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Donnerstag, 14. Juni 2007


Funktown und Broadway auf Burg Bocholtz verlegt


(dv) Drei Abende voller Stars und traumhafter Momente erlebten die Besucher in der vergangenen Woche auf der Lobbericher Burg Bocholtz. Den Auftakt machte am vergangenen Mittwoch die „Real Groove Band“ mit ihrem Programm unvergesslicher Stücke legendärer Rock- und Soulgrößen. Begleitet wurde die beste Live-Band der Welt von der Südafrikanerin Bonita (Louw), die bereits vor zwei Jahren ihr Gesangstalent auf der Burg unter Beweis stellte. Unbestrittener Stargast des Abends war allerdings Brent Carter, die berühmte Stimme der legendären Funkband „Tower of Power“ aus den USA.

Foto: Frank Hohnen
Foto: Frank Hohnen

Die Burg Bocholtz präsentierte sich den Besuchern wieder als wunderbarer Veranstaltungsort. Schon von weitem konnte man den hellblauen Schirm erkennen, der in luftiger Höhe aufgespannt, vor Regen schützen sollte. Doch dies war angesichts des lauen Sommerabends nicht nötig. Zur mediterranen Stimmung trug auch der komplett umgestaltete Innenhof bei.

Seit kurzem schmücken knorrige Olivenbäume den Platz. Diese hinterließen bei den Gästen ein Hauch von Portugal-Feeling mitten am Niederrhein. Aber nicht die Bäume standen im Mittelpunkt, sondern die Musik. Und das diese erstklassige Qualität hatte, dafür sorgte die „Real Groove Band“ - ein Who-is-who der Rockmusik.

Ihr Repertoire unsterblicher Klassiker aus Rock, Funk und Jazz, Blues und Soul riss die 480 Besucher mit. Aber nicht nur die exzellenten Musiker begeisterten das Publikum, sondern die zwei beeindruckenden Stimmen von Bonita Louw und dem Stargast Brent Carter. Mit ihrer frischen Art und einer kraftvollen Stimme schaffte Bonita es schnell, ihr Publikum zu begeistern. Bei Stücken wie „Ain´t That Peculiar“ oder „Baby Love“, groovte es schon merklich in den alten Gemäuern. Als dann noch „Soulman“ Brent Carter die Bühne betrat und „Down To The Nightclub“ und „Funkifize“ zum Besten gab, wusste man sofort, warum dieser Mann zu den erstklassigen Soul- und Funksängern gehört. Der ehemalige Frontmann von „Tower of Power“ präsentierte den „old school funk with new school flavor“, wobei nicht das gesamte Publikum etwas mit den Songs aus den 70er und 80er Jahren anfangen konnte.

Das sollte sich jedoch schlagartig nach einer kurzen Pause ändern: Mit „Kiss“ von Prince und „Sexmachine“ von James Brown kehrten bekannte Klänge in den Innenhof zurück und ließen das Publikum vor der Bühne das Tanzbein schwingen. Bei „What Is Hip“ gab es bei den Gästen kein Halten mehr und die Party konnte so richtig los gehen. Jede Nummer wurde mit frenetischem Applaus gefeiert und der Soul-Funke sprang zur Gänze über. Nachdem der letzte Akkord der Band verklungen war, sollte aber noch lange nicht Schluss sein. Die Tanzwilligen verschlug es zur legendären After-Show-Party in den Rittersaal, die andere Hälfte der Gäste erfreute sich noch lange an den sommerlichen Temperaturen. Erst in den frühen Morgenstunden ging ein unvergesslicher Abend zwischen gefühlsgeladenem Soul, heftigem Rock und heißem Groove zu Ende.

Doch die unvergesslichen Darbietungen sollten noch kein Ende haben: Nur zwei Nächte später wurde der Broadway in die Burg Bocholtz verlegt. Der Broadway, West End und alle anderen Musical-Schauplätze waren hautnah zu erleben und im ausverkauften Innenhof der Burg zogen Temperament, Leidenschaft, Dramatik, Sympathie, Humor und nicht zuletzt Freude und Begeisterung die Zuschauer in ihren Bann.

Viele Geschichten kann die Burg Bocholtz erzählen und seit dem letzten Wochenende hat hinter den alten Gemäuern der Burg eine neue Geschichte Einzug gehalten. Nach siebzehn adligen Geschlechtern hat Walter Grieger nun als siebzehn bürgerlicher Burgherr die Burg besetzt und nach Sitte der alten Kreuzritter viele Stars aus fernen Ländern mitgebracht. Und er hielt Wort, als er einen „Traum-Abend“ versprach, „jetzt kann et losgehen“, zog er den Vorhang für die großen Stimmen der Musicals auf und das Riesen-Spektakel konnte beginnen.

Eingebettet in die Geschichte um Teufel Nero Brandt, den schwulen Frisör Detlef, der so gerne ein Star wäre und dem Priester Pater Schmitz, eroberten die Musicals die Burg-Bühne, die Detlefs Seele vor dem Teufel retten sollten. Die 20 Tänzerinnen und Tänzer der „Voice Factory“ hielten das Publikum in Atem und schon beim ersten Auftritt sprang der Funke der begeisterten Akteure auf das Publikum über.

Joe`s Stimme, direkt vom Broadway noch rechtzeitig in Nettetal gelandet, ging so richtig bei Jerry Hermann`s „Porgy and Bess“ unter die Haut. Beim Musical „Grease“, das als Symbol für eine ganze Generation steht, schwelgten die Zuschauer in Erinnerungen und Danny und Sandy eroberten schnell die Herzen der „mittleren“ Generation. Perfektes Entertainment und sagenhafte Stimmen ließen Musicals wie „My fair Lady“, „Phantom der Oper“, „42nd Street“, „Der Zauberer von Oz“ und „Elisabeth“ zu einem Erlebnis werden. Ob „Teufelsgeiger“ Igor Epstein, der Mann an der Violine, der in Teheran geborene Tenor Mario Taghadossi oder Nachwuchstalent Sarah Schiffer aus Kohlscheid, allen sangen aus vollem Herzen und die Zuschauer belohnten dies mit einem Riesen-Applaus.

Fast für einen Herzstillstand sorgten die beiden Überraschungakteure der Akrobatik, die sich vom Sternenhimmel über der Burg in den Innenhof fallen ließen, ohne Netz und doppelten Boden. Da hielt so manch ein Zuschauer den Atem an und war restlos begeistert. Es war kurz vor Mitternacht, als die Burg Bocholtz in einem Lichtermeer von Wunderkerzen versank und die meisten Zuschauer noch lange nicht nach Hause wollten. Regisseur Marcelo Molina, der nicht nur den weiblichen Fans vom legendären Sprung in die Klippen für ein Duschgel bekannt ist, hatte wieder einmal eine perfekte Show inszeniert und die Gäste für ein paar Stunden in die musikalische Welt der Musicals entführt.

Bei der „After Show-Party“ öffnete der Burgherr die festlich illuminierte Kristallbar und den Rittersaal und bei Bier, Wein, Sekt und Champagner konnten sie die Akteure hautnah erleben, denn bei Live-Musik unterhielten sie das Publikum noch bis in den frühen Morgen hinein.


Mit Temperament, Leidenschaft, Dramatik und nicht zuletzt Humor
zogen die Sänger der "Voice Factory" das Publikum in ihren Bann. Foto: Inge von den Bruck


Nachbarn stinkt’s - dem Bauern auch


(dv) In den kommenden Wochen entscheidet die Bezirksregierung Düsseldorf über die Erweiterung des Schweinemastbetriebs von Jakob Mevissen in Lobberich-Bocholt.

Der Landwirt will seinen Bestand von derzeit 384 Schweinen auf über 1.800 aufstocken. Der Antrag befindet sich derzeit im sogenannten Behördenbeteiligungsverfahren. „Das bedeutet, wir holen Stellungenahmen vom Kreis, der Stadt Nettetal, dem Wetterdienst und der Landwirtschaftskammer ein“, erläutert Hans-Peter Schröder, Pressesprecher der Bezirksregierung. Das Verfahren werde noch eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen, ließ die Behörde gegenüber den Grenzland-Nachrichten verlauten.

Die Anwohner des Neubaugebietes Lobberich-Ost befürchten durch die Aufstockung des Viehbestandes eine Zunahme der Geruchsbelästigung. Mit einer Unterschriftenaktion, die bereits Bürgermeister Christian Wagner übergeben wurde, will man auf die Probleme aufmerksam machen. „An manchen Sommertagen können wir vor lauter Gestank nicht mehr auf der Terrasse sitzen“, erzählt eine Anwohnerin.

Landwirt Jakob Mevissen sind die Probleme der Geruchsbelästigung durchaus bewusst: „Als wir uns im Jahr 1999 für die offene Bauweise des Stalls entschieden haben, versicherte uns der Bauherr, dass es keine derartigen Probleme geben würde“. Doch schnell merkte Mevissen, dass der Gestank auch ihn selber beeinträchtigte. „Neben den wirtschaftlichen Gründen haben wir uns für den Neubau von zwei geschlossenen, voll klimatisierten Ställen entschlossen.“

Als aktiver Lobbericher habe er kein Interesse daran, die Anwohner dauerhaft zu belästigen. „Sie können mir glauben, dass mir der Gestank selber unangenehm war.“ Aus diesem Grund investierte Mevissen bereits viel Geld, um den Gestank zu mindern. „Durch die Umbauten dürften die Belästigung schon in diesem Sommer nicht mehr so schlimm sein.“

Ein von Mevissen in Auftrag gegebenes Gutachten bestätigt, dass durch die beiden geschlossenen Ställe die Geruchsbelästigung nochmals deutlich verringert werden. „Die Abluft wird dann über einen zehn Meter hohen Kamin abgeleitet“, so der Landwirt. Im Rahmen des Behördenbeteiligungsverfahrens überprüfte auch die Stadt Nettetal das vorgelegte Gutachten mit kritischem Blick. Dabei bemängelte sie, dass die Daten des Wetterdienstes aus Bocholt (Ruhrgebiet) stammten und wies deutlich auf eine nahe gelegene Waserschutzzone hin.

„Klar ist, dass wir als Stadt in diesem Verfahren nur Beteiligte sind und keinen Einfluss haben. Dennoch haben wir die Belange in den Vordergund gestellt“, so Nettetals Pressesprecher Christoph Kamps. Deutlich tritt er Gerüchten entgegen, nachdem die Stadt die jetzige Erweiterung schon genehmigt hatte. „Wir haben keine derartige Genehmigung ausgesprochen. Das Verfahren ist neu und läuft jetzt über die Bezirksregierung“, so Kamps.

Landwirt Mevissen hofft indes, dass das Genehmigungsverfahren noch in diesem Jahr abgeschlossen werden kann. „Ich würde gerne bald anfangen zu bauen, damit der Zustand auch für die Anwohner deutlich besser wird“. Gerne lädt der Lobbericher die betroffenen Anwohner zu sich auf den Hof ein und erläutert dort seine Neuplanung.

Die Fraktion der Grünen hat sich für kommenden Mittwoch angekündigt.


Ministerpräsident probierte Spargelsuppe

Auch NRW s Ministerpräsident Dr. Jürgen Rüttgers machte einen kurze Stopp am Stand der "Nette-Kirche vom Niederrhein" auf dem evangelischen Kirchentag in Köln und probierte die Nettetaler Spargelsuppe. Foto: Nette-Agentur

Grenzland (dv). "Es war wunderschön", mit diesen Worten fasst der evangelische Pfarrer Christoph Helbig, zuständig für Breyell und Bracht, seine Erlebnisse auf dem evangelischen Kirchentag in Köln zusammen. Unterstützt von der NetteAgentur sowie den Nettetaler Spargelbauern und Gastronomen verkauften 30 (katholische und evangelische) freiwillige Helfer die schmackhafte Suppe aus dem "weißen Gold".

Glücklich zeigte sich Helbig über die tolle Zusammenarbeit mit den Helfern von DRK und Malteser. Diese hatten die 600 Liter Spargelsuppe - die zuvor am vergangenen Mittwoch von Michael Fegers vom Forsthaus Hombergen und dem Koch des Alten Braukellers in Feldküchen gekocht wurde - von Nettetal nach Köln transportiert. Ihr Einsatz auf dem Kirchentag in Köln war die erste gemeinsame Aktion der beiden Hilfsorganisationen.

Vor allem durch die blauen T-Shirts mit dem Aufdruck "Nette-Kirche vom Niederrhein" angelockt, kamen zahlreiche prominente Gäste an den Stand der Nettetaler. Unter ihnen auch Ministerpräsident Dr. Jürgen Rüttgers, der es sich extra ein paar Minuten Zeit nahm, um bei sommerlichen Temperaturen die Spargelsuppe aus Nettetal zu probieren.

Auch für die Nette-Agentur hatte sich der Ausflug nach Köln, wie Roswitha Karallus im Nachhinein feststellte, gelohnt. "Wir hatten sehr viele Besucher am Stand, die sich mit Informationen über die Seenstadt eingedeckt haben. Bei dem ein oder anderen haben wir bestimmt die Lust auf einen Besuch in Nettetal geweckt", so Karallus.

Alles in allem zogen alle Beteiligten eine sehr positive Bilanz der Veranstaltung.


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