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Donnerstag, 05. Januar 2006


Nette wird an der Gartzmühle verlegt


von Daniela Veugelers

Nettetal. Kurz vor Weihnachten begann der Netteverband mit den Arbeiten an der Gartzmühle. Derzeit wird das alte baufällige Stauwehr durch eine neue Anlage ersetzt, die den Hochwasserschutzanforderungen gerecht wird und zusätzlich mit einer integrierten Fischaufstiegsanlage für die Wiederherstellung der Durchgängigkeit des Gewässers sorgt. Schon 18 Jahre, seit 1987, ist diese Verlegung geplant, allerdings jetzt erst ist der Plan rechtskräftig und die Finanzierung in Höhe von 200.000 Euro gesichert (80 Prozent Landesförderung). Die Wasserbauarbeiten sollen im März abgeschlossen sein. Die Nette wird nach Verlassen des Windmühlenbruchs um 150 Meter Richtung Oberonnert verlegt, so dass sie künftig die schon seit Jahren stillgelegte Gartzmühle umfließt. Der Durchlass wird nach neuesten wasserbautechnischen Erkenntnissen gebaut und ein Damm angelegt.

In der kommenden Woche stellt der Bauträger noch ein Hinweisschild mit dem genauen Plan auf, damit sich die Bürger direkt vor Ort informieren können, wie Diplom-Ingenieur Volker Dietl (Netteverband) auf Anfrage der GN bestätigte. Nach Fertigstellung der kompletten Maßnahme erscheint die Nette an dieser Stelle in einem komplett neuen Erscheinungsbild.

Die Gesamtmaßnahme umfasst mehrere Bausteine: In einem ersten Schritt wird 40 Meter vor der Gartzmühle, am westlichen Ufer des Windmühlenbruchs, ein neuer Damm/Wall in die Nette hinein aufgeschüttet. „Dieser Damm ist insgesamt vier Meter hoch, der Großteil des Bauwerks verschwindet allerdings im Wasser“, so Geschäftsführer Dietl. Das Bauwerk dient künftig als Wegeverbindung zwischen Sassenfeld und Onnert und ersetzt somit das baufällige Stauwehr. Das neue Wehr entspricht den heutigen Hochwasserschutzanforderungen. Der Weg über das Gewässer soll mit einer wassergebundenen Decke (Kalksteinsplitt) ausgestattet werden und dient in der Hauptsache als Schulweg und für die anliegenden Landwirte, da der jetzige Überweg mit Brücke abgerissen wird.

Hinter dem Damm, der das Wasser des Windmühlenbruchs komplett absperrt und gezielt durch einen Durchlass führt, erhält die Nette einen neuen Verlauf um die Gartzmühle herum. Das Wasser wird in einem kleinen See gesammelt, bevor es in zwei sogenannte „Abflussfelder“, die jeweils zwei Meter breit sind, geführt wird. „Das eine Feld wird vorrangig mit Wasser gespeist, da sich dort die Fischaufstiegsanlage (ähnlich der an der Leuther Mühle) befindet“, erläutert Dietl. Der zweite Nebenarm des Windmühlenbruchs wird künstlich hergestellt. Mit Hilfe der in Stufen aufgebauten Anlage können die Fische einen Höhenunterschied von 1,50 Meter überwinden. Die beiden künftigen „Arme“ der Nette umschließen die kleine Mittelinsel hinter der Mühle. Eigentümer Helmut Sommerfeld will dem Vernehmen nach weite Teile des Gebietes renaturieren.

Die derzeitige Verlegung der Nette fügt sich in die laufende Euroga-Maßnahme der Stadt, die am westlichen Ufer des Windmühlenbruchs das Naturerlebnisgebiet Onnert mit umfangreichen Pflanzungen, Biotopen, Schutz- und Rückzugsräumen für Tiere sowie einem attraktiven Wegenetz rund um das Nette- und Windmühlenbruch erstellt hat. Die Anwohner müssen allerdings in den nächsten Monaten sowohl mit Baustellenlärm als auch mit Verkehrsbehinderungen durch Baufahrzeuge rechnen.

Die Stadt zeigt sich zuversichtlich, dass die anschließenden Straßenbauarbeiten vor den Sommerferien, also Ende Juni, abgeschlossen sein werden. Der geplante Straßenbau sieht die Schaffung eines modernen Fuß- und Radweges vor. Die Fahrbahn wird auf 5,50 Meter verbreitert. Auch wird die Straße Sassenfeld im Bereich der Gartz-Mühle einen zwei Meter breiten Gehweg erhalten. Täglich frequentieren bis zu 200 und mehr Schüler diesen Bereich. Die neue Straße einschließlich Rad- und Gehweg kostet laut Angaben der Stadt 172.000 Euro.


Literarischer Start ins Jahr mit Thomas Mann


von Daniela Veugelers

Nettetal. Mit einer Ausstellung und zwei Veranstaltungen erinnert die Stadtbücherei Nettetal und der Verein Nettetaler Literaturtage vom 13. bis 27. Januar an Thomas Mann, den größten deutschen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts.

„Im Rahmen der Programmzusammenstellung für die Nettetaler Literaturtage erhielten wir zahlreiche Angebote zum Thema Thomas Mann, so dass wir uns damals entschlossen, eine kleine Veranstaltungsreihe im Januar anzubieten“, erinnert sich der Leiter der Stadtbücherei Ulrich Schmitter.

Die Nettetaler „Thomas-Mann-Tage“ beginnen am Freitag, 13. Januar, 19 Uhr, mit einer Ausstellung zu Manns Roman „Der Zauberberg“. Aus der einzigartigen und umfangreichen Sammlung des Thomas-Mann-Experten und Buchhändlers Hans K. Matussek präsentiert die Bibliothek ausgewählte Stücke und seltene Exponate rund um die Entstehung des von vielen Kritikern als Manns Hauptwerk bezeichneten Romans. Eröffnet wird die Ausstellung mit einem Vortrag von Hans K. Matussek über Entstehung und Editionsgeschichte des „Zauberberg“. Im Anschluss an die Einführung haben die Besucher Gelegenheit, die seltenen Exponate in Augenschein zu nehmen. Der Eintritt ist natürlich frei.

Am darauf folgenden Freitag, 20. Januar, 20 Uhr, geht es weiter mit einer Lesung von Almut Grytzmann aus Thomas Manns Erzählung „Die Betrogene“. Die letzte, 1953 verfasste Erzählung des Meisters handelt vom Schicksal der sympathischen 50-jährigen Düsseldorferin Rosalie von Tümmler, die sich in einem sehr viel jüngeren Amerikaner verliebt. „Almut Grytzmann gastiert schon seit über 20 Jahren mit ihren musikalisch-literarischen und kabarettistischen Soloprogrammen an Theatern und Kleinkunstbühnen“, so Schmitter.

Mit ihren Lesungen aus Werken unter anderem von Kurt Tucholsky, Robert Walser oder Else Lasker-Schüler reist sie seit vielen Jahren durch die Bundesrepublik. Der Eintritt für diese Veranstaltung beträgt sechs Euro

Am Donnerstag, 26. Januar, 20 Uhr, schließt sich der Kreis der Thomas Mann Tage. Dann tritt der Schauspieler Dieter Grell mit einem „Zauberberg-Programm“ auf. Zusammen mit einem Grammophon, dem Thomas Mann ein ganzes Kapitel seines Buches widmet, lässt der gelernte Sprachtrainer Grell wesentliche Szenen aus dem Zauberberg lebendig werden. Dieter Grell ist ein Magier des Sprechens und ein Meister der Sprache. Zuhören bedeutet bei ihm Sprache, Musik und Spiel gleichzeitig zu erleben. Schon nach wenigen Sätzen gelingt es ihm, das Publikum in seinen Bann zu ziehen. „Bei seinem letzten Besuch in Nettetal hat er eineinhalb Stunden das Buch „Die Nebel von Avalon“ auswendig vorgetragen und die Zuschauer waren restlos begeistert“, erinnert sich der Leiter der Stadtbücherei an das letzte Gastspiel Grells in Breyell. Der Eintritt für diese Veranstaltung beträgt ebenfalls sechs Euro. Der Vorverkauf für beide Veranstaltungen hat bereits begonnen.

Ausruhen wollen sich die Mitarbeiter der Bücherei allerdings nicht auf dem Geleisteten, derzeit plant man schon fleißig an mehreren Beiträgen zur Fußball-WM. Neben einem Ausleihtisch, auf dem Bücher aus allen teilnehmenden Ländern zu finden sind, konnten Schmitter und seine Mitarbeiter den beliebten Sportreporter und Kinderbuchautor Uli Potofski zu einer Lesung verpflichten.

Zuvor sind jedoch alle Literaturbegeisterten am Sonntag, 12. März, zur Verleihung des Nettetaler Literaturpreises in die Stadtbücherei eingeladen. Insgesamt vier Autoren stellen an diesem Tag ihre Werke vor.


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