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Donnerstag, 11. Mai 2006


Kneipen luden zum Festival ein

(ib). Vor „Florian“ auf der Färberstraße standen Jugendliche zusammen. „Hier ist es cool. Hier gibt es die beste Musik“, waren sich die Jugendlichen einig, die sich vor der Lobbericher „In-Kneipe“ getroffen hatten. „Nee“, wurde sofort Einspruch eingelegt. Martin fand es bei Helmut am schönsten. „Da gabs Rock`n Roll“, wusste er. Und immerhin hatten er und seine Kumpel schon vier der sechs Kneipen besucht. Nur gut, dass die Musikmeinungen so auseinander gehen. Denn das sechste Kneipenfestival hatte für jeden Musikfreund etwas zu bieten. Martin und seine Freunde hatten bei Pucki und Dieter in der Tennishalle angefangen. „Auf ein oder zwei Bier“, wollten sie bleiben.


Foto: Frank Hohnen

Dass sie dann doch mehr Bier tranken, lag wohl an der Musik der Gruppe „Wild Mary“, die echten Cover-Rock aus Nettetal boten. Die Hits der letzen 50 Jahre von Bon Jovi über Queen waren zu hören und das Publikum ging mit. Musik aus Nettetal hörten Martin und seine Freunde auch im Intermezzo. „Ups ist echt gut. Die spielen die alten Hits, die ganz alten von den Beatles und so“, meinte Martin und konnte sich noch an seine alte Schulzeit erinnern, als die Musik noch vom Plattenspieler kam. Die fünf Jugendlichen dagegen hatten ihre Kneipentour mit Live-Musik in der Schickeria gestartet, Funk`n Roll aus Krefeld mit den „Airborne Noise“ aus Krefeld.

„Mal was anderes. Da blieb kein T-Shirt trocken, so ist das Publikum mitgegangen“, ließ sich auch der 24-jährige Till von den kreischenden Gitarren des Rock`n Roll einfangen. Auf zur nächsten Station und zum nächsten Bier. Bei Helmut rockten die Jailbirds aus Dortmund. „Der coole Contrabass brachte die Magenwände zum fibrieren“, so Till, der sich zwischendurch auch mal `ne Cola gönnte. Sie „versackten“ schließlich im Florian, wo die Funkmonster aus den Niederlanden zum „Zuhören“ einluden.

Währenddessen gingen Martin und seine Kumpel eine Tür weiter ins Relax. Die „Rockenden Colts“ aus Nettetal hatten auch nach vier Stunden ihre Munition noch nicht verschossen. Sie spielten weiter, gaben noch `ne Zugabe und brachten bei Robby Williams besonders die weiblichen Fans zum Kreischen. Die Nettetaler sind die „Scharfschützen“ unter den Covermusikern. Ob Marius Müller Westernhagen oder Herbert Grönemeyer, es wurde getanzt, gesungen und natürlich laut gegrölt. „Die Stimmung ist perfekt“, so Martin.

Der laue Frühlings-Abend lud die Musikliebhaber zum Bummeln durch Lobberich ein. Aus jeder Kneipe drang Musik aus den Lautsprechern und in jeder Kneipe war die Stimmung gut.

Und zu späterer Stunde füllten sich die Kneipen, so dass fast kein Durchkommen mehr war. Tim, Sebastian und Stefan mussten sich ihren Weg zur Bühne hart erkämpfen. „Open Stage“, hieß es im Relax und junge, talentierte Nachwuchsbands nutzten die Chance, um ihr Können bei der „Jam-Session“ unter Beweis zu stellen.

So fand das zweite Lobbericher Kneipenfestival auch nach dem offiziellen Teil noch lange kein Ende. Die Nettetaler Rockinitiative „Nero“ lag auch in diesem Jahr mit dem Kneipenfestival richtig. „Endlich wieder Live-Musik“ – und das für Jung und Alt.


Austausch fand zwischen den Menschen statt


(ib) „Aus der Partnerschaft zwischen den beiden Städten Nettetal und Elk ist eine Partnerschaft zwischen den Menschen geworden“, sagte Bürgermeister Christian Wagner am Ende der Elker Woche und erntete dafür viel Beifall.

Foto: Inge von den Bruck

Wie sehr sich die Menschen - trotz der Sprachschwierigkeiten - verstanden, zeigten die Abschiedsszenen am Montagvormittag.

Paula, die seit ihrer Ankunft in Nettetal bei einer Gastfamilie in Breyell wohnte, liefen die Tränen über die Wangen. Nur schweren Herzens konnte sie sich von ihrer zur Freundin gewordenen Gasttochter Verena trennen. Doch Breyells Pfarrer Günter Puts versprach, im nächsten Jahr mit einer Gruppe der Breyeller Bruderschaften nach Elk zu fahren. Dann will Verena auf jeden Fall mitfahren, um Paula wieder zu sehen und ihre Heimatstadt kennen zu lernen.

Wie Paula und die anderen Gäste aus Polen in ihrer Heimat leben, erfuhren die Nettetaler auf vielfältige Weise. In den Fußgängerzonen von Lobberich Kaldenkirchen und Breyell, führten Mitglieder der masurischen Tanz- und Gesanggruppe volkstümliche Tänze auf und waren schnell von begeisterten Passanten umrahmt.

Die Stadtbücherei und „Der Buchladen“ in Kaldenkirchen präsentierten polnische Literatur in deutscher Sprache und auf der anderen Seite des Standes konnten die Nettetaler die masurische Küche ausprobieren. Dabei war die masurische Mehlsuppe mit Wurst der Renner, aber auch die „Piroggen“, Teigtaschen mit Sauerkraut und Pilzen, schmeckten köstlich. Hinterher gab es noch ein Kirsch-wässerchen aus dem Holzfass und bei einem kleinen Plausch kamen sich Nettetaler und Elker näher. Essen braucht eben keine besondere Sprache.

Eine kurze Stippvisite unternahm eine Gruppe mit dem Stadtpräsidenten aus Elk, Janusz Nowakowski, in die Lobbericher Konditorei Café Seeger. Nach einem kleinen Rundgang bekamen die Gäste einen Einblick in die Pralinenproduktion. Doch das Schönste war für den Elker Stadtpräsidenten das Angebot, dass einige Praktikanten aus Elk sich für einige Wochen im Café Seeger umschauen können. „So lernen die jungen Menschen nicht nur Land und Leute kennen, sondern auch den Beruf, wie er in Deutschland ist“, freute sich Janusz Nowakowski.

Über Elk und die schöne masurische Landschaft konnten sich die Nettetaler ausführlich an den Ständen informieren, die in den Fußgängerzonen aufgebaut waren.

Auch die Kunsthandwerker zeigten ihr Fähigkeiten und schenkten der Stadt Nettetal zum Abschied eine Skulptur aus Eschenholz, die sie während ihres Aufenthaltes in Nettetal gefertigt hatten. Ein Highlight der Elker Woche war die Aufführung des Musicals „Carmen“, dass spontan zu stehenden Ovationen führte.

„Die Aufgabe ist vollendet“, mit diesen Worten bedankte sich der Elker Stadtpräsident am Montag vor der Abreise bei allen Nettetalern, die zum Gelingen des Austausches beigetragen hatten. Mit „frenetischem“ Beifall verabschiedeten sich Nettetaler und Elker, „eine schöne Perspektive für die Zukunft“, stimmte Bürgermeister Wagner ein. Und auch Paula hatte sich etwas gefangen.

„Byto bardzo fajinie. Od razu mi sie tutaj spodobota“, verabschiedete sich Paula und Verena verstand es, auch ohne die genauen Worte zu kennen. „Sie hat sich von Anfang an wohl in Nettetal gefühlt. Ihr hat es gut gefallen“, meinte sie und winkte dem abfahrendem Bus noch lange hinterher..


Entführter Maibaum ist wieder da


Lobberich. Seit Sonntag herrscht in der Wohngemeinschaft der „Lebenshilfe“ an der Eremitenstraße wieder Freude: Der Maibaum wurde ebenso still wieder zurückgebracht und aufgestellt, wie er in der Mainacht entwendet wurde.

Jugendliche aus Börholz hatten den unbewachten grün-weißen Maibaum im Morgengrauen des 1. Mai abgesägt - und auf einer Wiese in Börholz als weithin sichtbare Trophäe aufgestellt.

Als sie in den Grenzland-Nachrichten lasen, dass dieser Baum den Behinderten der Lebenshilfe gehörte, meldeten sich die „Täter“ sofort telefonisch bei Herbert Skirde, dem Vorsitzenden der Straßengemeinschaft Eremitenstraße, und entschuldigten sich.

Es sei ja ein alter Brauch, unbewachte Maibäume zu entführen. Keinesfalls wollte man aber die Wohngemeinschaft der Lebenshilfe schädigen und verärgern. Am Sonntag brachten die Börholzer den stattlichen Maibaum zurück. Der ursprünglich 6,50 Meter hohe Baum ist jetzt zwar gut 1,50 Meter kürzer als ursprünglich. In der Eremitenstraße herrscht auf jeden Fall große Freude.

Erfreulich war aber auch die Hilfsbereitschaft einer anderen Straßengemeinschaft. So rief Monika Tohang aus Schaag bei der Straßengemeinschaft Eremitenstraße an und bot den Maibaum ihrer Nachbarschaft als Ersatz an. „Diese spontane Hilfsbereitschaft hat uns sehr gefreut.“, so Herbert Skirde. Da der Maibaum jetzt aber wieder zurück ist, kann der Schaager Maibaum in Sonnendyck stehen bleiben.


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