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Donnerstag, 16. März 2006


Kindergärten fehlen 56.000 Euro


(cv) Den sieben katholischen Kindergärten in Nettetal steht das Wasser bis zum Hals.

Da das Bistum Aachen bei den Zuweisungen an die Pfarreien für Kindergärten gestaffelte Kürzungen vorgenommen hat, fehlen insgesamt 56.078 Euro.

Geld, das laut Kreisjugendamt als notwendig anerkannt wird und nicht durch die Rücklagen aufgefangen werden kann. Die Kindergärten hatten die Übernahme der Bistumskürzungen beim Kreis beantragt: Dieser lehnte jedoch ab.

Die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses beauftragten nun die Verwaltung, Verhandlungen mit den Betreibern der Kindergärten zu beginnen, „damit die jetzigen Strukturen zumindest bis Ende des Jahres erhalten bleiben“, so Bürgermeister Christian Wagner.

Einsparungen durch Gruppenschließungen - wie es andernorts bereits praktiziert wird - ist in Nettetal aufgrund der angespannten Zahlen nicht möglich. Frühestens im August kommenden Jahres könnte eine Gruppe nach den aktuellen Zahlen geschlossen werden.

Völlig unberücksichtigt ist hierbei jedoch die angestrebte Betreuung für unter Dreijährige. In der Sitzung des Rates am 4. April will man über die Ergebnisse der Verhandlungen beschließen.


Frauen im Dritten Reich


„Mutter und Hausfrau zu sein, dafür ist die Frau geschaffen“, hieß es in der Nazi-Zeit.


Foto: Inge von den Bruck

Die Berufstätigkeit der Frau galt damals als eine unweibliche Verirrung. Die Geschichtsschreibung hat, gerade für die Zeit zwischen 1933 und 1945, das Wirken von Frauen kaum für überlieferungswürdig gehalten. Die Zeit wurde als eine rein „männliche Ära“ angesehen. Zum Internationalen Frauentag (8. März) präsentierte die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Nettetal, Monika Ioanidis, in Zusammenarbeit mit dem Atelier van Eyk in Leuth, ein musikalisch-kabarettistisches Stück über Frauen im Dritten Reich mit dem Titel „Kann den Jubeln Sünde sein?“.

Mit vielen Verwandlungen ließ die Autorin und Schauspielerin Gisela E. Marx die Geschichte der Frauenbewegung Revue passieren. Begleitet wurde sie dabei von Dorrit Bauerecker, die abwechslungsreich mit einer Art Soundtrack, mal am Klavier, mal an der Gitarre, auf die einzelnen Zeitabschnitte zugeschnitten, den Abend in eine Radio-Show verwandelte.

Mit einer speziellen Montagetechnik aus Original-Zitaten, Sketchen, Liedern, Schlagern, Chansons und Moderation wurde die Geschichte der Frauenbewegung umkreist.

Die meist weiblichen Zuschauer erlebten die NS-Zeit aus Sicht der damaligen Frauen und wie man mit der weiblichen Bevölkerung, besonders in den Anfängen der Nazi-Zeit, umging. Siege und Niederlagen der Frauen, den Kampf um ihre Rechte, die grotesken Widersprüche des Systems oder der ganz normale Frauen-Wahnsinn wurden gestreift.

Mit kleinsten Andeutungen und auf eine raffiniert einfache Weise zauberten die beiden Frauen die verschiedenen Epochen in das Atelier van Eyk; ein Aufführungsraum, der zu einer besonderen Herausforderung für die Gleichstellungsbeauftragte wurde, denn auf unebenem Boden mussten eine Bühne, Ton, Technik und Licht installiert werden. Das Publikum war am Ende des Abends nicht nur von dem ungewöhnlichen Aufführungsort begeistert. „Krieg ist Männersache“, redete man den Frauen während der NS-Zeit ein. „Wir haben gesungen ‘Freiheit ist das Leben’, Menschen wurden aussortiert und wir haben nix gemerkt“, so Gisela E. Marx. Dazu eingeblendet wurde der Original-Ton Adolf Hitlers, der dazu aufrief, die Reinheit der arischen Rasse durchzusetzen. Im Publikum wurde es still, sehr still.

Gisela E. Marx und Dorrit Bauerecker riefen die NS-Zeit in das Bewusstsein der Frauen. Und die waren am Ende begeistert von der Darbietung der beiden Künstlerinnen. Der Rückblick in die deutsche Geschichte war mehr als nur ein Beitrag von vielen zum Weltfrauentag.


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