ihre aktuelle Wochenzeitung
nicht nur für Lobberich!

Donnerstag,  17. Januar 2008


Malen für Leukämie-kranke Kinder


Kunst in Aktion für Kinder: R.T. Laird plant Benefizveranstaltung


R.T. Laird bei der Arbeit: Der Künstler hat sich viel vorgenommen.
Mit an Leukämie erkrank- ten Kindern will er malen, die so entstandenen
Kunstwerke verkaufen und versteigern und den Erlös am Ende der
Jose-Carreras-Stiftung zukommen lassen. Foto: Inge von den Bruck

Lobberich (ib). „Ich habe keine Kunst studiert; denn ich lasse mir keine Zwänge auferlegen, indem ich was tue. Ich male, was ich sehe, und nicht, was andere wollen, dass ich es sehen soll", lautet der etwas eigenwillige Leitsatz des Kunstmalers R.T. Laird, der seit sieben Jahren in Deutschland lebt. Weil ihn der linke Niederrhein mit seinen malerischen Landschaften und Gebäuden jeden Tag aufs Neue inspiriert, kam er schließlich auf Umwegen im Lobbericher Sassenfeld aus.

Schon als Kind kam der in der Künstlermetropole Amsterdam geborene R.T. Laird mit der Malerei in Berührung. Als Zwölfjähriger malte er seiner Mutter das Bildnis eines Collies in Oel. Seine Mutter motivierte ihn, weiter zu malen.

Nach und nach verschrieb er sich der Landschaftsmalerei. „Meine Bilder sollen Menschen Freude bringen", sagt der Maler, der durch die Versteigerung seiner Bilder seit Jahren die Jose Carreras Stiftung unterstützt. „Leukämie muss heilbar werden, immer und bei jedem", lehnt er sich an die Aussage Jose Carreras an.

„In Deutschland erkranken jährlich fast 25.000 Menschen an Leukämie und verwandten Bluterkrankungen", weiß der Kunstmaler, der in diesem Frühjahr eine große Benefizveranstaltung unter dem Motto „Malen mit Leukämiekranken Kindern" in Nettetal plant.

„Die dann gemalten Bilder sowie auch einige Bilder von mir sollen dann verkauft und versteigert werden, der gesamte Erlös kommt der Jose Carreras Stiftung zugute", so R.T. Laird.

Zurzeit steckt er mitten drin in den Vorbreitungen, will Ärzte gewinnen, die über Leukämie, gerade bei Kindern, referieren ,ud, stellt ein Rahmenprogramm auf die Beine.

„Die Aktion wird von der Tose Carreras Stiftung unterstützt", freut sich der Maler, der nicht nur die Leidenschaft zu Pinsel, Leinwand und Staffelei entdeckt hat, sondern auch als Laien-Schauspieler ,schon einige Male auf dem Fernsehbildschirm zu sehen war.

So war er im letzten Jahr viermal in der Sendung von TV-Richterin Barbara Salesch zu sehen sowie in weiteren kleineren RTL-Rollen, wie bei „Staatsanwalt Posch ermittelt". „Ich spiele immer den Bösewicht", scherzt der gelernte Pharmareferent. Ende des Monats plant er eine Ausstellung im Städtischen Seniorenheim Westparkstraße in Krefeld. Im Gepäck hat er dann auch seine Bilder aus der Reihe „Die Gärten von Avalon", mit , denen er sich seit einiger Zeit künstlerisch auseinandersetzt.

Warum gerade eine Ausstellung In einem Altenheim? „Alte Menschen haben unsere Dankbarkeit verdient. Und dies ist meine Art, Danke zu sagen", so der Künstler. Eine weitere Ausstellung wird am 24. Februar, 11 Uhr, eine Ausstellung im neuen Festsaal eines Krefelder Altenheimes eröffnet

Eine Kurzbiographie findet sich auch unter www.lobberich.de („Künstler aus Lobberich").


Ein Prachtkerl geistigen Tiefflugs


Kabarettist Rolf Miller gastierte mit „Kein Grund zur Veranlassung" in der Werner-Jaeger-Halle

Der Wortverdreher aus dem Odenwald, Rolf Miller, sitzt
von sich selbst überzeugt auf der Bühne und erzählt über das Leben im Allgemeinen und im Besonderen. Foto: Frank Hohnen

Lobberich (dv). Rolf Miller ist einer von denen, die zu allem etwas zu sagen haben, aber nicht wissen worüber. In „Kein Grund zur Veranlassung" führte der Kabarettist das Publikum in der Werner-Jaeger-Halle an schwindelerregende Abgründe des menschlichen Geistes. „Kein Tunnel ist am Ende des Lichts zu sehen". Er redet und denkt dann immer noch nicht nach. In starkem Dialekt erzählt der junge Mann aus Walldürn im Odenwald, was ihm gerade so in den nicht vorhandenen Sinn kommt: Von seinen Kumpels Achim und Jürgen und ihren Beziehungsproblemen, „die sich mittlerweile schon aufs Privatleben auswirken". Auch politische Themen sind Miller nicht zu hoch und es gelingt ihm, sie in seine niederen Gefilde herunterzureißen.

Was sich anhört wie ein Stammtischprotokoll, ist in Wahrheit kunstvoll zusammengeflickt. Wie ein Dr. Frankenstein näht der Kabarettist die Fetzen falsch herum zusammen, die seine Figur irgendwo auf RTL oder in der „Bild" aufgeschnappt haben könnte. Das wirkt auf Anhieb nur hohl, ist aber häufig hintergründig: „Wenn du heutzutage Kredit willst, musste erst mal nachweisen, dass de keinen brauchst."

Es sind die hanebüchenen Formulierungen und scheinbar absichtslos produzierten Verdreher, die vermeintlich glasklare Szenen plötzlich in ein anderes Licht setzen.

Er hat einen' untrüglichen Instinkt, immer danebenzugreifen, verstümmelt Worte und Redensarten wenn er von die „Ding" spricht, die wohl seinen Freundin ist, oder von „de Volvo", die Frau eines Kumpels, die als militante

Umweltaktivistin ihren Sohn aber immer noch mit dem Volvo zum Kindergarten bringt und daher höhnisch von Millers Bühnefigura immer nur mit dem Namen des schwedischen Autobauers angesprochen wird. Klar, einige Sätze verlieren sich auch im Nichts.

Dennoch verblüfft der Prachtkerl des geistigen Tiefflugs immer wieder mit seinen Gedanken zu hochaktuellen Themen

wie Hochwasserversicherungen im Osten, Umweltschutz, Benzinpreis, Krieg und ‚George Bush oder den EU-Beitritt der Türkei. Nicht was, sondern wie er es beschreibt, ist der Ausgangspunkt seiner Geschichten: „Es genügt nicht, sich keine Gedanken zu machen, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken."

Es ist die minimalistische Spielweise, die Millers Auftritt so erschreckend authentisch macht. Am gruseligsten ist immer das Echte. Fast meint man, er hätte sich mit Feldstecher und Tonbandgerät an Bierbänke herangepirscht.

Breit gegrätscht sitzt der 38-Jährige auf seinem Stuhl und bewegt sich nur wenig im Verlauf des Abends. Kein reger Geist blickt aus dem stumpfen Gesicht - Miller muss ihn für diese Rolle gut weggesperrt haben und wird somit zum Meister des unfreiwilligen Humors. Ein. paar Kalauer sind schon dabei. „Aber mit Witzen fängt es immer an und am Ende ist es kein Ernst mehr."

Der Träger des Deutschen Kleinkunstpreises hat sein hinterhältiges Sprachpanorama inzwischen derart perfektioniert, die amputierte Artikulation, das Grunzen und Jaulen zwischen plötzlich herausbrechenden vollständigen Sätzen, sich zu einer einzigen wunderbar hohlen Phrase zusammenfügt. Und so hat Rolf Miller am Ende der Live-Vorstellung am Dienstag Recht gehabt, als er sagte: „Wenn Sie gefragt werden, was erzählt der Miller so den ganzen Abend, dann wird Ihnen nicht viel dazu einfallen", Millers Figur ist wohl eine der schrägsten der derzeitigen Comedy-Szene. „Er weiß nicht, was er sagt, 'aber er meint es genauso", urteilte Ottfried Fischer.

Weitere Themen in den GN diese Woche:


Weitere Zeitungsartikel: Archiv


Bestellen Sie jetzt Ihre online!

Die Grenzland-Nachrichten legen ganz besonderen Wert auf die lokale Berichterstattung.
Viele Sportinteressierte schätzen die ausführliche Berichterstattung aus den unteren Ligen und dem Jugendbereich.


Links innerhalb Lobberich.de:

Gästebuch

home

Kontakt

virtuelle Postkarten


Impressum - Datenschutzerklärung