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Donnerstag, 13. März 2008


Tauben im Wert von 200.000 Euro geklaut


(dv) Es dürfte der derzeit spektakulärste Raub in ganz Deutschland sein. In der Nacht von Samstag auf Sonntag drangen bislang unbekannte Diebe in die Halle der Spedition Tele an der Straße Flothend in Lobberich ein und stahlen aus dem Schlag von Theo Lehnen 69 Zuchttauben im Wert von 200.000 Euro.

Foto: Frank Hohnen

„Die Einbrecher müssen gewusst haben, welch ein Schatz sich über der Lagerhalle befand, denn sie haben sich ganz gezielt die wertvollsten Tiere ausgesucht“, berichtet Lehnen um GN-Interview.

Die Täter hebelten eine Tür zur Halle auf und benutzten eine Leiter, um an den Taubenschlag zu gelangen. Dort drückten sie gewaltsam ein Fenster auf und konnten den Schlag betreten. Die Polizei geht davon aus, dass es sich bei den Taubendieben und Kenner der Szene handelt, die sich vermutlich auch schon vorher am späteren Tatort umgeschaut haben. Für den Abtransport der Tiere müssen die Einbrecher ein Fahrzeug benutzt haben, denn sie stopften die Tiere in vier Kisten und verschwanden spurlos. Dabei zeigten die Täter wenig Herz: Dadurch dass sie die Zuchttauben stahlen, ließen sie rund 20 kleine Täubchen, die kaum vier Tage alt waren, erfrieren. Mittlerweile konnte sich Lehnen, der zu den bekanntesten und erfolgreichsten Taubenzüchtern Deutschlands gehört, von seinen Taubenfreunden Leihvögel besorgen, die die restlichen Jungen wärmen. Gemeinsam mit seinem Taubenschlagpfleger Walter Franke muss der Lobbericher die Jungtiere alle zweieinhalb Stunden füttern.

Diese Routine lenkt Lehnen wenigstens ein bisschen von der schockierenden Tat ab: „Es geht mir nicht ums Geld. Die Tauben sind wie meine Kinder, das ist mein Hobby, mein Leben. Diese Tiere haben zum Teil 15 Jahre in meinem Schlag gelebt.“ Erschüttert steht er noch immer vor den verwaisten Käfigen, konnte in der ersten Nacht nach der Tat kein Auge zutun, nahm Beruhigungsmittel.

Derzeit tappt die Polizei noch im Dunkeln, wie Polizeipressesprecher Wolfgang Wiese auf Anfrage berichtete. Große Hoffung setzt man immer noch auf Beobachtungen aus der Bevölkerung, die vielleicht ein verdächtiges Fahrzeug oder eine Personen beobachtet haben. Die Auswertung der gefundenen Fingerabdrücke dürfte noch einige Wochen dauern. Bisher hatte die Polizei im Kreisgebiet keine Erfahrung mit derlei Delikten. Jedoch wurden in der Nacht von Sonntag auf Montag einem Züchter in Viersen 20 wertvolle Rassetauben im Wert von einigen tausend Euro gestohlen. Auch hier gingen die Täter sehr professionell vor. „Wir haben Kenntnis von Fällen im gesamten Bundesgebiet. Unsere Sachbearbeiter werden sich jetzt mit den entsprechenden Stelle in Verbindung setzen“, so Wiese.

Lehnen vermutet, dass seine Tiere in Osteuropa verkauft werden. Der Eigentümer hat mittlerweile für die Wiederbeschaffung der gestohlenen Tiere eine Belohnung von bis zu 15.000 Euro ausgesetzt. Hinweise nimmt das Regionalkommissariat Nettetal unter Telefon 02162/377-0 entgegen.


Baum und verliebter Efeu


Günter Gerhard Reuschel: Gedichtband des Lobberichers im Buchhandel

Lobberich Ob). „Das Efeu sprach verliebt zum Baum: Hier unten bleibt mir Wenig Raum. Und rankte sich empor. Schloss mit den Jahren nach und nach ganz langsam alle Lücken. Der Baum erschrocken zu sich sprach. Auch Liebe kann erdrücken", schreibt der Lobbericher Günter Gerhard Reuschel in seinem Gedichtband, den der Verlag Fegers im Rosental nun auflegte und druckte.

Schon mit 14 Jahren hat der gelernte Kürschner, der als Fachberater im Einzelhandel tätig ist, sein erstes Gedicht geschrieben.

„Ich habe es damals für meine Mutter geschrieben", erinnert er sich, „Der Knabe und der Schmetterling" kann Reuschel auch heute noch auswendig aufsagen. Günter Gerhard Reuschelsagt über seine Gedichte, sie seien „durchschaubare Lyrik, die man besser erkennen kann".

Seit über dreißig Jahren schreibt der Lobbericher Kurzgeschichten und Gedichte. Unter tausenden von eingereichten Wettbewerbsbeiträgen fanden seine Gedichte Anerkennung bei den Juroren der Bibliothek deutschsprachiger Gedichte, die in einer Anthologie-Buchatisgabe sein Gedicht „Station MX I" würdigten.

Seine ersten öffentlichen Auftritte hatte Günter Gerhard Reuschel bei der Freizeit Autoren Lesung in Kooperation mit dem Literaturbüro NRW, dann folgten zahlreiche öffentliche Lesungen im Großraum Düsseldorf.


Günter Gerhard Reuschel: Der Lobbericher
zieht gerade seinen neuen Gedichtband aus
dem Regal. Der ist bei Fegers Druck und Verlag erschienen. Foto: Inge von den Bruck

Als Hobbyautor ist er Mitglied im „Freundeskreis Düsseldorfer Buch" und hat schon live im berühmten Düsseldorfer „Grünen Salon" gelesen. „Da habe ich zum ersten Mal meinen Erfolg gespürt", erinnert er sich zurück.

Jetzt hat Günter Gerhard Reuschel einen Gedichtband mit über einhundert Gedichten aus seiner 40-jährigen Autorenzeit geschrieben, mit dem Titel „Wer schwimmt schon gerne im Tränenmeer?". „Es ist allen gewidmet, die oft nicht wissen, ob sie lachen oder weinen sollen", so der Autor. Der Gedichtband ist ab sofort im Buchhandel erhältlich sowie bei Fegers Druck und Verlag, Nettetal.


Frauen-Power und Slapstick pur


Sie waren komisch, witzig, einfach brillant.
Sie ließen Tische schweben und kämpften mit ihren Handtaschen und -
sie hatten sich fürchterlich schön gemacht. Foto: Inge von den Bruck

Modemäßig hatten sie sich nicht an Mailand oder Paris orientiert, „wir haben uns selbst designed“ und ob als „Fruchtbarkeitsgöttin in Pop Art“, im bunten Topflappenkleid oder im schottischen Kilt-Look, Astrid Gloria Irmer, alias Hertha von Schwätzig, und die Engländerin Krissie Illing präsentierten sich als „Comedy Ladys Night“ einfach nur zwerchfellerschütternd dem Nettetaler Publikum.

Und die bekamen schon bald Lachkrämpfe und wussten nicht, ob es mehr das schräge Outfit, die herrlich-schrulligen Grimassen und Mimik oder der „Giftspritzen-Klamauk“ Richtung Männer war. Mal wirbelte das Frauen-Power-Paket über die Bühne, mal zeigte es sich philosophisch, mal zaubernd. Aber immer mit jeder Menge Witz und Irrsinn. „Es gibt Dinge, die verschwinden einfach“, stellte Astrid Gloria Irmer fest, die bei „Hager und Mager“, (H & M ) nie einkaufen würde, „ich bin doch nicht magersüchtig“, sagte sie und machte zweifelsohne Anspielungen auf ihre Rundungen.

Und so verschwinden Männer am Morgen ebenso wie Socken in der Waschmaschine. Und dass Männer so einiges mit einem Computer gemeinsam haben, wurde den Zuschauern in der Werner-Jaeger Halle schnell bewusst.

„Das Betriebssystem hängt sich immer wieder auf und ehe man sich versieht, hat man ein altes Modell zu Hause. Krissie Illing war der andere Part von „Comedy Ladys Night“. Hager und quirlig hüpfte sie ständig wie ein aufgescheuchtes Huhn über die Bühne, nicht ohne ihre Mimik besonders zu betonen.

Ob beim „Blind Date“, beim Treffen mit Puppe Norbert oder als Queen Elisabeth, die Engländerin war voll in ihrem Element und überzeugte auch ohne viele Worte. Eine Premiere, extra für Nettetal, war das Mini-Rock-Musical, mit dem Märchen aus der Kindheit. Und so war der Abend, ganz wie es die Comedy Ladys prophezeit hatten, auch ein schöner Abend ohne Männer.

Und die Männer, die sich doch in die Werner-Jaeger- Halle verirrt hatten, klatschten am Ende heftig Beifall. Der „Geheimtipp“, wie ihn Monika Ioannidis von der Stadt nannte, wurde ein Volltreffer. Ein Wiedersehen im nächsten Jahr ist ein Muss.


„Thema Kaufland nicht zerreden”


Stadt hat keine Möglichkeit Kaufland zu verhindern /
Sorge der Anwohner verstanden


Harald Post

Lobberich (dv ). Am vergangenen Mittwoch lud die Stadt zur Bürgerversammlung, um dort mit Gutachtern und Anwohnern 'über die Umgestaltung Lobberichs zu diskutieren. Über 160 Bürger kamen zu der Versammlung, auf der über eine Stunde hitzig diskutiert wurde. Im Anschluss sprach GN-Redakteurin Daniela Veugelers mit dem Lobbericher Osrtvorsteher Harald Post.

GN: Wie sehen für Sie die Planungen für das Kaufland-Gelände aus?

Post: Vor zwei Jahren hatte ich große Bauchschmerzen bei dem Gedanken, dass auf dem Hölter-Gelände nur Kaufland angesiedelt wird Das hat sich durch die Planung mit den Fachmärkten geändert.

GN: Dennoch plädierten Sie bis zuletzt für eine gemeinsame Auffahrt von Hertie und Kaufland.

Post: Ich halte das Verhalten von Hertie, eine gemeinsame Auffahrt abzulehnen, immer noch für falsch. Ich hab mich aber auch belehren lassen, dass vier Verkehrsplaner die möglichen Alternativen geprüft haben und die jetzt vorgelegte die sinnvollste ist.

GN: Beunruhigt sind die Bürger am meisten über die neue Verkehrsführung. Was halten Sie davon?

Post: Es zwickt beim Verkehrskonzept, das stimmt. Die Burgstraße ist aber nach dem Ausbau fähig, den Verkehr aufzunehmen. Die Kritik der Anwohner kann ich verstehen, aber wir haben auch andere Straßen, die seit Jahren viel Verkehr aushalten müssen. Das sind Einschnitte, die auf der Burgstraße jetzt notwendig werden Eines muss ganz klar sein: Die Stadt hat keine Möglichkeiten, das Kaufland-Vorhaben zu verhindern und wir wollen eine Versorgung in der Innenstadt für die Bürger. Wir dürfen das Thema Kaufland nicht zerreden, sonst springt uns noch der Investor ab.

GN: Wie steht der Ortsverband zum Thema Kaufland?

Post: Im CDU-Ortsverband wird die Einsicht immer klarer, dass die Verwaltung das Bestmöglichste aus der Situation für die Bürger macht.


Reise ins Reich der Phantasie


Traumtheater Salome begeistert mit „Spiele unterm Regenbogen" /
Besucher riss es von den Sitzen

Nettetal (dv). Ein rauschendes Fest voller Farben, Tanz, Klänge, Gesang und Worte feierte das Traumtheater Salome mit ihrem neuen Bühnenprogramm „Spiele unterm Regenbogen" am Mittwoch in der Werner-Jaeger-Halle. Traumtheater-Erfinder Harry Owens versetzte als orientalischer Märchenerzähler die über 500 Zuschauer in eine längst vergessene Welt der Kinderträume. Er nahm das Publikum mit „zum Ende des Regenbogens", warf ihnen goldene Bälle der Phantasie zu und verzauberte so ihre Augen. Die Eintrittskarte zu dieser wirklich besonderen Veranstaltung in der Aboreihe war gleichzeitig der Eintritt ins Reich der Träume.

Weltklasse-Artisten, Tänzer und Pantomime - die Akteure des „Traumtheater Salome" beeindruckten das Publikum
in der ausverkauften Werner-Jaeger-Halle. Foto: Frank Hohnen

Wer sich auf das Spiel zwischen Traum und Wirklichkeit einließ, erlebte ein fesselndes Spektakel, atemberaubende Artistik und perfekte Illusionsdarbietungen, Tanz und Clownerie zogen das Publikum in ihren Bann. Die Zuschauer konnten ein ums andere Mal glauben, dass ihr Sinne sie täuschen.  Beispielsweise bei der Einlage der „Schlangenfrau", die ihren Körper derart verbiegen kann, dass die Gäste nicht mehr aufhören mochten zu klatschen.

Nie steht eine artistische Höchstleistung wie im Zirkus isoliert für sich da, sondern sie ist immer eingebettet in die Poesie der Bewegung und Schönheit. Unterstrichen werden die einzelnen Beiträge durch die Beleuchtung und Musik. Nichts ist ohne das andere denkbar: Musik, Kulisse, Beleuchtung, Kostüme, Maske und tänzerische Artistik bilden einen Einheit im. Traumtheater von Harry Owens. „Wer weiß, was wirklich ist, was nur Gedanken sind?", das fragt man sich in Owens Welt zu Recht. Wie der blaue Clown, der gleich zu Beginn des Spektakels die Besucher aus den vorderen Reihen aufforderte, mit ihm auf den unsichtbaren Instrumenten zu spielen. Die Inspiration gelang, und die Neulinge auf der Bühne entfalteten ohne _Hemmungen ihr pantomimisches Talent. Eingeführt von vier Ballett-Elfen, tanzte ein Kleinwüchsiger anhand eines roten Wollknäuels die Lebensstufen - vom Kind zum Greis - nach. Was folgte, war eine erstklassige Darbietung von Handakrobatik, der sich eine ebenso beeindruckende Jonglagenummer mit fünf Keulen anschloss. Ähnliche Begeisterungsstürme löste die Tanznummer der Ballerinas aus sowie der weiß geschminkte Zauberer, der auf beeindruckende Art und Weise kleine Lichter durch die Luft schweben ließ.

Dass auch Männer gekonnt und ausdauernd tanzen können, bewies der sich ständig um seine Achse drehende Derwisch, der mit vielen bunten Röcken ein buntes Farbenmeer entfaltete. Und wer hat je eine männliche Ballerina mit solch tolpatschiger Grazie auf Spitze tanzen sehen - mit einem ebenso grandiosen Partner? Man guckt, staunt und vergisst für Augenblicke die Welt um sich herum. Atemberaubende Aristik und perfektes Illusionsspektakel, Tanz, Pantomine und Clownerei zogen das Publikum in einen latenten Schwebezustand des Staunen und Wunderns, dem auch Augenblicke handfester Komik gut anstanden.

Nachdem sich der Vorhang schloss, sprangen die Besucher spontan von ihren Sitzen auf und applaudierten minutenlang den 20 jungen Artisten aus der Ukraine und natürlich Owens persönlich.

Minutenlag klatschte das Publikum den Akteuren begeistert zu.


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