WESTDEUTSCHE ZEITUNG

Donnerstag, 17. Februar 2004


Breite Mehrheit für die neue Dreifach-Halle

Das 3,1 Millionen Euro teure Projekt in Lobberich beschloss der Rat gegen eine Grünen-Stimme. Die Halle soll ein privater Investor bauen, der an die Stadt vermietet.

Lobberich. Es ist vollbracht: Auf dem alten LSC-Platz, gegenüber der Werner-Jaeger-Halle, soll eine Dreifach-Turnhalle gebaut werden. Diese Grundsatz-Entscheidung traf der Nettetaler Stadtrat am Dienstagabend nach knapp einstündiger Diskussion fast einstimmig. Dass die Halle dringend vor allem für den Schulsport, aber auch die Vereine gebraucht wird, zweifelte in der erneut ausführlichen Debatte kein Politiker an egal welcher Coleur. Denn die derzeit genutzte, über 40 Jahre alte Halle des Werner-Jaeger-Gymnasiums hat einen hohen Sanierungsund damit Geldbedarf. Zudem ist sie für eine zeitgemäße Nutzung deutlich zu klein.

Aber es sind die Zahlen, die so manchem Politiker Furcht einflößen vor dieser Investition. 3,16 Millionen Euro soll der Bau der Halle kosten, hat die Planungsgruppe Hürth ermittelt. Würde die Stadt diesen Betrag selber über Kredite finanzieren, müsste sie 192 000 Euro pro Jahr aufbringen und das 30 Jahre lang. Doch es soll ein anderer Weg gegangen werden: Ein privater Investor, der nun gesucht wird, soll bauen und die Stadt mietet die Halle und trotzdem soll es unter dem Strich billiger werden.

Wird es aber nicht preiswerter, behalte sich die Stadt das Recht vor, das Projekt jederzeit zu stoppen. "Wir wollen das Heft in der Hand behalten", betonte Bürgermeister Peter Ottmann (CDU). Vor allem SPD-Politiker ließen ihren Finanz-Bedenken freien Lauf. "Woher sollen wir das Geld nehmen?", fragte Ralf Hussag. "Es ist ein ökonomischer Drahtseil-Akt", formulierte es Renate Dyck. Auch von Guido Gahlings (Bündnis 90/Die Grünen) wurde die Notwendigkeit für den Neubau nicht angezweifelt, "aber wir können unter den derzeitigen Haushalts-Rahmenbedingungen nicht zustimmen". Schließlich habe Nettetal die höchste Pro-Kopf-Verschuldung im Kreis Viersen.

"Wir sehen auch die Risiken, aber das Konzept der Verwaltung ist in sich schlüssig", betonte Horst Fänger (CDU). Hans-Willy Troost (FDP) plädierte für Zustimmung: "Wir müssen das Schwarzsehen für die Zukunft mal einen Moment zurückstellen." Im letzten Drittel der Debatte meinte CDU-Fraktions-Chef Günter Werner süffisant vor allem in Richtung SPD-Bank: "Entweder Sie sind dagegen oder Sie stimmen zu." Als nach 55 Minuten alles gesagt, teilweise mehrfach wiederholt war, ging es zügig. Nach der Frage von Bürgermeister Ottmann "Wer ist für den Beschlussvorschlag?", gingen fast alle Hände in die Höhe, nur Guido Gahlings (Grüne) stimmte mit Nein.


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