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Donnerstag, 05. Juni 2008


Lobberichs neue Mitte


(dv) Lobberich. Das „Gesicht“ Lobberichs wird sich in den kommenden Jahren deutlich ändern. Die wesentlichen Neuerungen beschloss jetzt der Ausschuss für Stadtplanung.


Foto: Uli Rentzsch

Durch die Ansiedlung des Discounters Kaufland auf dem jetzigen Hölter-Gelände ergeben sich für die Stadt wichtige städteplanerische Möglichkeiten: Erstens Umgestaltung und Verkehrsberuhigung des Marktplatzes als gute Stube der Stadt, zweitens die Ansiedlung eines Lebensmittelmarktes mit zusätzlichen Fachmärkten in den Bereichen Bekleidung, Schuhe und Elektro- und Unterhaltungselektronik für die Bewohner der Innenstadt und drittens eine fußläufige Verbindung in die Innenstadt mit zusätzlicher Gastronomie.

Neben diesen - außer von der FDP - allseits begrüßten Vorteilen ergeben sich im Bereich des Autoverkehrs Verschiebungen. Die Technische Beigeordnete Susanne Fritzsche unterstrich noch einmal: „Wir haben versucht, das Übel des zunehmenden Verkehrs gering zu halten“. Dennoch forderten die Grünen, „den Verkehr an der Stelle so gering wie möglich zu halten“. Gravierende Änderungen ergeben sich im Kreuzungsbereich Robert-Kahrmann- und Burgstraße. Die Anregungen von zwei Bürgerversammlungen arbeitete die Verwaltung in die Planungen ein. Neu ist, dass die abknickende Vorfahrt von der Robert-Kahrmann- in die Burgstraße „nur“ per Markierung aufgemalt wird. In Höhe des Ingenhovenparks soll ein Zebrastreifen für die Sicherheit von Schülern und Senioren sorgen. Zudem wird die Straße für LKW über zwölf Tonnen gesperrt. Um den Wunsch der Bürger auf Einhaltung der Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h Rechnung zu tragen, wird an der Ecke Burg- und Süchtelner Straße der Einfahrtsbereich aufgepflastert.

„Dies soll ein Reinrasen in die Straße verhindern“, wie Fritzsche erläuterte. Zudem wird die Vorfahrtregelung an der Stelle umgekehrt: Künftig haben die Autofahrer aus Richtung Kempener Straße freie Bahn. Von der Süchtelner Straße kann man künftig nur noch über eine Einbahnstraße den Doerkesplatz erreichen. An der abgesperrten Fahrbahnseite entstehen zusätzliche Parkmöglichkeiten und eine Radwegeverbindung. Die Umgestaltung kostet die Stadt insgesamt 325.000 Euro.

Neue Hinweisschilder wird es zusätzlich vor der Einfahrt der Straße Bengerhof geben, damit Autofahrer, die nach Süchteln wollen, hier schon abgeleitet werden. Ein Antrag der FDP auf Umwandlung des Konzeptes lehnten die anderen Parteien mit dem Argument, „dass wir ja gerade den Verkehr aus der Innenstatdt raus haben wollen“, wie es CDU-Fraktionsvorsitzender Günter Werner formulierte, ab. Eine weitere Schlappe erhielt Manfred Flüggen von der FPD mit seinem Antrag, die Verkaufsfläche von Kaufland drastisch zu verkleinern (die GN berichteten). „Wir haben die Möglichkeit, all unsere Wünsche für Lobberich auf einen Schlag zu verwirklichen“, freute sich SPD-Fraktionsvorsitzender Bernhard Müller-Wirtz.

Vor allem die positive Bewertung des örtlichen wie überörtlichen Einzelhandelsverbandes der neuen Situation veranlasste schließlich CDU, SPD und Grüne, den Antrag der Freien Demokraten abzulehnen.


Bilder von jungen Künstlern

(ib) Die Künstler, die zurzeit ihre Arbeiten im Nettetaler Krankenhaus ausstellen, tragen - noch - keine bekannten Namen. Sie sind zwischen elf und 17 Jahre alt und alle Schüler der Gesamtschule, Realschule, des Werner-Jaeger Gymnasiums und der Gemeinschaftshauptschule in Kaldenkirchen.


Foto: Inge von den Bruck

„Die Bilder haben alle eine super Qualität“, urteilt Norbert Peffer, Betriebsleiter des städtischen Krankenhauses, nachdem er alle Bilder gesehen hat. Dass die Bilder im Krankenhaus zu sehen sind, ist auf Initiative des Fördervereines des Krankenhauses geschehen. „Es ist eine schöne Ergänzung zu den weiteren Ausstellungen, die wir regelmäßig hier zeigen“, so Vorsitzender Dr. Peter Lehnen. Die Idee war schnell geboren: „Wir wollen auch Schülern der Nettetaler Schulen Gelegenheit geben, ihre Arbeiten, die im Kunstunterricht entstanden sind, zu präsentieren“, ergänzt Dr. Lehnen.

Davon war Justus Zedelius, Kunsterzieher am Werner-Jaeger Gymnasium, sofort begeistert. „Die in der Schule produzierten Bilder verschwinden meist zuhause in der Schublade, so werden sie auch für Andere präsent“, freut sich Zedelius. Der Förderverein spendete acht Wechselrahmen, so dass regelmäßig wechselnde Ausstellungen von Schülergemälden in der Eingangshalle im Krankenhaus zu sehen sind.

Noch bis Oktober sind Arbeiten aller genannten Schulen zu sehen, danach werden die Arbeiten vierteljährlich gewechselt und jeweils von einer Schule ausgestellt. „Die Themen waren nicht vorgegeben“, so Zedelius, der sich aber durchaus vorstellen kann, Themen wie die Auseinandersetzung mit Krankheit und Gesundheit demnächst einmal vorzugeben. Die Bilder wurden von Schule zu Schule unterschiedlich, vom Lehrer oder gemeinsam von den Schülern ausgesucht. Die „Künstler“ des Werner-Jaeger Gymnasiums wählten das Thema „Zirkus“. Julia Michel und Theresa Teuwen von der Realschule haben sich des Themas „Raum“ angenommen und beachtliche Ausführungen dazu gefunden.

Das surrealistische Selbstportrait von Anke Gentges und Sabrina Stephan (Gesamtschule) lassen die Gedanken des Betrachters frei werden und die streng geometrischen Arbeiten fallen gegenüber den freien Arbeiten auf. „Kontraste“ und die „Sternennacht van Gogh“ heißen die Bilder, die sich die Hauptschule in Kaldenkirchen für ihre Schüler ausgesucht hat. Schade, dass bei der Eröffnung der Ausstellung die Künstler selbst nicht anwesend waren, so, wie man es von einer Ausstellungseröffnung gewohnt ist.


Diabetes-Tag war gut besucht

(ib) Rund acht Prozent der Deutschen leiden an Diabetes und die Zahl steigt von Jahr zu Jahr. Besonders alarmierend findet Bürgermeister Christian Wagner, der beim ersten Diabetes-Tag in Nettetal nicht nur als Hausherr sondern auch als Schirmherr auftrat, dass immer mehr Kinder und Jugendliche davon betroffen sind.


Foto: Inge von den Bruck

„Diabetes bedeutet für die Betroffenen und deren Angehörige eine tief greifende Veränderung“, so Christian Wagner.

Zum ersten Nettetaler Diabetes-Tag im Rathaus waren hunderte von Besuchern gekommen, die sich informieren und austauschen wollten. Neben den vielen Fachvorträgen von Dr. Patrick Feinen, Leiter des Diabetikerzentrums im Nettetaler Krankenhaus, Dr. Feyerabend, Diabetologe aus Grefrath, Dr. Madjlessi, Augenarzt aus Dülken und Markus Hoeps, Präsident des Bundesverbandes für Diabetesbewegungstherapie, waren im Foyer des Rathauses zahlreiche Informationsstände aufgebaut. Diabetes bedeutet nicht immer Verzicht auf alles, was bisher geschmeckt hat. Richtiges Essen soll zu einer Optimierung des Blutzuckers beitragen und die Risikofaktoren für Herz- und Gefäßerkrankungen und für die diabetische Nierenerkrankung mindern. „Ich leide seit drei Jahren an Diabetes“, sagt die Viersenerin, die extra aus der Kreisstadt gekommen ist, um sich beim Diabetes-Tag einige Tipps und Ratschläge zu holen. Die bekam sie am Stand des Deutschen Diabetiker Bundes, an dem Elke Busch, Leiterin der Diabetiker Selbsthilfegruppe Nettetal, Rede und Antwort stand.

Aber auch nicht an Diabetes Erkrankte verschafften sich einen Überblick. Bei den Apotheken konnten sie die Gelegenheit nutzen, ihre Blutzuckerwerte bestimmen zu lassen und anschließend mit wertvollen Tipps nach Hause gehen. „Es war noch kein Wert dramatisch“, bilanzierte Sabrina Heines.

Früherkennung und Therapie sind sehr wichtig, deshalb sollte man auf eine richtige Ernährung achten. „Zu sehr bewegt man sich auf eingefahrenen Schienen“, so eine Ernährungsberaterin. „Der Genuss beim Essen braucht nicht auf der Strecke zu bleiben“. Körperfettanalysen wurden ebenso angeboten wie ein ausgewogener Ernährungsplan mit den dazugehörenden Rezepten. Auch Diabetesschuhe und Spezialsocken gehören zum Thema Diabetes, denn nicht selten sind durch diabetische Durchblutungsstörungen nicht nur die Augen sondern auch die Füße betroffen. Die Besucherin aus Viersen ging mit vielen neuen Informationen nach Hause.

Die Diabetiker Selbsthilfegruppe Nettetal trifft sich jeden zweiten Mittwoch im Monat im Nettetaler Krankenhaus. Nach den Sommerferien geht es am 13. August mit einem Erfahrungsaustausch wieder los.


Demographiekatalog kommt

(dv) Bereits im kommenden Jahr soll der von der CDU geforderte Demographiekatalog vorliegen, dies beschloss der Hauptausschuss nach längerer Diskussion.

CDU-Fraktionsvorsitzender Günter Werner hob hervor, dass der Katalog als Arbeitsgrundlage dienen solle, „denn der Wandel hat Auswirkungen und betrifft Bereiche wie kommunale Finanzen, Wohnungsmarkt, Kaufkraft, Wirtschaftskraft und Arbeitsplätze“. Er betonte den kommenden Konkurrenzkampf der Gemeinden um junge Zuzügler. Weder SPD noch die Grünen konnten dem Antrag wenig Sympathie entgegen bringen, da kürzlich ein von der SPD geforderter Armutsbericht aus Kostengründen abgelehnt wurde. Erst nachdem mehrfach versichert wurde, dass der Katalog „nur“ vorhandene Daten sammeln und bewerten sollte, beschloss man einstimmig.


Seniorenpolitik: Altenheime im Boot


Lobberich. Die Nettetaler Altentagesstätten stehen vor einem gravierenden Umbruch. Nachdem vor rund zwei Jahren der Seniorenpolitik „dringender Handlungsbedarf“ attestiert wurde, initiierte der damalige Sozialdezernent Marc Lahmann zwei Arbeitskreise zur Neukonzeption der Arbeit. Ein jetzt vorliegendes Konzept will die Altentagesstätten als Begegnungs- und Servicezentren ausbauen. Der Sozialausschuss nickte den Vorschlag bereits ab. Bis zum Jahresende sollen entsprechende Leistungsvereinbarungen mit den Trägern der Einrichtungen vorliegen. Von diesen Vorgängen erfuhren die Curanum-Altenheime in Breyell, Kaldenkirchen und Lobberich aus der Zeitung. Man befürchtete ins Abseits zu geraten.


Foto: Daniela Veugelers

Um dieser Vermutung entgegen zu wirken, traf man sich am Dienstag in der Seniorenresidenz zum Gespräch mit dem Ersten Beigeordneten Armin Schönfelder und dem Altenfachberater Christian Fortmann. Beide betonten gegenüber der Leiterin der Nettetaler Häuser Lydia Berg und ihrer Stellvertreterin Kathrin Grulke, dass man kein Interesse habe, die Altenheime auszuschließen.

„Bisher haben wir über bauliche Veränderungen, die Neubesetzung von Leiterstellen und neue Qualitätsstandards gesprochen. Bitte fühlen sie sich jetzt nicht zurück-gesetzt“, unterstrich Schönfelder. Er wies noch einmal auf die großen Chancen des demographischen Wandels hin, indem man die Biographien der Pensionisten als Chance nutze, damit diese sich beispielsweise ehrenamtlich engagieren. Schönfelder verdeutlichte noch einmal, dass der jetzige Umbruch in erster Linie den ambulanten Angeboten gelte. Hier kommt es zu einer „Modernisierung der offenen Altenarbeit“, wie es Wolfgang Nötzold von der ZWAR-Zentralstelle im Ausschuss gefordert hatte.

Künftig sollen die Einrichtungen den gesellschaftlichen Veränderungen mit immer mehr hochaltrigen Frauen und Senioren ausländischer Herkunft entsprechen. Zielsetzung der Einrichtungsleiter muss es sein, die Besucher weniger anzuleiten als zu begleiten, „da alte Menschen die Angebote kreativ mitgestalten wollen“.

Künftig stünden Angebote der Begegnung, Beratung, Bildung, Gesundheit, Seelsorge und Kreativität im Vordergrund. „Und genau dabei ist zum Beispiel die Vernetzung mit den Altenheimen ein ganz wichtiger Punkt“, wie Schönfelder unterstrich. Die künftig regelmäßig stattfindenden Vorträge des Altenfachberaters Fortmann seien sicherlich auch für Heimbewohner interessant.

Für die Curanum-Gruppe unterstrich Carola Seeberger von der Zentrale aus München die Bereitschaft zur Kooperation. „Wir sind fachlich kompetent und bereit unsere Erfahrungen mit einzubringen in Fragen der dementiell Erkrankten und der Hochaltrigen“. Weitere Schnittpunkte sind das gemeinsame Feiern von Festen und Konzerten oder die Durchführung von Informationsveranstaltungen wie der Sturzprophylaxe, die regelmäßig im Curanum angeboten wird.

Angesichts solcher Übereinstimmung konnte der Altenfachberater keine Probleme, sondern nur erhebliche Verbesserungen für die Senioren feststellen.

Sozialdezernent Armin Schönfelder versprach noch einmal, dass bei der Weiterentwicklung des Konzeptes, „keiner ausgeschlossen wird“ und vereinbarte vermutlich prophylaktisch einen Gesprächstermin mit Einrichtungsleiterin Berg.


„Wissen, ob man es schafft”


Wie ein Neubeginn: Auf der Suche nach der Lust am Triathlon

VON ULI RENTZSCH

Lobberich. „Am Ende musst du es doch in den Beinen haben", sagt Simone Brendler.

Sie geht zusammen mit ihrer Freundin Heike Götzkes am 15. Juni quasi auf Abenteuerfahrt - besser gesagt: auf Abenteuerlauf, , Abenteuerschwimmen und Abenteuerradfahren. Die beiden Lobbericherinnen wagen sich in Bocholt zum ersten Mal auf einen Triathlon der olympischen Distanz. Olympisch - das heißt 1,5 Kilometer Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren und zehn Kilometer Laufen. Otto Normalverbraucher mögen die Vorsilben „Kilo" vor den Metern irritieren, was wiederum möglicherweise an den Kilos liegen mag. Die beiden Lobbericherinnen wollen dieses Wagnis bewusst eingehen. „Ich bin jetzt schon nervös", gesteht Heike Götzkes (44), während Simone Brendler (41) den Triathlon noch etwas gelassen sieht: „Ankommen heißt das vorrangige Ziel, letztlich ist es doch ein Kampf gegen dich selbst."

Die Vorbereitung für den Lauf will gut durchdacht sein: Nimmt mal Clicks beim Fahrradfahren, welchen Neoprenanzug wählt man für das Schwimmen. In Bocholt pflügt man sich nämlich durch freies Gewässer, da kann es nach ein paar Metern schon empfindlich kühl werden. Gute Laufschuhe haben die beiden sowieso, denn sie haben sich schon seit Jahren auf den Weg gemacht und laufen regelmäßig. Mindestens dreimal die Woche zwischen zehn und 20 Kilometer, zweimal wöchentlich Schwimmen - so das Programm bei Simone Brendler.

Sie hat sich auch schon den Marathon vorgenommen und mehrmals geschafft. Auch Heike Götzkes hat schon etliche Kilometer hinter sich gebracht, weiß aber auch: „Die Familie muss hinter dir stehen, sonst geht es nicht."

Für die beiden ist es längst keine Frage mehr: Sie haben sich dem Triathlon verschrieben. Heike Götzkes hat die Sportart. schon beim Volkstriathlon in Willich getestet und für gut befunden. Jetzt wollen sich die Lobbericherinnen intensiv um die Sportart kümmern.

Wer die beiden unterstützen möchte, schaut im Netz unter www.beirner-team.de nach.

Der Triathlon ist ihr „Ding": Simone Brendler (links) und Heike Götzkes starten am übernächsten Wochenende
zum ersten Mal auf der olympischen Distanz. Foto: Uli Rentzsch


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