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Donnerstag, 28. Oktober 2004


Abzocke durch das Ordnungsamt?


Nettetal (ur). Selten waren sich Falschparker so einig: Während sich die Menschen auf dem Ferkesmarkt in Lobberich drängelten, seien zum Beispiel auf dem Burgweg unaufhörlich Knöllchen vom Nettetaler Ordnungsamt verteilt worden. Zu Recht, denn die Fahrzeuge standen dort im Halteverbot. Das hatte die Stadt extra eingerichtet, um den Verkehr von der Düsseldorfer Straße hindernisfrei zur Süchtelner Straße fließen zu lassen. So locke man künftig keine Besucher mehr zum Ferkesmarkt, das rieche nach reiner Abzocke, hieß es. Wer ein Volksfest veranstalte, müsse auch für nahe Parkplätze sorgen.

Heinz-Willi Schmitz, Leiter des Nettetaler Ordnungsamtes, wehrte sich im Gespräch mit den GN energisch gegen den Vorwurf, die Stadt hätte hier pure Abzocke betrieben. "Es ist immer das gleiche Spiel: Wir vom Ordnungsamt werden bei solchen Gelegenheiten immer wieder beschimpft", so Schmitz, "dabei ist es unsere Aufgabe, für Ordnung zu sorgen." Für Krankenwagen und Feuerwehr müssten die Wege frei sein, die Buslinien freie Fahrt haben. "Unsere Mitarbeiter sind keinesfalls losgezogen, nur um Protokolle zu schreiben, betonte Schmitz, der aber auch einschränkte, nicht für alle Fälle eine Patentlösung bereit halten zu können.

Außerdem könne sich das Ordnungsamt auch keine Parkplätze aus den Rippen schneiden. Nicht unerwähnt lassen wollte Schmitz, dass es in Nettetal keine gebührenpflichtigen Parkplätze gäbe.


Start des digitalen Fernsehens DVB-T


Von Daniela Veugelers

Mit dem "Stichtag" 8. November wird das analoge Fernsehen in der Region Düsseldorf/Ruhrgebiet abgeschaltet. Dies hat zur Folge das rund acht Prozent der Haushalte besonders im ländlichen Bereich, die bis heute ihr Fernsehprogramm über die analoge Dachantenne empfangen, die gewohnten Programme nicht mehr empfangen können. Die Zuschauer sitzen dann vor einem schwarzen Bildschirm.

Um auch weiterhin Programme über Antenne empfangen zu können, müssen Zuschauer ihre TV-Geräte um ein DVB-TEmpfangsgerät (digitales terrestrisches Fernsehen) ergänzen. Nach dem Stichtag können Fernseher ohne DVB-T-Empfangsgerät über Antenne keine Fernsehprogramme mehr empfangen. In einer Übergangszeit werden ausgewählte Programme zum Teil noch auf schwächeren Kanälen analog übertragen, die privaten Sender stellen ihre analoge Fernsehverbreitung über Antenne jedoch in ganz NRW ein.

Heinz-Willi Lehnen, Geschäftsführer von Elektro Lehnen, geht davon aus, dass im Grenzland noch rund 30 Prozent der Haushalte über die normale Dachantenne ihr Fernsehprogramm empfangen. "Besonders ältere Bürger empfangen ihr Programm noch über die normale Haus- oder Dachantenne. Ich musste in vielen persönlichen Gesprächen feststellen, dass ein Großteil der Bevölkerung noch gar keine Vorstellung davon hat, was auf sie zukommt."

Für den Empfang des digitalen Fernsehens benötigt man künftig einen Digital-Decoder, der die Digitalsignale für das normale Fernsehgerät "übersetzt". Er wird zwischen Antenne (Zimmer- oder Dachantenne) und TVGerät angeschlossen. Diese Empfangsgeräte bietet der Handel bereits ab 100 Euro an.

Aus langjähriger Erfahrung im Beruf weiß der Elektro-Fachmann Lehnen, jedoch, dass die Elektronikgeräte immer komplexer werden und Laien die Technik in den Geräten immer seltener bedienen können. "Heutzutage kann doch kaum jemand noch den Sender seines Fernsehers selber einstellen." Von daher rät der Fachmann gemeinsam mit seinen Kollegen, dass die Betroffenen sich in einem persönlichen Gespräch über die Möglichkeiten der Umstellung informieren.

Der Umstellung des Fernsehens von analog auf digital bis zum Jahr 2010 liegt ein Beschluss der Initiative Digitaler Rundfunk (IDR) unter Federführung der Bundesregierung zugrunde. Parallel zu NRW erfolgt der Übergang zu DVB-T auch in Norddeutschland. Weitere Regionen folgen. In Berlin und Brandenburg senden öffentlich-rechtliche und private Programmanbieter bereits seit 2003 nur noch digital.

Fachleute wie Heinz-Willi Lehnen befürchten, dass durch die unzureichende Aufklärung der Bürger der Ansturm auf die Elektrofachgeschäfte immens sein wird. "Bei der Umstellung in Berlin waren innerhalb von wenigen Stunden die Zusatzgeräte ausverkauft und die Kunden mussten zum Teil lange Wartezeiten in Kauf nehmen". Von daher rät der Fachhandel sich rechtzeitig in einem persönlichen Gespräch über die Möglichkeiten vor Ort zu informieren.

Alle Kabel- oder Satelliten-Nutzer sind von der Umstellung auf das neue digitale terrestrische Antennenfernsehen nicht unmittelbar betroffen. Die Kunden können überlhren gewohnten Empfangsweg fernsehen. Befürworter der Umstellung stellen das erweiterte Programmangebot in den Fordergrund: Mit der Umstellung auf digitale Technik können dann Zuschauer bis zu 20 Fernsehprogramme mehr über Antenne empfangen, jedoch kommen bei der Umstellung auf jeden Haushalt Kosten zu.

Weitere Informationen über das neue digitale Fernsehen finden Sie auch im Internet unter www.dvb-t-portal.de oder www.nrw.ueberallfernsehen.de.


DVB-T Verbreitungsgebiet für die Region

Köln/Düsseldorf/Ruhrgebiet ab 8. 11.2004

     

Empfang mit Zimmerantenne

Empfang mit Dachantenne

Die hier aufgezeigten Grenzen für Außenantennen- bzw. Zimmerantennenempfang sind Näherungswerte. Die tatsächlichen Empfangseigenschaften vor Ort können im Einzelfall abweichend sein


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