WESTDEUTSCHE ZEITUNG2. Juni 2004 |
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Lobberich. Den zweiten und entscheidenden Schritt für eine neue Dreifach-Turnhalle in Lobberich tat der Nettetaler Stadtrat gestern Abend in nichtöffentlicher Sitzung. Mit den Stimmen von CDU, SPD und FDP wurde unter Tagesordnungspunkt 16 auch der Finanzierungs-Auftrag vergeben. Bereits Mitte Februar hatte der Rat den Grundsatz-Beschluss zum Bau mit großer Mehrheit gefasst nur Guido Gahlings (Grüne) stimmte damals dagegen.
In den letzten Wochen konnten nicht nur die letzten Stolpersteine aus dem Weg geräumt werden - beispielsweise sind die Verträge mit allen Grundstückseigentümern unterzeichnet -, sondern es wurde auch eine deutliche Verbesserung der finanziellen Situation erreicht. So kann die Stadt durch die Einschaltung einer privaten Firma nach derzeitigem Stand etwa 36 000 Euro sparen pro Jahr.
Zur Erklärung: Würde die Stadt das Projekt mit Kosten von 3,16 Millionen für Bau und Einrichtung selber in Angriff nehmen, müsste sie zur Finanzierung im Durchschnitt 192 000 Euro aufbringen - pro anno und 30 Jahre lang. Weil man sich aber gestern Abend dafür entschieden hat, mit der Kommunal Finanzberatungs-Gesellschaft (KFB) aus Hürth bei Köln zusammen zu arbeiten, sind nur 156 000 Euro aufzubringen natürlich auch pro anno, aber nur 20 Jahre lang. Danach sind noch einmal 390 000 Euro fällig. Ob diese Summe ebenfalls als Kredit beispielsweise mit einer Laufzeit von zehn Jahren oder als Rückzahlung auf einen Schlag oder in Raten aufgebracht wird, muss derzeit noch nicht entschieden werden.
Möglich wurde diese wundersame Reduzierung der Kosten durch die Möglichkeiten, die Privat-Firmen im Gegensatz zu Städten haben. So gibt es beispielsweise für die Hürther bei der Kreditanstalt für den Wiederaufbau ganz andere Konditionen. Der Effekt: Es fallen nicht mehr Gesamtkosten von 5,7 Millionen (inklusive Finanzierungsdienst), sondern nur von 4,7 Millionen Euro an. Und die KFB ist nach Angaben von Stadtkämmerer Franz-Josef Prümen ein bewährter Partner. So ist die Firma nach dem gleichen Modell in Willich bei einer Turnhalle am Werk.
Gebaut wird die Dreifach-Sporthalle (Entwurf: Planungsgruppe Hürth) auf dem alten LSC-Platz gegenüber der Werner-Jaeger-Halle. Das gleichnamige Gymnasium soll auch Hauptnutzer des Neubaus sein; zu einem Drittel werden dort zudem Vereine trainieren. Der gesamte Gebäudekomplex wird inklusive Nebenräumen 43 Meter breit, 55 Meter lang und elf Meter hoch. Im Herbst diesen Jahres soll Spatenstich sein, zum Beginn des Schuljahres 2005/06 die Halle zur Benutzung freigegeben werden.
Mittwoch - 02.06.2004
Von Detlef Herchenbach
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