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Donnerstag, 07. Oktober 2004


Stichwahl in der Stadt Nettetal


Keine Wahlempfehlungen der "kleinen" Parteien

Nettetal (dv). Ähnlich spannend wie in Niederkrüchten dürfte der kommende Sonntag in Nettetal rächt werden. Zum einen hat weder eine der "kleinen" Parteien eine Empfehlung abgegeben, zum anderen geht der CDU-Kandidat Christian Wagner mit einem "satten" Vorsprung von 30 Prozentpunkten ins Rennen. Alleine der Ortsteil Kaldenkirchen könnte wie bei der Wahl am 26. September den beiden Bewerbern kräftig Stirnmen kosten. Hatte der parteilose Manfred Schomm derdenigen Bürgern eine "Wahlmöglichkeit" geboten, die entnervt waren von den Streitereien innerhalb der CDU um Andreas Bartsch. Bei der SPD lag es wohl auch am uncharmanten "Absägen" von Elvire Kückemanns (1994 war es noch Jörg Hebben).

Christian Wagner zeigte sich zwar am Wahlabend enttäuscht, dass er nicht im ersten Wahlgang die notwendige Mehrheit auf sich vereinen konnte, blickte allerdings zuversichtlich in die Zukunft. "Ich gehe als Favorit in diese Stichwahl". Ralf Hussag freute sich am Wahlabend hingegen über die "Schützenhilfe" der beiden parteilosen Kandidaten.

Flagge zur Stichwahl zeigen außer der CDU und der SPD, die sich beide selbstbewusst hinter ihre Kandidaten stellen, keine andere Partei. Zur Frage einer möglichen Wahlempfehlung von Bündnis 90/Die Grünen erklärte Sprecher Fred Heyer: "Es ist wichtig, dass viele Nettetaler ihr Stimmrecht ausüben und die Nichtwähler diesmal den Weg zur Wahlurne fmden". Auf eine Empfehlung verzichten sie aber.

Auch die Liberalen rufen ihre Klientel zum Gang zur Urne auf. "Unsere Wähler können sich ihre eigenen Meinung bilden", so Fraktionsvorsitzender Hans-Willy Troost. Auch die beiden parteilosen Kandidaten Schomm und Harmes wollen keinen Kandidaten empfehlen, erinnern allerdings an ihr Ziel, die bisherige Vormachtstellung der CDU innerhalb von Nettetal zu verhindern.


Karstadt Nettetal auf Platz zwölf


Wagner zu Gesprächen in Düsseldorf über Sanierung

Nettetal (dv). Am Dienstag war der stellvertretende Bürgermeister von Nettetal, Christian Wagner, zu Gesprächen im NRW-Wirtschaftsministerium zu Gast, um mit NRWWirtschaftsminister Harald Schartau, Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement sowie dem Vorstandsvorsitzenden der Karstadt-Warenhaus AG, Prof. Dr. Helmut Merkel über die möglichen Auswirkungen des Sanierungsprogramms des Karstadt-Quelle-Konzerns auf die Innenstädte zu sprechen.

Zu Beginn wurden uns auf sehr offene Art und Weise die bestehenden Probleme des Karstadt-Konzerns erläutert'g, so Wagner. Ziel der Konzernleitung ist es, die großen Warenhäuser in "Karstadt-Boulevards" umzubauen und die Häuser unter 8.000 Quadratmeter in "Karstadt Kompakt-Filialen". 38 Standorte dieser "kleinen" Häuser liegen in NRW. Ziel ist es, diese Häuser zunächst in einer eigenen Gesellschaft unter dem Karstadt-Dach zusammenzufassen und in den kommenden drei Jahren zu verkaufen. 38 der insgesamt 77 Karstadt Kompakt-Filialen liegen inNRW. "Ziel von Karstadt-Kompakt die kleinen Häuser noch besser auf die örtlichen Verhältnisse zuzuschneiden mit einem verbesserten Marketing und besseren Vertriebswegen", so Wagner.

Bei diesem Gespräch wurde zudem ein firmeninternes Ranking vorgelegt, bei dem die Nettetaler Karstadt-Filiale in NRW auf Platz zwölf von 38 steht. "Dieser Platz zeigt deutlich, dass das Haus profitabel arbeitet, keine direkte Konkurrenz vor Ort hat. Die gebündelte Angebotspalette ist enorm wichtig für Nettetal. Von daher wird die Stadt auch alles daran setzen, das Haus am Ort zu erhalten."

Klar ist für Wagner allerdings, dass die Gespräche über eine Standorterhaltung von Karstadt eng an das Lobbericher Innenstadt-Konzept gebunden sind. "Sollte es einen baldigen Termin für den Umzug von Hölter geben, müssen die ersten Entscheidungen bald getroffen werden. Deutlich ist allerdings auch, dass wir ohne einen externen Investor an dieser Stelle wenig bewegen können", so der Erste Beigeordnete.


Schöpfung beachten


Kreisbauernschaft lud zum Emtedankfest, dass seinen Ursprung in der Landwirtschaft hat.

Grenzland (ib). Der Gartzhof an "Schönkes Krüz" in Hinsbeck-Wevelinghoven, stand am Sonntag ganz im Zeichen des Erntedankfestes. Gemeinsam feierten über 1000 Katholiken aus Hinsbeck und Lobberich bereits zum dritten Mal die Heilige Messe zum Erntedankfest, die von Pfarrer Georg Kerkhoff und Pfarrer i.R. Thaddeusz Krause zelebriert wurde. Vorbereitet wurde die Messe von den beiden Landjugenden aus Hinsbeck und Lobberich, gestaltet wurde sie vom Kinder- und Jugendchor St. Peter Hinsbeck

Eingeladen zum Erntedankfest hatte traditionell die Bauernschaft des Kreises. "Das Erntedankfest hat seinen Ursprung in der Landwirtschaft", so der Vorsitzende der Kreisbauernschaft, Heinz-Josef Tölkes, der seinem Unmut und den Sorgen der Bauern Luft machte. "Die Ernte hangt nicht nur von der Tüchtigkeit der Landwirte ab,  sondern vielmehr ist ihre Werkstatt draußen und daher abhängig von den Bedingungen, die draußen herrschen",  so Heinz-Josef Tölke. Der  Dank an die Natur stand im  Mittelpunkt des Erntedankfestes und nahm einen beson deren Platz im Gottesdienst ein. "Trotz aller Leistungen der Menschen, Gott zu danken, nimmt er aber auch den Menschen in die Pflicht, den Erhalt der natürlichen Grundlagen selbst verantwortungsvoll zu übernehmen, mahnte Tölke. Sorgen bereite ihm der Preisverfall bei den landwirtschaftlichen Produkten. Schwer sei es zudem, die betrieblichen Strukturen den internationalen Wettbewerbsbedingungen anzupassen. Konsumenten gingen immer mehr zu "Billigprodukten" über. "Die Dauerniedrigpreispolitik und die "Geiz-ist-geil" Politik bedrohen den Bauern in seiner Existene, mahnte Tölke. Die landwirtschaftliehen Betriebe im Kreis Viersen würden von heute noch rund 950 Betrieben in 30 Jahren auf nur noch rund 150 Betriebe schrumpfen. Auch an Nachwuchs fehle es.


Die Heilige Messe zum diesjährigen Erntedankfest hielten Pfarrer Georg Kerkhoff
und Pfarrer i.R. Thaddäusz Krause. Foto.- Inge von den Bruck

Sprachlos machte Tölke das Verhalten einer Einkaufskette im Ruhrgebiet, die zehn Eier zum Preis von 29 Cent anbot. Er erinnerte dabei an den Wert der Lebensmittel, "sie verdienen eine Qualität", so Tölke. Der Verbraucher habe ein Recht auf die Frage der Lebensmittelherstellung jedoch auch eine Verantwortung den Lebensmitteln gegenüber. "Gottes Schöpfung muss bewahrt werden", appellierte er in seiner Predigt. Die Kollekte der Erntedankmesse war für das Jugendheim in Hinsbeck und die Pfarrkirche St. Sebastian.


Nettetaler Fraktionen bilden sich


Bis auf SPD haben alle drei Parteien im Stadtrat ihre Vorsitzenden gewählt

Nettetal (dv). "Nach der Wahl ist vor der Wahl" und so. bestimmten die politischen Par-, teien in Nettetal ihre Fraktionsvorstände um vor der konstituierenden Ratssitzung am nächsten Donnerstag, 14. Oktober, die Vorsitzenden der ein zelnen Ausschüsse benannt zu haben.

CDU

Die CDU Ratsfraktion Nettetal beschloss seinen neuen Fraktionsvorstand einstimmig. Der bisherige Fraktionsvorsitzende Günter Werner (Lobberich) wurde im Amt bestätigt. Stellvertretende Fraktionsvorsitzende sind Ingo Heymann (Kaldenkirchen) und Christian Stein (Breyell). Fraktions-Geschäftsführer Heinz Robert Reiners (Leuth), Schatzmeister Günter Syben (Schaag), Pressesprecher Christian Lange (Junge Union, Leuth). Als Mitglieder des Fraktionsvorstandes wurden kooptiert: Beatrix Müllers-Kostas (CDU Vorsitzende, Hinsbeck) und Mareus Optendrenk, CDU Kreisvorsitzende, Lobberich). Die CDU Fraktion legte Wert auf die Einbindung aller Stadtteile in den Vorstand. Alle sechs Stadtteile Nettetals sind im CDUFraktionsvorstand vertreten.

SPD

Bei den Nettetaler Sozialdemokraten hat man aufgrund der Stichwahl des Kandidaten Hussag noch keinen Fraktionsvorstand abgehalten. Hussag und Ratsmitglied Bernhard Müller-WIrtz wurden allerdings von ihrer Fraktion zu Verhandlungsführer ihrer Partei benannt. "Sollte Hussag in der Stichwahl am Sonntag unterliegen, so steht er für ein Amt an der vordersten Front zu Verfügung", wie Parteichef Müller-Wirtz unterstreicht.

Grüne

Als Fraktionsvorsitzender wurde Markus Tillmanns gewählt. Ihm zur Seite stehen die beiden stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Guido Gahlings und Andrea Brönner, die ebenfalls einstinmtig gewählt wurden. Verstärkt wird die Fraktion durch die Mitarbeit sachkundiger BürgerInnen in den künftigen Ratsausschüssen

FDP

Bei der konstituierenden Fraktionssitzung der FDP ist HansWilly Troost einstimmig zum Fraktionsvorsitzenden wieder gewählt worden. Sein Stellvertreter und gleichzeitig Geschäftsfährer wird Marcel Otten sein. Pressesprecher ist Johannes Peters. Durch das gute Ergebnis auf Kreisebene hat die FDP Nettetal mit Hans-Willy Troost nun einen Doppelmandatsträger in ihren Reihen. Troost erhofft sich einen besseren Infofluss.


30 Jahre amnesty international in Nettetal


Nettetaler ai-Gruppe sucht Nachwuchs / Musikalische Geschenke kamen an / Künftig Menschenrechtserziehung

Von Daniela Veugelers

Nettetal. In der gemütlichen Atmosphäre des Landeafe Stemmeshof feierte die Nettetaler Ortsgruppe von amnesty international (ai) am vergangenen Freitag ihr 30-jähriges Bestehen. Mit Bildern und Liedern rief man sich das Geleistete noch einmal in Erinnerung. Vorsitzender Hubert Lowis konstatierte in seiner Ansprache: "Vielleicht haben wir die Welt nicht verändert. Aber im Kleinen konnten wir Akzente setzen".

In seiner Ansprache würdigte der Erste Beigeordnete der Stadt, Christian Wagner, den langen Atem der Ortsgruppe. "Leider ist amnesty immer noch notwendig auf der Welt und von daher zolle ich Ihrer unermüdlichen Arbeit hohen Respekt und schließen meinen Dank und die Zuversicht für die Zukunft mit ein".

Die Ortsgruppe von ai entstand im Jahre 1974 aus den regelmäßigen Jugendgottesdiensten unter Kaplan Wolfgang Wessels in St. Sebastian Lobberich. Der erste Gruppensprecher war Dietmar Sagel, auf ihn folgte Fred Michels. Seit knapp zehn Jahre hat der Lehrer Hubert Lowis diesen Posten inne.

Mittlerweile hat die ai-Gruppe "nur" noch zehn aktive Mitglieder. Wie allen Vereinen fehlt auch uns der Nachwuchs. Heutzutage ist es schwierig junge Leute längerfristig an eine Sache zu binden", so Lowis. In Zukunft will sich die Nettetaler ai-Gruppe verstärkt um die "Menschenrechtserziehung" in Schulen kümmern. Auf diesem Weg hofft man junge Leute für die Arbeit der Menschenrechtsorganisation zu begeistern.


Als kleines Geburlstagsgeschenk zum 30-jahngen
Bestehen las Amtsrichter a.D Hans Hoeke aus dem
Buch "Die Züge nach Madras". Begleitet wurde er
dabei von Amir Farrokhzadi auf seiner Setha (Musikinstrument).

Zu den Aufgabengebieten von amnesty gehört neben den regelmäßigen Treffen und Disskusionsrunden auch eine Vielzahl von Aktionen in denen man die Öffentlichkeit informiert. "Eine erfolgreiche Aktion war zum Beispiel eine Mahnwache gegen die Todesstrafe in der Lobbericher Fußgängerzone oder unser politisches Nachtgebet in Zusammenarbeit mit den Kirchen", erinnert sich Lowis. Als letzte Aktion klärte man die Öffentlichkeit über den Frauenhandel in Deutschland auf. Für die Nettetaler ai-Mitglieder bedeutet die Verbandsarbeit mit Aktionen vor Ort, aber auch der persönliche Kontakt mit Asylanten eine ganze Menge.

"Durch die enge Zusammenarbeit mit dem Asylkreis sind schon wunderbare Freundschaften zwischen uns und den Asylbewerbern aus allen Ländern der Welt entstanden, so Lowis.

Einige der ehemalig betreuten Asylbewerber waren auch zu Gast. Anstatt von Geburtstagsgeschenken gab es musikalische und literarische Beiträge der Gäste. "Was mich besonders freut ist, dass einige Nettetaler Künstler ihre Bilder zum Verkauf zur Verfügung gestellt haben. Den Erlös können wir für die Menschenrechtsarbeit von ai gebrauchen".

Bei Interesse an der Arbeit von ai wenden Sie sich bitte an Hubert Lowis, Bergstraße 8, Nettetal, Telefon 02153/2472 oder per email an LowisJahnke@t-online.de


Leserbrief:

Nettetaler Kreis: "Rückgrat bewiesen"

Zu: "Demokraten gegen die DP", GN vom 30. September

Der Artikel in den GRENZLAND-NACHRICHTEN vom 30. September kann so nicht hingenommen werden, weil er schlichtweg nicht der Wahrheit entspricht. Der Rücktritt des "Nettetaler Kreises" beruht einzig und allein darauf, dass uns, und keinem Anderen, ein Fax des Bundesvorstandes der "DP" zuging, in dem der Ausgang des Wählergebnisses der radikalen Parteien in Ostdeutschland nahezu positiv bewertet wurde.

Als Konservative können wir, der "Nettetaler Kreis", so etwas nicht akzeptieren und sind daher geschlossen zurückgetreten. Dieser Beschluss wurde bereits am 15. September gefasst und nicht aufgrund irgendwelcher Presse-Mitteilungen. Wir nennen so etwas "Rückgrat beweisen", selbst in der Politik. Im übrigen gestatten wir uns den Hinweis, dass es sich hier nicht um eine "Ortsgruppe" handelt, sondern um den Landesverband NRW, der in jeder anderen Stadt innerhalb von NRW seinen Standort gehabt haben könnte. Selbst aus den Reihen der SPD wurde laut, dass Renate Dyck sich und der Partei mit dem Artikel in den GRENZLAND-NACHRICHTEN im Hinblick auf die Bürgermeisterwahl eher geschadet habe.

Gestattet sei abschließend noch eine Frage: Hat im Kürzel der Bezeichnung der Partei SPD das "D" etwas mit Deutschtum zu tun?


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