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Donnerstag, 30. September 2004


Bei Karstadt geht's weiter


Kündigungen stehen erstmal nicht an

Nettetal (dv). Die erfreuliche Nachricht zu Beginn: Die Nettetaler Karstadt-FüWe wird vorerst nicht geschlossen, und es werden keine Kündigungen ausgesprochen. Das Haus in Lobberich gehört mit seinen 3.329 Quadratmetern zu den 77 kleinen Häusern, die in eine Übergange "GmbH mit dem Titel "Karstadt-Kompakt" ausgegliedert werden sollen. Die Karstadt Kompakt GmbH bildet eine eigenständige Warenhausgruppe mit separatem Management, eigenständiger Strategie und einem lokal-regionalen Marktauftritt und lokaler Marktpositionierung.

JW die kleinen Häuser soll innerhalb von drei Jahren ein Investor gesucht werden", erläuterte Geschäftsstellenleiter Elaus-Peter Kuhndörfer auf Anfrage der GN. Da er jedoch die Chance eines Verkaufes gering einschätzt, will er sich künftig um eine verstärkte lokale Ausrichtung bemühen.

"Unser Haus mit 45 Mitarbeitern ist gut aufgestellt und schreibt schon länger schwarze Zahlen", so Kuhndörfer. Im Rahmen einer Betriebsversammlung am Mittwoch informierte der Geschäftsstellenleiter die Beschaftigten über die Neuigkeiten. "Die Stimmung war Anfangs zwar sehr gedrückt, aber durch eine interne Umstrukturierung haben wir die Möglichkeit, die Arbeitsplätze zu retten."

Kuhndörfer selber will das Haus nicht verlassen und brach sogar seinen Jahmsurlaub im bayrischen Deggendorf ab. "Ich bleibe und es andert sich erstmals nichts an der Personalstruktur". Schützenhilfe erfährt die Filiale von der Stadt. Der Erste Beigeordneter Christian Wagner: "Wir werden das Haus und die Mitarbeiter nach allen Kräften bei den Strukturveränderungen begleiten."


Christian Wagner gegen Ralf Hussag am 10. Oktober

Parteilose läuten die zweite Wahlrunde ein

Nettetal muss erneut zur Urne / Am Wahlabend herrschte vor allem Freude bei den kleinen Parteien / Der neue Netettaler Stadtrat hat jetzt 42 Sitze

Nettetal (dv). Wer neuer Nettetaler Bürgermeister für die nächsten fünf Jahre als Nachfolger von Peter Ottmann wird, entscheidet sich erst am 10. Oktober: Dann messen sich Christian Wagner (CDU) und Ralf Hussag (SPD) in der Stichwahl.

Durch die Erfolge der beiden freien Kandidaten konnte der CDU-Kandidat Wagner nur 47,67 Prozent (-17,7) der Stimmen auf sich vereinen. SPD Kandidat Ralf Hussag erhielt 18,31 Prozent (-5,29) der Stimmen. Zum Entsetzen vieler CDU-Anhänger die dies auch durch ihre Gesichtsausdrücke am vergangenen Sonntag zum Ausdruck brachten, konnte der freie Bürgermeister-Kandidat Manfred Schomm "aus dem Stand" 13,59 Prozent der Stimmen auf sich vereinen.

Der zweite freie Bewerber, Franz-Heinrich Harmes, erzielte 8,12 Prozent. Der FDP-Kandidat Hans Willy Troost erzielte 6,85 Prozent (-0,35) und der Grünen-Kandidat Markus Tillmanns landete abgeschlagen mit 5,45 Prozent (+1,62) auf dem letzten Platz.

Christian Wagner zeigte sich nach dem Bekanntwerden des Ergebnisses enttäuscht, schöpfte allerdings Mut aus der Tatsache, dass "ich als haushoher Favorit mit über 30 Prozent Vorsprung ins Rennen um die Stichwahl gehe". Er sieht allerdings nicht so aus, als habe er mit einer Stichwahl gerechnet. Wagners "Problem" lag ganz klar in Kaldenkirchen, wo Kandidat Schomm bis zu 41 Prozent der Stimmen einfuhr.

"Zufrieden", zeigte sich Ralf Hussag mit der Stichwahl musste jedoch auch die "schmerzlichen Verluste" für die SPD eingestehen. In einigen Wahlkreis halbierten sich die bisher guten Ergebnisse. Der SPD-Vorsitzender Bernd Müller-Wirtz blieb realistisch: "Mit dieser neuen und unbekannten Truppe nur einen Sitz im Stadtrat zu verlieren, ist gut."

Pure Freude erkennt man hingegen auf Seiten der beiden kleinen Parteien. "Ich bin begeistert von unserem Ergebnis", so FDP-Fraktionsvorsitzender Hans Willy Troost. Auch Markus Tillmanns (Grüne) konnte sein Glück kaum fassen. Wir hatten darauf gehofft, ein weiteres Mandat zu erhalten, jetzt haben wir vier Sitze, das ist unglaublich."

Der freie BürgermeisterKandidat Manfred Schomm zeigte sich im Interview von seinem Ergebnis überrascht. "Ich habe mit zehn Prozent gerechnet." Enttäuschung machte sich allerdings breit, da er mit nur neun Stimmen sein Direktmandat in Kaldenkirchen verpasste. "Ich werde mich weiterhin politisch engagieren und vielleicht in fünf Jahren noch einmal antreten", so Schomm. Der parteilose Bauer Harmes verfolgte den Ausgang der Wahl lieber in der Hinsbecker "Bayernstube", zeigt sich aber vom Wahlausgang erfreut. "Ich habe dazu beigetragen, dass Christian Wagner in die Stichwahl muss."

Bei der Stadtratswahl in Nettetal wurde die CDU mit 54,22 Prozent wieder deutlich stärkste Partei und verteidigte so ihre absolute Mehrheit. Die SPD kam auf 22,93 Prozent. Kräftig zulegen konnten dagegen die beiden kleinen Parteien-. Die FDP erzielte 12,51 Prozent und die Grünen 8,89 Prozent.

Die aktuelle Sitzverteilung im Nettetaler Stadtrat sieht wie folgt aus: CDU 23 (-1), SPD 10 (-1), FDP 5 (+2), Grüne 4 (+2). Die Wahlbeteiligung in- der Stadt lag bei 52,09 Prozent und damit um 0,91 Prozent über der Wahlbeteiligung des Jahres 1999.


Jung und Alt feiern


Im "Menschenkinderkulturkunsthaus" wird zehn Jahre alt

Lobberich (vm). Am Sonntag, 3. Oktober, wird das "Menschenkinderkulturkunsthaus", die Kindertagesstätte des Deutschen Roten Kreuzes in Lobberich, zehn Jahre alt. Gefeiert wird das Jubiläum ab 12 Uhr auf dem Gelände der Kita, Sassenfelder Kirchweg 8.

Ab 14 Uhr gibt es ein buntes Programm für alle Kinder und Eltern mit DRK-Rettungswagen und der Rettungshundestaffel, einem Elterncafé, der Radiostation on Air und einem Fotostudio. Die Räumlichkeiten und pädagogischen Schwerpunkte, sowie das Kinderatelier können besichtigt werden. Außerdem wird ein Denkmal zum zehnjährigen Bestehen mit der Unterstützung des Bildhauers/Steinmetz Visé errichtet. Ab 15 Uhr zeigt das Kinder- und Jugendvarieté "Wundertüte" klassisches Varieté, Jonglage und Sprachzauberkunst.

Die DRK-Kindertagesstätte wurde im Oktober 1994 gegründet. Was vorher Räumlichkeiten der Sonderschule für Behinderte waren, gehörte nun der Kita, die zu Beginn aus vier Gruppen bestand: Zwei Kindergarten- und zwei Tagesstättengruppen. "Ich bin ofriziell seit Oktober 1996 hier", so Andreas Zorn, Leiter der Lobbericher Kindertagesstätte. Ab März 2003 ist Gudrun Dalberg stellvertretende Leiterin und übernimmt außerdem den Schwerpunkt Verkehrserziehung.

In Wochenendaktionen gemeinsam mit den Eltern wurde 1997 in allen Gruppen der Einrichtung eine zweite Ebene für die Kinder errichtet und im Oktober des genannten Jahres kamen eine fünfte und sechste Gruppe, die "Maulwurf-Gruppe" als Tagesstätte und eine altersgemischte Gruppe (Kinder von drei bis elf Jahre) dazu. Den sogenannten "Snoezelenraum" gibt es seit 1998: "Hier gilt Entspannung als Angebot, nicht als Therapie", sagt Leiter Andreas Zorn. Ein Jahr später kamen neben zwei Ateliers noch ein Werk- und ein Farb- und Modellieratelier zustande. Deshalb auch der jetzige Name der Kita, "Menschenkinderkulturkunsthaus".

In Elternaktionen wurde auch das Außengelände neu geschaffen: Eltern errichteten einen naturnahen Spielgarten. Am 15. November 2001 wurde die siebte Gruppe der Kita, die "Siebensteingruppe", eingeweiht. Wir gaben den "Turn-Theater-Bewegungsraum auf", so Leiter Andreas Zorn, "und richteten einen Bewegungstag für die Kinder ein." Im gleichen Jahr wurde das alltagsintegrierte Modell zur Spracherziehung geschaffen, so dass am Nachmittag Sprachspielgruppen eingerichtet wurden.

2002 gründete die Kita ihre eigene Radiostation. Auch am 3. Oktober bei der Jubiläumsfeier wird die Radiostation des "Menschenkinderkulturkunsthauses" auf Sendung sein.


In Nettetal wird am 10. Oktober neu gewählt


Gut gefüllt war der große Ratssaat der Stadt Nettetatlam vergangenen Sonntag bei der Präsentation der Ergebnime zur Kommunalwahl. Nicht nur der Rechtskundekurs des Werner-Jaeger-Gymnasiums sondern auch zahlreiche Interessierte kamen. Ab 18 Uhr präsentierte Moderator Erhard Backes die ersten Ergebnisse. Gegen 20.30 Uhr brandete erster Beifall auf, als feststand, dass Peter Ottmann neuer Landrat des Kreises Viersen ist. Im Anschluss "trudelten" die ersten Wahlergebnisse aus Nettetal ein und versetzten das Publikum in Staunen. Keiner der Bürgermeister-Kandidaten konnte die absolute Mehrheit für sich holen und daher geht es am 10. Oktober in die Stichwahl, Ergebnisse gibt es dann wieder im Ratssaal Foto: Daniela Veagelers


"Habe mich immer hier wohl gefühlt"


GN besuchten Bürgermeister Peter Ottmann zwei Tage vor seinem Umzug ins Viersener Kreishaus als neuer Landrat

Von Daniela Veugelers

Nettetal. Dicht gedrängt ist der Terminkalender von Bürgermeister Peter Ottmann in dieser Woche. Noch bis zum heutigen Donnerstag dauert seine Wahlzeit als erster Bürgermeister der Stadt Nettetal. Ab Montag sitzt er dann an seinem Schreibtisch im Kreishaus in Viersen. DerArbeitsplatz des Bürgermeisters in Nettetal bleibt bis zum Termin der Stichwahl am 10. Oktober nicht besetzt. In der Zwischenzeit wird mein Stellvertreter, der Erste Beigeordnete Christian Wagner, die Fäden in der Hand halten", so Ottmann.

Am Dienstag hieß es, zwischen den Terminen, die ersten Kisten zu packen. "Es wird vermutlich etwas dauern, bis ich mich in Viersen heimisch fühle, aber ich werde mich in meine neue Aufgabe hinein knien und bin überzeugt, dass ich so schnell den Kontakt zu den Mitarbeitern finde".

Nach Stationen als Rechtsrat der Stadt Ahaus, Dezernent beim Kreis Gütersloh, Stadtdirektor in Cloppenburg, kam Ottmann 1990 als Stadtdirektor nach Nettetal. Vor fünf Jahren wurde er der erste direkt gewählte hauptamtliche Bürgermeister der Stadt. "Ich habe die Arbeit für Nettetal sehr gerne gemacht und werde auch künftig in der Seenstadt wohnen bleiben", so der Lobbericher. Die neue Position als Landrat gehörte nach eigenen Aussagen nicht von Anbeginn zur Lebensplanung. "Ich habe immer gerne Kommunalpolitik gemacht, dass ich jetzt Landrat bin, hätte ich so nie gedacht. Der Posten ist allerdings ein konsequenter Schritt in meinem beruflichen Werdegang".

Obwohl er sich Nettetal sehr verbunden fühlt, sieht der neue Landrat keine, Gefahr; dass er seine Heimat bevorteilt. "Ich werde die Geschehnisse in Nettetal mit Interesse verfolgen bin aber Ansprechpartner für alle Städte und Gemeinden im Kreis und werde diese überregional vertreten.

Auf seine neue Aufgabe freut er sich sehr, zumal im Zuge von schwindenden Mitteln man künftig "viel mehr gemeinsam machen müsse". Als dringlichste Aufgabe als neuer Landrat sieht Ottman die Arbeitsmarktstruktur in allen Facetten und die Wahrnehmung des Kreises im Umland. "Mit dem Vorbild von 2Land haben wir gezeigt, dass der Kreis ein attraktives Urlaubsziel ist. Wenn dieses erfolgreiche Konzept auf die Wirtschaft übertragbar ist, dann hätten wir viel erreicht".

Packte am Dienstag schon die ersten Blätter in seinem Nettetaler Buro muammen:
Der neue Landrat des Kreises Viersen, Peter Ottman. Foto: Daniela Veugelers

Für den Erfolg seiner Arbeit in Nettetal macht Ottmann im wesentlichen seine Mitarbeiter verantwortlich. "Die Mitarbeiter sind das wichtigste Potential der Stadt, ohne sie geht hier gar nichts". Sein Geheimrezept über die Jahre war die Fähigkeit, Mitarbeiter zu motivieren und in den stetig wandelnden Prozess mit einzubinden.

Am gestrigen Mittwoch stimmte er sich mit Dr. Vollert über die laufenden Geschäfte ab. "Wenn ich künftig einen Rat brauche, hat Herr Vollert seine Hilfe angeboten." Als Landrat will er zudem den Kontakt zu den Bürgern pflegen. "Ich werde die Stadt Nettetal immer in, guter Erinnerung haben, weil ich mich hier immer wohl gefühlt habe".

Die offizielle "Staffelübergabe" an den neuen Nettetaler Bürgermeister findet am Samstag, 16. Oktober, im Rathaus statt. Am Abend findet ein "Ratsfest" für alle scheidenden Ratsmitglieder statt mit der Verleihung von Nettetalern.


Deutsche Partei: Nettetaler Kreis bricht "Revitalisierumg" ab

Nettetal. Der Nettetaler Kreis beendet die Zusammenarbeit mit der Deutschen Partei. So lautet ein Beschluss vom 15. September. Damit stellen sich die Mitglieder des Nettetaler Kreises auch nicht zur Wahl für den Landesvorstand Nordrhein-Westfalen der Deutschen Partei. "Die politischen Differenzen zwischen der Bundespartei und dem Nettetaler Kreis sind zu groß", hieß es in einer Presseerklärung. Damit wurde auch der Wahltermin am 9. Oktober im Restaurant "Quellensee" vom Nettetaler Kreis ersatzlos abgesagt.

"Demokraten gegen die DP"

Nettatal (dv). Unter den Eindrücken der Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg machte die scheidende SPD-Fraktionsvorsitzende Renate Dyck in der letzten Sitzung des Rates am Donnerstag ihrer Sorge über die Gründung einer Ortsgruppe der "Deutschen Partei" (DP) am 9. Oktober in Nettetal Luft. Dyck berichtete von zahlreichen besorgten Anrufern die - wie sie - rechtsextreme Umtriebe in Nettetal fürchteten. Für nähere Infos hatte sie sich den Internet-Auftritt der Partei angesehen und zitierte daraus einige Textpassagen, die sich sehr mit dem "Deutschtum" der Partei befassten. Dyck rief die "Gemeinsamkeit der Demokraten" auf, sich gegen die DP zu stellen. Wohl auch aufgrund des wachsenden Drucks der Bevölkerung erklärte die DP ihren Rückzug.


Lesen Sie als Antwort hierauf einen Leserbrief in den vom 7. Oktober 2004
Vorangegangen war ein Bericht vom 19. August: Landesverband NRW der "Deutschen Partei" soll "revitalisiert" werden


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