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Donnerstag, 21. Mai 2008


Stadt will Radweg auf alter Bahntrasse


(DV) Die Chancen stehen gut, dass der von der Stadt Nettetal und der Gemeinde Grefrath beabsichtigte Ausbau einer Radfahrstrecke auf der stillgelegten Bahntrasse zwischen Kaldenkirchen und Grefrath mit bis zu 75 Prozent gefördert werden.

Möglich macht dies ein neues Zuschussprogramm des NRW-Verkehrsministeriums und der Bahn-Entwicklungsgesellschaft (BEG), wie die Technische Beigeordnete Susanne Fritzsche am vergangenen Donnerstag im Umweltschutzausschuss berichtete. Ziel ist es, wie zwischen Kempen und Grefrath, die bereits rückgebaute Bahnstrecke mit einem 2,50 Meter breiten asphaltierten Fahrradweg auszustatten. Dieser soll aufgrund seiner geraden Strecke, abseits des fließenden Verkehrs, besonders für Rollstuhlfahrer und Kinder geeignet sein.

Ingesamt würde man mit der Maßnahme eine 10, 5 Kilometer große Lücke schließen und insgesamt eine 20 Kilometer lange Strecke zwischen Kaldenkirchen und Kempen nutzbar machen. Da das Ende beziehungsweise der Beginn im Bahnhofsbereich der beiden Städte liegt, bietet sich die Chance zur Nutzung der Strecke im Umweltverbund. Über den Antrag der beiden Städte, bei dem Nettetal die Federführung übernommen hat, soll noch Ende dieses Monats entschieden werden. Der Bewilligungsbescheid soll bereits im Herbst ergehen.

Einziges Manko ist die spätere Unterhaltung der Strecke inklusive der Eisenbahnbrücken durch die Stadt. Der Verwaltung liegt ein Brückengutachten der Bahn vor, dass bei der Eisenbahnbrücke über die A 61 bei Kaldenkirchen zur Vorsicht mahnt, wie Fritzsche betonte. Derzeit werden intern die Kosten berechnet. Sollten diese zu immens sein, hat die Stadt noch eine andere Lösung parat. Der abschließende Tenor lautete am Donnerstag im Naturschutzhof: Erst einmal den Zuschuss abwarten und erst dann entscheidet sich die Politik für oder gegen den Bau. Eine Fortführung der Strecke nach Brüggen wird nicht gelingen, da dort die Bahnflächen bereits zum Teil verkauft sind.


Aus für die Gewa ?


(DV) Eindeutiger hätte das Votum nicht ausfallen können: Einstimmig sprachen sich die Nettetaler Schulleiter am Montag gegen die Verlängerung des Vertrages mit der Oberhauserner Putzfirma Gewa aus.

Bürgermeister Christian Wagner hatte die Schulleiter nebst Vertretern der Elternpflegschaften und dem Nette-Betrieb zum offenen Gespräch geladen. „Die allgemeine Unzufriedenheit war deutlich zu spüren“, fasst ein Schulleiter die Stimmung zusammen. Von Seiten der Stadt war am Dienstag keine Stellungnahme zu bekommen, mit dem Verweis auf die Vorbesprechung des Nette-Betriebs am Mittwochabend. Man wolle der Politik nicht vorgreifen, hieß es.

Glaubt man allerdings den Bekundungen der Verwaltung aus dem Vorfeld der Gespräche, dass das Urteil der Schulleiter auch eine inhaltliche Entscheidung für das Votum der Stadt bedeutet, muss man davon ausgehen, dass sich auch die Verwaltung gegen eine Vertragsverlängerung zum 1. Juni (Ende der Probezeit) ausspricht. „Ich hatte den Eindruck, dass die Stadt auch durch die viele Arbeit im Nette-Betrieb den Vertrag nicht mehr verlängern will“, unterstreicht ein Rektor. Bedenken, dass sich die Firma mit einem Prozess gegen die Kündigung des Vertrages wehrt, bleiben bestehen.

Die Schulleiter bemängelten bei ihrem Gespräch vor allem, dass die Firma notwendige Überstunden nicht bezahle sowie die mangelnde Hygiene. An einigen Schulen wurden zudem durch den Einsatz von falschen Reinigungsmitteln die Linoleum-böden zerstört (die GN berichteten). Ein Gutachter überprüft derzeit, wie und wodurch die Böden zerstört wurden. „Unsere Entscheidung richtet sich nicht gegen die Putzfrauen, sondern gegen die Firma, die ihren Mitarbeitern zu wenig Zeit für die Reinigung lässt“, heißt es aus den Reihen der Rektoren. Die Putzkräfte könnten zum Teil gar nicht „richtig“ putzen, da immer noch Revierpläne fehlten, die Objektleiter kaum greifbar seien. Ob nach einer Kündigung des Vertrages sich die Situation an den Schulen verbessert, bleibt fraglich. „Das Problem ist noch lange nicht gelöst, dennoch haben wir für uns entschieden, dass es nicht mehr schlechter werden kann“, so ein Schulleiter.

Als Übergangslösung möchte man derzeit drei Firmen für ein Jahr befristet anstellen, so dass man in Ruhe die europaweite Auschreibung vorbereiten kann. Die eventuell in Frage kommenden Firmen für diesen Auftrag haben sich schon bei der Stadt gemeldet, als sie von den Problemen mit der Gewa erfuhren. Letztlich muss allerdings die Politik über die weitere Vorgehensweise befinden. Die Entscheidung fällt am 5. Juni im Nette-Betrieb-Ausschuss und am 18. Juni im Rat.

Bei der Firma Gewa wurden vermutlich erste personellen Konsequenzen gezogen. Der für Nettetal zuständige Geschäftsführer Richard Matthaei erscheint nicht mehr als Geschäftsführer auf der Internetseite - scheint nicht mehr dort tätig zu sein.


Erstmal kein eigenes Jugendamt


(DV) Im kommenden Jahr wird es kein eigenes Jugendamt in Nettetal geben. Die ist das Ergebnis der CDU-Fraktionsklausur am vergangenen Samstag. Bei der Abstimmung kam es zu einer Patt-Situation von 10:10 Stimmen.

Es stellte sich heraus, dass es ebenso viele Befürworter wie Gegner eines eigenen Jugendamtes gab, insoweit keine klare Entscheidung in die eine oder andere Richtung möglich ist. In Anbetracht der Vielzahl der gegeneinander abzuwägenden Umstände und der Komplexität des Themas überraschte das Stimmungsbild den eingeladenen Parteivorsitzenden Jürgen Boyxen, der sich bereits mehrfach für ein eigenes Jugendamt ausgesprochen hatte, nicht. Er hält das jetzt gefällte Ergebnis für „ehrlich“.

Begraben ist das Thema Jugendamt jedoch nicht: Nach einer Beschlussvorlage für den Schulausschuss am 10. Juni fordert die CDU mit großem Nachdruck vom Kreisjugendamt seine jugendpolitischen Aktivitäten entsprechend den Vorstellungen zu erweitern und zu verstärken. Nach Ablauf von zwei Jahren soll dann geprüft werden, ob die Erwartungen Nettetals erfüllt wurden, oder ob es der Einrichtung eines eigenen Jugendamtes bedarf.

Erste Erfolge sind schon zu verzeichnen: Der Kreis will die Stelle eines zusätzlichen Schulsozialarbeiters und eines zweiten Streetworkers schaffen. „Der Kreis hat verstanden, wie wichtig uns das Thema ist“, deutet Parteivorsitzender Boyxen die Maßnahmen des Kreises. Enttäuscht ist er von der Entscheidung der Fraktion nicht, „da wir schon Drei-Viertel unserer Ziele ereicht haben und sich das Thema Jugend in den Köpfen festgesetzt hat“. Auch mit Blick auf die Frage, ob die jetzige Entscheidung eine „Schlappe“ für den Bürgermeister bedeute, setzt Boyxen andere Prioritäten: „Das Thema Jugend ist wichtig und nicht die Organisationsstruktur drumherum. Der Bürgermeister hat viel gefordert und lediglich nicht die Struktur dazu bekommen, die er sich auch gewünscht hat“.

Auch Fraktionsvorsitzender Günter Werner kann mit dem Ergebnis „gut leben, da wir vieles auf den Weg gebracht haben“. So stimmten auch die „Gegner“ eines eigenen Jugendamtes uneingeschränkt für die Politik der Verwaltung, die Förderung und den Schutz der Jugend an vorderster Stelle der kommunalpolitischen Tagesordnung zu stellen. Für Werner beschreite man einen richtigen Weg. „Der Bürgermeister kann weiter an dem Thema arbeiten“, fasst er das Ergebnis der Klausurtagung zusammen.

Bürgermeister Christian Wagner betonte im Gespräch mit den GN, dass er die getroffene Entscheidung nicht als „Schlappe“ für sich sehe. „Es gibt auch parteiübergreifend einen breiten Konsens für die Idee, das Thema Jugend in Nettetal weiter zu stärken. Damit habe ich ein wichtiges persönliches Ziel erreicht.“ Am Montag möchte sich Wagner mit der eingesetzten Projektgruppe und den Fraktionsvorsitzenden beraten, um im Schulausschuss ein möglichst einstimmiges Ergebnis dem Kreisjugendamt vorzulegen.

Für die weitere inhaltliche Arbeit denkt Bürgermeister Wagner an die Einrichtung einer Koordinierungsstelle im Dezernat von Armin Schönfelder, „um in Augenhöhe mit dem Kreisjugendamt zu verhandeln“.


Stauden, Kräuter und Rosen

(vdB)  Private Gartenbesitzer standen am vergangenen Wochenende im Blickpunkt der Pflanzenfreunde. Insgesamt hatten sich in diesem Jahr wieder mehr als 200 private Gartenbesitzer an der „Offenen Gartenpforte“ im Rheinland beteiligt. (...)

Eine grüne Oase finden die Besucher auch bei der Lobbericherin Christa Brüggemann auf der Wevelinghover Straße, die ebenfalls zum ersten Mal ihr kleines Paradies einer breiteren Öffentlichkeit preisgab. Sofort merkt der Besucher, dass Rosen und Lavendel ein Steckenpferd der Hobby-Gärtnerin sind. „Ich bin vor drei Jahren hierher gezogen, der Garten war damals nur Schutt und Asche“, erinnert sich Christa Brüggemann zurück.

Heute betritt man durch einen Rosenbogen das 200 Quadratmeter große Paradies, gemütliche Plätze laden ein, sich umzusehen. „Ich mache aus Rosen und Lavendel Lebensmittel, wie Gelees und Konfitüre“, so Christel Brüggemann. Für die Besucher steht frisch gepresste Holunderbeerlimonade fertig.

Über eine kleine Holzbrücke, die vom Teich aus nicht wie man vielleicht annimmt über einen Wasserlauf führt, sondern über einen Steinlauf, gelangt man in den hinteren Teil des Gartens, in dem viele kleine Ungezieferhäuser aus Stroh hängen, „für die Ohrenkneifer“, so Christel Brüggemann.

Über 10.000 Besucher haben in den sieben Jahren seit Bestehen der Offenen Gartenpforte die Privatgärten besucht. Weitere Informationen stehen im Internet unter www.offene-gartenpforte.de


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