Noch einmal etwas über die Drillingsgeburten in Lobberich

Nettetaler Spätlese. Zeitung für ältere Menschen Nr. 31 (2008)

Logo Spätlese

Drei- oder viermal Drillinge in den beiden letzten Jahrhunderten in Lobberich? Der Alt-Lobbericher Egon Bongartz, der heute in Südbaden wohnt, meinte sich an ein Gastwirtsehepaar Haasemann zu erinnern, das Anfang der 1930er Jahre mit Drillingen gesegnet worden sei; es habe die Gaststätten Inderbieten/Spee auf der Steegstraße (heute Steegerstraße, nun "Puckis Kneipe") und die "Ewige Lampe" in der Hochstraße (heute "Et Stöppke") betrieben. Daran kann sich niemand erinnern; die Bitte in der vorigen "Spätlese"-Ausgabe, eventuelle Hinweise zu geben, blieb ohne Echo.

Es kam aber ein interessanter Brief von Theo in het Panhuis (Lobberich), der die Namen von Caspar und Melchior Hasenkox in einem Dokument aus dem Jahre 1842 gefunden hatte. Sie stehen am Ende einer Aufzählung von arbeitenden Kindern in der Firma Jacob & Quirin Heythausen, die damals eine "Siamoisen-, Nessel-, Kattun-, Baumwollen-, Wollen-, Seiden- und Sammet-Fabrik" betrieben (Adressbuch 1845). Die Aufstellung vom 17. Juni 1842 ist vom Bürgermeister Kessels als richtig bestätigt worden. Theo in het Panhuis hat das Blatt im Kreisarchiv Viersen, Bestand Lobberich Nr. 1805, gefunden. Er ist auch nochmals auf die beiden Hasenkox' in ihrer Musterungsakte gestoßen; da sie nicht groß genug waren, brauchten sie nicht Soldat zu werden. Danke für die Hinweise.

Zu Caspar und Melchior Hasenkox gehörte als Dritter im Bunde eigentlich noch Balthasar, doch ist dieser schon im zarten Alter verstorben. Caspar und Melchior waren zehn Jahre alt, als sie bei Heythausen arbeiteten; sie waren dort seit dem 3. Dezember 1841 tätig. Dank dieser Hinweise lässt sich jetzt auch das Geburtsjahr dieser Drillinge auf 1831/32 eingrenzen. Caspar Hasenkox hat dann 1863 ein reputierliches Alter erreicht, um den Männergesangverein "Hoffnung" zu gründen und sein erster Dirigent zu sein.

Warum die "Spätlese" denn nicht auch die anderen Drillinge in Nettetal erwähnt habe, wurde gefragt. Nun, es ging in diesem Fall nur um die Häufung der Drillingsgeburten in Lobberich. Gern sei deshalb auch vermerkt, das es gegenwärtig Drillinge auch in Leuth bei der Familie Genenger-Genneper und in Kaldenkirchen bei zwei Familien gibt. M.M.


Weiterer Artikel zum Thema aus den GN

Vorangegangener Artikel aus der Spätlese 30 (2008)

mehr aus der Spätlese