Prof. Dr. Werner Wilhelm Jaeger
* 1888, Lobberich
+ 1961, Cambridge, Massachusetts
Altphilologe, Humanist, Philosoph
Der Philologe und Philosoph Prof. Dr. Werner Wilhelm Jaeger wurde am 30.
Juli 1888 in Lobberich, Breyeller Straße 40 geboren.
Seine Eltern waren der Lithograph (Steindrucker) Carl Jaeger
und seine Frau Helene, geb. Birschel.
1914 erfolgte die Berufung auf den Friedrich Nietzsche -
Lehrstuhl nach Basel, Jaeger ging dann als Ordinarius nach Kiel, und 1921
nach Berlin. Hier traf er auf den "Aluminiumpapst" Max Haas, ebenfalls aus Lobberich. Da im "Dritten Reich" Humanismus keine Chance hatte,
emigrierte er 1936 nach Chicago, 1939 an die Harvard - University in
Cambridge.
Er verstarb 1961 in der Nähe von Boston.
2014 und 2017 vergab die Mommsen - Gesellschaft (Verband der deutschsprachigen Forscherinnen und Forscher auf dem Gebiete des Griechisch-Römischen Altertums) einen Werner-Jaeger-Preis in der gleichnamigen Theaterhalle.
Gedenktafel am Haupteingang des Werner-Jaeger-Gymnasuims
Publikationen von Werner Jaeger: - Daten in den 1966er Jahren sind möglicherweise Nachdrucke.
- 1928: Platos Stellung im Aufbau der griechischen Bildung : Ein Entwurf.
- 1929: Die geistige Gegenwart der Antike
- 1934/1944/1948: Paideia. Die Formung des griechischen Menschen (3 Bände)
- (engl.):
Paideia the ideals of greek culture
III: The Onflict of Cultural Ideals in the age of Plato
- (engl.):
Paideia the ideals of greek culture
- 1925-1936 Die Antike Zeitschrift für Kunst und Kultur des klassischen Altertums (als Herausgeber)
- 1937: Humanismus und Theologie Humanstische Reden und Vorträge
- (franz.): Humanisme et Theologie. (1956)
- 1938: Diokles von Karystos. Die griechische Medizin und die Schule des Aristoteles
- 1939: Demosthenes. Der Staatsmann und sein Werden
- (ital. 1942): Demostene
- Das Problem der Klassischen und der Antike; 8 Vorträge
- 1953: Die Theologie der frühen griechischen Denker
- (engl.): The Theology of the Early Greek Philosophers
- 1954: Two rediscovered works of ancient christian literature : Gregory of Nyssa and Macarius.
- 1955: Aristoteles: Grundlegung einer Geschichte seiner Entwicklung
- 1960: Scripta minora. (2 Bände)
- 1960: Humanismus und Theologie
- 1961: Das Problem des Klassischen und die Antike. Acht Vorträge gehalten auf der Fachtagung der klassischen Altertumswissenschaft zu Naumburg
- 1963 Das frühe Christentum und die griechische Bildung
- (engl.): Early Christian and Greek Paideia
- 1964: Die Theologie der frühen griechischen Denker
- 1963: Gregorii Nysseni opera ascetica.
- (deutsch 1966): Gregor von Nyssa's Lehre vom Heiligen Geist.
Weiterführende Links:
- Heimatbuchartikel 1962, 183-185 mit einer Gedenkrede auf Werner Jaeger vom 12. Juli 1962 an der Freien Universität Berlin
- Heimatbuchartikel 1970, 91-99
- Heimatbuchartikel 2008, 62-77: Werner Jaeger in Berlin
- Optendrenk: Kirchspiel, 122ff
- Werner Jaeger bei Wikipedia
- Werner-Jaeger-Preis (vergeben 2014 und 2017 PDF)
Nach Werner-Jaeger benannte Einrichtungen
- Werner-Jaeger-Straße
- Werner-Jaeger-Gymnasium
- Werner-Jaeger-Halle (Theater)
- Werner-Jaeger-Halle (Dreifachturnhalle)
- Werner-Jaeger Preis:
Werner Jaeger-Preis:
2014
Für seine herausragenden wissenschaftlichen Leistungen wurde der amerikanische Philosoph und Antike-Kenner Charles H. Kahn (Mai 1928 - März 2023) ausgezeichnet.
In seiner Danksagung berichtete Professor Kahn, sein damaliger akademischer Lehrer habe ihn zu Jaeger geschickt, um mit ihm seine wissenschaftlichen Thesen zu erörtern. Er habe Jaeger dabei nicht nur als einen bedeutenden Wissenschaftler, sondern auch als eine absolut bemerkenswerte Persönlichkeit in Erinnerung.
Professor Kahn verstarb im März 2023 im Alter von 94 Jahren. Bei der Gedenkfeier der Universität von Pennsylvania wurden Fotos und Texte der Preisverleihung in der Lobbericher Werner-Jaeger-Halle verwendet.
2017
Die zweite Preisverleihung 2017 und das dazu gehörende Symposion auf Schloss Krickenbeck wurde jeweils unter enger Einbindung des Deutschen Altphilologenverbandes (DAV) und der Gesellschaft für antike Philosophie (GanPh).
Preisträger waren Professor Hellmut Flashar (Bochum) „Preis für erfahrene Wissenschaftler“ und Nachwuchsforscher Dr. Wei Cheng (Peking).