März 2007


Das Sprachrohr der Jugendlichen


Thema Jugendarbeit: Der PlusPunkt unterhielt sich mit Nettetals Streetworkerin

Streitigkeiten zwischen Jugendlichen und Anwohnern und Diskussionen um die Jugendarbeit in Nettetal. Bestimmende Themen in den vergangen Wochen. Das nahm der PlusPunkt zum Anlass eines Gesprächs mit Streetworkerin Marie-Luise Hellekamps.

Braucht Nettetal mehr Streetwork? Wie bekommt man die Auseinandersetzungen zwischen Jugendlichen und Bürgern an verschiedenen Orten, zum Beispiel in Schaag, in den Griff? Das Thema ist brisant und sorgt für Kontroversen in der Seen-Stadt.

Unbeeindruckt davon setzt Streetworkerin Marie-Luise Hellekamps ihre Arbeit fort. Sie lässt nicht rütteln an ihren Prinzipien. „Ich schreibe den Jugendlichen nichts vor. Vielmehr versuche ich mit ihnen ins Gespräch zu kommen." Und das ist nicht immer einfach, weiß die 47-Jährige: „Manchmal dauert es länger, in eine Gruppe hinein zu kommen." Gezwungen werden könne schließlich nie-mand, sich mit der Streetworkerin zu unterhalten.

Streetworker sind nicht nur draußen unterwegs

Im nunmehr neunten Jahr arbeitet Diplom-Sozialarbeiterin Hellekamps als Streetworkerin. Ein Job, der viel von ihr verlangt, ihr aber „absolut großen Spaß macht." Und in den ganzen Jahren hat sie sich bei vielen Jugendlichen Bekanntheit, und noch wichtiger Anerkennung, erarbeitet. Hellekamps geht dahin, wo die Jugendlichen sind. Ob Parks, öffentliche Plätze, Schulhöfe oder auf den Straßen selbst- sie weiß, wo sich die jungen Leute aufhalten. Kommen beispielsweise Streitigkeiten mit der Nachbarschaft auf, versucht Hellekamps die Wogen zu glätten.


Hat stets ein offenes Ohr für die Anliegen. Probleme und Wünsche der Jugendlichen: Streetworkerin Marie-Luise Hellekamps. Foto: Kamps

Je nachdem, in wieweit sie das Vertrauen der Gruppe bereits gewinnen konnte. Hellekamps ist nicht nur auf der Straße unterwegs, wie vielleicht die Bezeichnung Streetworkerin vermuten lässt. Ein wichtiger Pfeiler in ihrer Arbeit macht die Einzelfallhilfe aus. Ob Probleme im Elternhaus, in der Schule, mit Drogen oder Perspektivlosigkeit- Marie-Luise Hellekamps geht auf jeden Jugendlichen, der Hilfe annehmen möchte, ganz individuell ein. So unterstützt sie auch Teenager-Mütter im Umgang mit ihren Neugeborenen. Sie vermittelt beispielsweise eine Hebamme, bietet Beratung an oder hält auch Lektionen in Babymassage ab.

Gruppen- oder Szenearbeit ist ein weiterer Schwerpunkt im Aufgabenbereich der Streetworkerin. Sie organisiert zum Beispiel Mädchentage oder plant erlebnisorientierte Maßnahmen.

Die Zusammenarbeit ist freiwillig und anonym

In der Gemeinwesensarbeit geht es unter anderen um die Verbesserung von Lebenslagen, Veranstaltungen, wie zum Beispiel Hip-Hop-Jams oder auch der Aufbau von Netzwerken zwischen verschiedenen Stellen und Organisationen. Auch der Bereich Öffentlichkeitsarbeit ist hier ein wichtiger Aspekt. „Ich bin das Sprachrohr der Jugendlichen", stellt Marie-Luise Hellekamps klar. So macht sie Probleme und Anliegen der Jugendlichen auch in den politischen Gremien transparent. Ihre Arbeit mit Jugendlichen basiert auf Freiwilligkeit und auf Anonymität. Alles, was unter vier Augen besprochen wird, bleibt auch dort und wird nicht von der Streetworkerin „weiter geplappert". Denn Vertrauen ist bei der Zusammenarbeit von Hellekamps und den Jugendlichen unabdingbar.

Dirk Kamps

TIPP

Hip-Hop für Jugendliche

Die Jugendarbeit in Nettetal besteht auch aus verschiedenen Projekten und Veranstaltungen. So wird am Samstag, 1. Dezember, ein Hip-Hop-Jam im Jugendzentrum Oase in Nettetal-Breyell veranstaltet „Rappen zum Thema Respekt" steht bei derVeranstaltung auf dem Programm. Beginn ist um 19 Uhr. Der Hip-Hop-Jam wird für Jugendliche ab 14 Jahren angeboten.

INFO:

Die mobile Jugendarbeit/ Streetwork wendet sich an Jugendliche und auch junge Erwachsene. Die Altersspanne liegt bei 14 bis 27 Jahren. Zu erreichen ist Marie-Luise Hellekamps für. Jugendliche, die Hilfe, Beratung und Unterstützung benötigen, unter 0177/ 8213197.

Dirk Kamps


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