben. Es gibt keine Betäubungsmittel. Die Blutbeutel lagern in einem Getränkekühlschrank, die Ärzte wärmen sie auf unter einem Warinwasserkran in einer unhygenischen Toilette.

Operieren ohne Strom

Schreiende Frauen kommen herein, schlagen sich auf die Brust und ins Gesicht. Maki, ein Arzt und derzeitiger Direktor der lüinik, bringt mich zu einem Bett, wo ein Kind von ungefähr zehn Jahren liegt mit einer Schussverletzung am Kopf. Ein kleineres Kind wird im nächsten Bett wegen einer ähnlichen Verletzung behandelt. Ein US Scharfschütze hat sie und ihre Großmutter getroffen, als sie ihr Zuhause verlassen haben, um aus Falli~a zu fliehen.

Die Lichter und der Ventilator gehen aus, und in der plötzlichen Stille hält jemand ein brennendes Feuerzeug hoch, damit der Arzt weiter operieren kann. Die Elektrizität für die Stadt ist schon seit Tagen abgeschnitten, und wenn dem Generator das Benzin ausgeht, müssen sie das Beste daraus machen. Dave hilft schnell mit seiner Taschenlampe aus. Die Kinder werden nicht überleben.

"Komm" sagt Maki und bringt mich in einen Raum, wo einer alten Frau soeben ein Bauchschuss zugenäht wird. Eine andere Schussverletzung an ihrem Bein wird gerade verbunden, das Bett unter ihrem Fuß ist blutgetränkt, sie hält noch eine weiße Flagge in ihrer Iland. Wieder die gleiche Geschichte: Sie verließ gerade ihr Zuhause, um nach Badhdad zu gehen, als sie von einem US Scharfschützen getroffen wurde. Einige Teile der Stadt werden durch die US Marines kontrolliert, andere Teile durch einheimische Kämpfer. Ihre Häuser sind in den US-kontrollierten Teil der Stadt, und sie bestehen darauf, dass die Scharfschützen US-Marines waren."

Übersetzung aus dem Englischen: Josephine Magutre


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