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Donnerstag, 06. August 2006


Flachsaussaat beim Nabu-Hof


Nettetal. Ein Mann schreitet stumm die frisch gepflügten Reihen eines Feldes im Sassenfeld ab. Mit gleichmäßig rhythmischen Bewegungen greift er in einen Leinenbeutel und weit ausholend fliegt das Saatgut auf die dunkle Erde. Ein paar Vögel sind zu hören und der schwere Duft des Feldes liegt in der Luft. „Ein Bild aus vergangenen Tagen oder eine Zeitreise?“ mag sich der zufällig vorbeikommende Spaziergänger verwundert fragen.

Mitnichten, denn was am Samstag, 8. April, um 14 Uhr, auf dem Gelände des Naturschutzhofes Nettetal (Sassenfeld) zu sehen sein wird, ist eine uralte Tätigkeit: das Einsäen des Flachses.

Am 100. Tag des Jahres werden die beiden Sämänner, Peter Thockok und Walter Tillmann Rede und Antwort stehen und sicherlich auch die eine oder andere Anekdote zum Besten geben. Gerade für Kinder ist es interessant, welche Arbeit ursprünglich erforderlich war, um im Sommer Kleidung zu tragen oder eine Tischdecke herstellen zu können. Die Kleinen können selber die Leinblüte auf einen Stoffbeutel drucken oder sich an einem Puzzle versuchen. Zum Nachlesen und Ausmalen wird die Broschüre „Vom Flachs zum Leinen“ abgegeben. Für das leibliche Wohl ist gesorgt, neben den natürlichen Säften wird es frisch gebackenes Leinsamenbrot und traditionell zubereitete Brotaufstriche geben.

Wer möchte, kann sich das Flachsfeld jederzeit auf dem Naturschutzhof ansehen. Die Ernte erfolgt am 100sten Tag nach Aufgang der Saat, am 22. Juli, um 14 Uhr, und der Zyklus schließt dann mit dem Räepfest am Textilmuseum DIE SCHEUNE, am 19. August. Auch zu diesen Terminen sind natürlich alle Besucher herzlich eingeladen. Die praktische Verarbeitung des geernteten Flachses wird jeden Sonntag, ab dem 30. April, von 11 bis 18 Uhr, im Textilmuseum Scheune, Krickenbecker Allee 21 in Hinsbeck Hombergen zu sehen sein. Der Eintritt dort sowie zu allen Veranstaltungen des Flachsanbaus ist frei. Weitere Auskünfte erteilt die Nette-Agentur der Stadt Nettetal, Birgit Lienen (Telefon morgens: 02153/9588-14, E-Mail: birgit.lienen@nettetal.de). Internet: www.TextilMuseum-DIE-SCHEUNE.de Öffnungszeiten: Sonntags von 11 bis 18 Uhr von Ende April bis Ende Oktober, Eintritt frei.


Nettetal erblüht auf 6.300 Quadratmetern


(vb) Lobberich. „Nettetal blüht“. Unter diesem Motto sollen auf insgesamt 6.300 Quadratmetern, aufgeteilt in drei Flächen, bunte Wildblumenwiesen entstehen.


Foto: Inge von den Bruck

Die Idee dazu hatte die Ortsgruppe des Naturschutzbundes in Nettetal.

Die Wildblumenwiesen sind nicht nur eine Augenweide für die Menschen, sondern auch eine Nektarweide für Schmetterlinge, Hummeln und Bienen. In den meisten Landschaftstypen sind sie im Zuge der Intensivierung der Landwirtschaft verschwunden. „Der Naturschutzbund will mit dem Projekt die monotonen Grünflächen mit Blühaspekten aufwerten“, so Heinz Tüffers vom Naturschutzhof in Lobberich. „Kinder und Erwachsene sollen sich an der Natur erfreuen. Desweiteren dient die geschaffene Pflanzenvielfalt als Nahrungsgrundlage und Lebensraum für Vögel, Insekten, Amphibien und Säugetiere“, so Tüffers weiter.

Die erste Wildblumenwiese entsteht auf einer Fläche im Bereich Oberonnert/Windmühlenbruch. Ein Landwirt und die freiwilligen Helfer des Naturschutzhofes haben die Flächen umgebrochen und den Samen ausgesät und anschließend gewalzt. Mitgeholfen haben aber auch die Stadt Nettetal, die die Flächen zur Verfügung stellte, der Verkehrs- und Verschönerungsverein (VVV) Lobberich sowie die Nettetaler Parteien.

Die weitere Unterhaltung der Wildblumenwiesen, wie zum Beispiel das Mähen, wird ebenfalls von einem Landwirt bzw. von Mitgliedern des Naturschutzhofes durchgeführt. So entstehen der Stadt keinerlei Kosten. „Das Samengut ist auf unsere niederrheinische Landschaft abgestimmt“, so Heinz Tüffers, der sich intensiv mit den Kräutern und Gräsern beschäftigte. 27 verschiedene Kräuterblumen und sechs Gräserarten werden demnächst auf den Nettetaler Flächen blühen.

Die Flächen dürfen allerdings nicht beweidet werden und erhalten ihren ersten Schnitt, wenn die Wiese in voller Blüte steht. Nur so kann sich die Wildblumenwiese richtig entfalten. „Im Laufe des Sommers werden wir allerdings schon etwas sehen“, freut sich auch VVV-Vorsitzender Christian Weisbrich auf die blühenden Wiesen.

Erfahrungen in der Anlage von Wildblumenwiesen konnte der Naturschutzbund in Lobberich schon sammeln. Im Innengarten des Städtischen Krankenhauses existiert bereits seit elf Jahren eine Wildblumenwiese. Die Stadt Nettetal könnte durch weitere Anlagen von Wildwiesen zum Vorreiter im Kreis Viersen werden und auch Privatleute zur Nachahmung animieren.


Starkoch über die Schulter geschaut


Wolfgang Eickes kochte mit Kindern ein Zwei-Gänge-Menü in Offener Ganztagsbetreuung.

Nettetal (dv). In. Zeiten von Fettleibigkeit und Zivilisationskrankheiten wie Diabetes ist gesunde Ernährung wichtiger denn je. Daher sollte schon im Kindesalter, auf gesundes Essen geachtet werden. Wie man gesundes und vor allem leckeres Essen ganz einfach zubereiten kann, konnten am Dienstag die Grundschüler der Gemeinschaftsgrundschule Lobberich erfahren.

Für einen Nachmittag gastierte Sternekoch Wolfgang Eickes in der Offenen Ganztagsbetreuung und bereitete mit zehn ausgesuchten Kindem im Alter zwischen sechs und zehn Jahren ein köstliches Mittagessen zu. "Heute können die Kinder erfahren, wie einfach es ist ganz alleine eine gesunde Mahlzeit zuzubereiten", erläuterte der Nettetaler Küchenchef. Alle Zutaten wurden freundlicherweise gesponsert - das Gemüse stammte zum Beispiel vom Happelter Hof. Nachdem die .Kleinen in ihre Aufgaben eingewiesen waren, gingen sie ohne Hemmungen ans Werk.


Unter fachkundiger Anleitung des Sternekoch Wolfgang Eickes
bereiteten zehn Kinder aus der Offenen Ganztagsgrundschule
der Gemeinschaftsgrundschule Lobberich ein leckeres Zwei-
Gänge-Menü zu.
Foto: Daniela Veugelers

Mit scharfen Messern wurden beispielsweise Möhren, Lauch und Sellerie in feine Streifen geschnitten und zu einem nahrhaften Sprossengemüse verarbeitet.

"Wenn man die Kinder richtig anleitet dann gehen sie ganz unbefangen mit den scharfen Messern um", weiß auch Sozialpädagogin Brigitte Fruhen.

Gemeinsam mit ihren Kolleginnen in der OGS wird täglich auf eine gesunde Ernährung geachtet. "Wir kochen jeden Tag frisch und den Kindern schmeckt es", so Fruhen.

Obwohl nur wenige Kinder bereits Erfahrungen am heimischen Herd gesammelt hatten, freute sich beispielsweise die neunjährige Diana über die abwechslungsreiche Arbeit. Bisher habe ich zu Hause nur den Tisch gedeckt und abgeräumt, aber heute durfte ich Möhren schneien, den Nachtisch mixen und Zitronen reiben".

Nach zweieinhalb Stunden hatten die kleinen Köche - unter fachkundiger Anleitung - ein leckeres Mittagessen für 60 Personen zubereitet.

Zum Abschluss des "Kochmarathons" verwandelte sich der Speisessaafin ein kleines Restaurant. Die Tische, an denen die 50 Kinder der Nachmittagsbetreuung ihr Mittagessen einnahmen, waren festlich mit weißen Tischdecken, Servietten in Fischform, Kerzen und Blumen geschmückt. Serviert wurde Welzfillet auf asiatischem Sprosse ngemüse mit Gratinkartoffeln. Zum Nachtisch gab es Bananencrepes - zur Freude der Kinder mit Schokoladensauce.


Betreuung wird weiter ausgebaut


(dv) Der Umfang der mittäglichen Betreuung wird mit der Einrichtung von weiteren offenen Ganztagsgrundschule (OGS) in Nettetal ausgebaut.

Der Schulausschuss stimmte einem Antrag zu, mit dem der Weg frei gemacht wurde zum Beginn des kommenden Schuljahres weitere 225 Kinder zu betreuen. Mit je drei Gruppen starten ab August die Gemeinschaftsgrundschulen Breyell (Biether Straße) und Kaldenkirchen (Buschstraße), sowie die katholische Grundschule Lobberich (Sassenfelder Straße). Bedingung ist, dass die Anmeldezahlen pro Gruppe 25 Schüler erbringen.

Kurz vor der Sitzung hatte die katholische Grundschule Breyell (Lambertusschule) ihren Antrag auf die Einrichtung einer OGS zurückgezogen. Die Schulkonferenz beschloss hingegen ihr 13plus Programm fortzusetzen. Mittelfristig überlege man, ob man gemeinsam mit der benachbarten Gemeinschaftsgrundschule eine OGS organisiert.

Im Gegensatz zu Nachmittagsbetreuung im Rahmen von 13 plus müssen die Kinder bei der Ganztagsbetreuung verpflichtend angemeldet werden und auch teilnehmen. Im Herbst sollen die Entscheidungen darüber fallen, an welcher Schule um- oder angebaut werden muss. „Ohne Anbauten, können wir langfristig keine OGS anbieten. Bis dahin müssen wir mit Übergangslösungen auskommen“, formulierte es der Erste Beigeordnete Marc Lahmann. In einem Schreiben hatte die Breyeller Gemeinschaftsgrundschule schon jetzt von einer drangvollen Enge gesprochen, die ein Handeln unumgänglich mache.

Die Stadt will hierzu beim Land Investitionsmittel für den Um- und Ausbau, den Neubau oder die Erweiterung, für die Ersteinrichtung nebst Ausstattung an Lehr- und Lernmitteln, die Renovierung von Räumen sowie die Herrichtung der Schulgrundstücke in maximaler Höhe beantragen. Die Errichtung der einzelnen Gruppen setzt voraus, dass die Anmeldung den Betrieb der Gruppen ohne städtischen Zuschuss ermöglichen, was in der Regel eine Gruppengröße von 25 Schülern erfordert.

Die Durchführung der Baumaßnahmen wird nach der Errichtung und Bildung der OGS-Gruppen dem Rat zur Entscheidung vorgelegt.


Mädchen erhielten Fairness-Preis


Auch das neunte Soccer-Turnier war für alle Beteiligten wieder ein Riesenerfolg.

Foto: Inge von den Bruck

„Wir haben viele positive Rückmeldungen bekommen“, war Nettetals Streetworkerin Marie-Luise Hellekamps mit dem Verlauf des Turniers voll zufrieden. „Es gab keinerlei Unstimmigkeiten. Weder auf dem Spielfeld noch im Umfeld“, so „Marie“, wie sie von den Jugendlichen genannt wird. Wen wundert es da, dass die Mannschaft „Auswahl 2006“ (Streetworker Nettetal) im Finale stand. Endspielgegner waren die Jungen von der Breyeller Oase, die „Russian Most Wanted“.

Auch wenn es schon weit nach Mitternacht war, die Zuschauer auf den Rängen erlebten ein packendes Finale, in dem erst nach einem Sieben-Meter-Schießen der endgültige Sieger feststand. Mit 3:2 wurde die „Auswahl 2006“, ganz in Anlehnung an die vorstehende Fußball-Weltmeisterschaft, als Sieger gefeiert.

„Die haben nur für mich gespielt“, gratulierte Marie-Luise Hellekamps ihren Schützlingen ganz besonders, die sich unter zehn gemeldeten Teams durchgesetzt hatten.

Auch einen Pokal bekam der Zweitplatzierte, die „Russian Most Wanted“. Bei den jüngeren Teilnehmern, den 14- bis 17- Jährigen, siegten am Ende die DFB Playaz (Oase). Sie setzten sich unter 16 Mannschaften durch. Zweiter wurde der 1. FC Schlabberlatz (Kolibri), vor den Teilnehmern aus der Lobbericher Arche. Den Fairniss-Pokal erhielt die Mädchenmannschaft „Blue Stars“ vom Spiele-Café Kaldenkirchen. Neben dem Fußball war, wie bereits in den Vorjahren, die Aids-Beratung des Kreis Viersen eine gern gesehene Anlaufstelle für die Jugendlichen.

Hier konnten sie sich rund um das Thema Sex, Verhütung und Aids beraten lassen. Musik, tänzerische Darbietungen, Playstation und Karaoke bildeten das weitere Rahmenprogramm. In der Cafeteria war zu günstigen Preisen für das leibliche Wohl gesorgt. Gut angenommen wurde auch der Shuttle-Service, den das Hinsbecker Jugendheim anbot, damit auch zu später Stunde die Jugendlichen noch sicher nach Hause kamen.

Für die Verantwortlichen, das Breyeller Jugendheim Oase, das Spiele-Café Kaldenkirchen, dem Jugendheim Hinsbeck, das Jugendheim Arche in Lobberich, das Jugendheim Kolibri in Bracht und die Streewtork Nettetal hatte sich der Soccer-Marathon gelohnt.

Jugendliche verschiedener Nationalitäten fanden im Spiel zueinander, sangen, klatschten und hörten gemeinsam Musik. Für das zehnte Soccer-Turnier ist schon jetzt etwas ganz Besonderes geplant. „Wir wollen einen Borussen-Spieler nach Lobberich holen“, verrät Marie-Luise Hellekamps. Erste Kontakte wurden schon geknüpft. Und vielleicht wird dann der eine oder andere neue Star für die legendäre Fohlen-Elf entdeckt.

Wünschen würde sich die Streetworkerin auch mehr Sponsoren. „Dann könnten wir mehr Preise verteilen“. In diesem Jahr waren die Volksbank sowie die Firma TerraTec aus Kaldenkirchen mit von der Partie.

Die Jugendlichen freuen sich auf jeden Fall jetzt schon auf den 3. November. Dann findet das Jubiläums-Soccer-Turnier statt. Bis dahin bleibt noch viel Zeit, um zu trainieren.


SPD will Offergeld ausschließen


(dv) Die Nettetaler Sozialdemokraten kommen auch weiterhin nicht zur Ruhe. In den vergangenen Tagen meldeten sich langjährige SPD-ler zu Worten und forderten lautstark ein Vorgehen gegen das Ratsmitglied Annemarie Offergeld.


Annemarie Offergeld

Diese war vor dem Berufungsgericht in Krefeld mit ihrer Klage wegen Computerbetrugs in drei Fällen gescheitert. Daraufhin reagierten die verbliebenen Fraktionsmitglieder und stimmten auf ihrer Fraktionssitzung einstimmig dem Antrag auf Einleitung eines Fraktionsausschlussverfahrens gegen Offergeld zu.

Ralf Hussag, Fraktionsvorsitzender der SPD, erläuterte im Gespräch mit den GN, dass die Einleitung des Verfahrens eine Reaktion auf das bisherige Verhalten der Kaldenkirchenerin sei. „Da wir derzeit weder eine Zusammenarbeit sehen, noch eine Rückmeldung von ihr bekommen haben, mussten wir uns zu diesem Schritt entscheiden“.

Vergebens hatte Hussag versucht, mit der 65-Jährigen in Kontakt zu treten. Zum genauen zeitlichen Ablauf konnte Hussag sich nicht äußern. Nur so viel: Nach den Osterferien will man innerhalb der Fraktion über den Antrag weiter beraten. Dann hat auch Annemarie Offergeld die Möglichkeit, sich zu äußern. „Die Einleitung des Verfahren ist noch keine endgültige Entscheidung“, betonte Hussag abschließend.

Ein erstes „Opfer“ hat der Eklat um die Kaldenkirchener Ratsfrau schon gefordert. Am vergangenen Freitag legte überraschend SPD-Ratsfrau Christa Geritz ihr Ratsmandat nieder. Die Lobbericherin will weiterhin in der Partei bleiben, sah sich jedoch aufgrund des Nichtaustrittes von Offergeld nicht in der Lage, „weiterhin vertrauensvoll in der Fraktion zu arbeiten“. Paula Erkens rückt nun über die Reserveliste der SPD nach.


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