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Donnerstag, 07. Februar 2008


Verwaltung versagte jämmerlich


Lobberland. Es war nur ein Gerücht, dass das Rathaus in diesem Jahr von Putzfrauen gestürmt würde, auch wenn sich der Chef des Personalrates, Roland Peter Brüster-Schmitz, gut getarnt als Putzfrau unter die Menge mischte.

Foto: Frank Hohnen

Bürgermeister Christian Wagner, der noch in den letzten Stunden als amtierender weltlicher Herrscher seine Untertanen mobilisierte, musste die weiße Fahne hissen und stellte sich erschöpft den alten Weibern.

Die hatten - in bedrohlicher Überzahl - pünktlich um 17.11 Uhr, die Feuerwehr überlistet, um letztendlich mit Hilfe der „feuerwehrschen“ Drehleiter Einlass in die „Chefetage“ des Rathauses zu erlangen und für ihren Chef, Prinz Manfred den Vierten und ihre Lieblichkeit, Prinzessin Ingrid der Ersten, die närrische Macht über die Seenstadt zu erlangen. Und wie ein Schwarm von Fliegen fielen sie nicht über das rote Pferd, sondern über die Verteidiger her und nahmen den Rathausschlüssel an sich, um bis Aschermittwoch im Tal der Nette zu regieren.

Kämmerer Norbert Müller hatte sich schon vorab selbst als Knastbruder ins Gefängnis eingewiesen, um keine Verantwortung mehr für die Stadtkasse übernehmen zu müssen, wogegen Bürgermeister Christian Wagner eine andere Taktik ausgeguckt hatte und versuchte, die schaurig-schönen alten Weiber durch Gerstensaft zu bestechen. Doch auch damit blieb er erfolglos. Gleichstellungsbeauftragte Monika Ioanidis versuchte sich in „Frau-zu-Frau“ Gesprächen, die jedoch im Keim erstickt wurden. Blieb nur noch Dezernentin Susanne Fritzsche, die -zwar Altweiber erfahren aus Kempen - nach kurzer Gegenwehr jedoch auch das Handtuch warf und sich in die geballten Hände der alten Weiber ergab.

Auch der Fachbereich für öffentliche Sicherheit scheiterte an der Übermacht der Möhnen, obwohl sie sich bereits im Vorfeld als „Zentrale Anlaufstelle für allen Sch…“ outeten.

Die Frauen vom Bürgerservice hatten andere Probleme, denn bei ihnen wurde gerade „alles frisch gestrichen“. Auch das schnelle Einfliegen des neuen Ersten Beigeordneten, Armin Schönfelder aus Meck-Pomm, half nichts. Er, noch jungfräulich in Sachen Karneval, bekam einen ersten Eindruck seiner neuen Stadt und schüttelte hilflos mit abgeschnittener Krawatte den Kopf.

Der Gerstensaft floss in Strömen und schon bald hatten sich die Verteidiger mit ihrer Verliererrolle abgefunden und Bürgermeister Wagner war in bützender und schunkelnder Weise mit den Eroberern vereint. Weltliche, närrische und die geistliche Welt in Person des evangelischen Pfarrers Christoph Helbig, ließen sich treiben und schmiedeten heimlich Pläne für die Zeit bis Aschermittwoch.

Ernste Gespräche, die von den politischen Parteien angezettelt wurden, fanden kein Gehör und wurden schnell von den alten Weibern untergraben. Blieb am Ende nur die Frage offen, wer denn wie lange - und ob gründlich - die Chefetage putzen würde, denn Luftschlangen, Konfetti und Kamelle lagen in allen Ecken.

Ob dann doch der Chef des Personalrates einsprang und den „Putznamen“ von Nettetal wieder ins rechte Licht rückte?


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